99. Hexenriemen vererbt sich.

Eine Frau, welche zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, hatte, hinterließ bei ihrem Tode einen Hexenriemen, den sie dem Sohne vermacht hatte. Der Sohn wollte nun wohl den Willen der Mutter erfüllen, aber ihm graute vor dem Riemen. Als daher seine Mutter beerdigt werden sollte, legte er den Riemen mit in den Sarg. Acht Tage nachher starb der Sohn. — Als nun die Schwester die Kleider ihres Bruders reinigen wollte, fand sie zwischen denselben den Riemen wieder. Sie erschrak darüber sehr, denn sie wollte den Riemen auch nicht haben und warf ihn weg. Ein viertel Jahr darnach starb sie auch. Als sie beerdigt werden sollte, kam der Riemen wieder zu ihr und wurde mit ihr in die Grube gesenkt, da er von dem Sarge nicht wieder entfernt werden konnte.

Mündlich.