Rostock, im November 1825 - Absatz für feine Wolle am Columbia River
Aus: Freimütiges Abenblatt, Band 8 (1826)
Autor: Redaktion - Freimütiges Abendblatt, Erscheinungsjahr: 1826
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Columbia-Fluss, Columbia-River, Absatzmarkt, feine Wolle, Auswanderung, Auswanderer
Referent ersah kürzlich aus einem Schreiben eines in Nordamerika, am Columbia-Fluss, im sogenannten Lande der freien Indianer wohnenden Deutschen an seinen hier in Mecklenburg ansässigen Bruder, dass feine Wolle dort ein äußerst seltener und teuer bezahlter Artikel ist. Jener erteilt seinem Bruder den Rat, im Fall er ihm nachkommen wolle, womöglich ein paar mit recht feiner Wolle gestopfte Betten mitzubringen, wobei viel zu verdienen sei.
Ferner bittet er um Sämereien, vorzüglich um Kümmel, auch um große Pflaumenkerne etc.
Mit guten Kleidungsstücken, jedoch keinen kurzen Beinkleidern, rät er sich reichlich zu versorgen und warnt vor allem Papiergelde. Spanische Thaler, Dollars u. dgl. seien das dort kursierende Geld; mit 300 Rthlr. ließe sich ein gutes Stück Land ankaufen, aber an Fleiß, Beharrlichkeit und Genügsamkeit müsse man es nicht fehlen lassen etc.
Wenn also in einzelnen Teilen des schon so lange zugänglichen Nordamerikas die feine Wolle noch eine Seltenheit ist, welches sich dadurch erklären lässt, dass die Engländer nur fertige Manufakturwaren dahin versenden, was für Aussichten eröffnen sich da erst in den übrigen sich konstituierenden amerikanischen Ländern für unsere feine Wolle! Die Fremden kommen aber nicht zu uns, sondern erwarten von uns die erste Visite.
Ferner bittet er um Sämereien, vorzüglich um Kümmel, auch um große Pflaumenkerne etc.
Mit guten Kleidungsstücken, jedoch keinen kurzen Beinkleidern, rät er sich reichlich zu versorgen und warnt vor allem Papiergelde. Spanische Thaler, Dollars u. dgl. seien das dort kursierende Geld; mit 300 Rthlr. ließe sich ein gutes Stück Land ankaufen, aber an Fleiß, Beharrlichkeit und Genügsamkeit müsse man es nicht fehlen lassen etc.
Wenn also in einzelnen Teilen des schon so lange zugänglichen Nordamerikas die feine Wolle noch eine Seltenheit ist, welches sich dadurch erklären lässt, dass die Engländer nur fertige Manufakturwaren dahin versenden, was für Aussichten eröffnen sich da erst in den übrigen sich konstituierenden amerikanischen Ländern für unsere feine Wolle! Die Fremden kommen aber nicht zu uns, sondern erwarten von uns die erste Visite.