Rostock, den 19. Januar 1825 – Beklagenswerter Vorfall an der Stadtschule
Aus: Freimütiges Abendblatt, Band 8 (1826)
Autor: Redaktion - Freimütiges Abendblatt, Erscheinungsjahr: 1826
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Hansestadt Rostock, Schulsystem, Stadtschule, Erziehung, Bildung, Stadtgeschichte
Obgleich wir mit Recht lange schon sehnlichst eine Organisation unserer Stadtschule erwarteten, so ist dies leider immer noch nicht der Fall gewesen.
Man hat zwar einen eben von Akademien zurückgekehrten jungen Mann als Kollaborator bei derselben angestellt, aber hierdurch ist für die Disziplin, deren Verbesserung so höchst notwendig ist, nichts gewonnen.
Wo keine Zucht herrscht, da fällt alle Ordnung, ja selbst alle Achtung gegen die Lehrer weg, und einen traurigen Beweis dieser Wahrheit veranlasste noch vor kurzer Zeit ein Gymnasiast der zweiten Klasse.
Was soll bei so bewandten Umständen aus dem Rufe einer Stadtschule werden, zumal wenn die Schüler sich vergessen können, ein so bestrafenswertes Betragen, wie geschehen, gegen ihre Vorgesetzten an den Tag zu legen.
Pflicht wäre es doch endlich einmal von unserm Stadtmagistrat, die Sache gehörig strenge vorzunehmen und nicht bei der Untersuchung zu ermüden.
Man hat zwar einen eben von Akademien zurückgekehrten jungen Mann als Kollaborator bei derselben angestellt, aber hierdurch ist für die Disziplin, deren Verbesserung so höchst notwendig ist, nichts gewonnen.
Wo keine Zucht herrscht, da fällt alle Ordnung, ja selbst alle Achtung gegen die Lehrer weg, und einen traurigen Beweis dieser Wahrheit veranlasste noch vor kurzer Zeit ein Gymnasiast der zweiten Klasse.
Was soll bei so bewandten Umständen aus dem Rufe einer Stadtschule werden, zumal wenn die Schüler sich vergessen können, ein so bestrafenswertes Betragen, wie geschehen, gegen ihre Vorgesetzten an den Tag zu legen.
Pflicht wäre es doch endlich einmal von unserm Stadtmagistrat, die Sache gehörig strenge vorzunehmen und nicht bei der Untersuchung zu ermüden.