Neueste Geschichte der Mecklenburg-Schwerinschen Vorderstadt Parchim vom Jahr 1801 bis 1852
Zur Ergänzung und Fortsetzung der Cleemann’schen Chronik herausgegeben von
Autor: Icke, Wilhelm Ludwig (17?-18?) Prokurator und Advokat in Parchim, Erscheinungsjahr: 1853
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Parchim, Stadt-Geschichte, Chronik,
Seit dem Zeitpunkte, wo der verstorbene Pastor Cleemann hierselbst ein historisches Werk unter dem Titel: „Chronik und Urkunden der Mecklenburg-Schwerinschen Vorderstadt Parchim“ herausgab, sind bereits acht und zwanzig Jahre verflossen.
Während derselben hat die Spezial-Geschichte Parchims keinen Bearbeiter im Ganzen mehr gefunden, und nur im Jahre 1839 sind zwei Abhandlungen erschienen, welche aus besonderer Veranlassung von einzelnen Gegenständen derselben handeln. Die erste, vom Herrn Dr. und Senator, jetzigen Ministerialrat, Brandt verfasste schildert nur das Rechts-Verhältnis dieser Stadt in Bezug auf das Ober-Appellations-Gericht; die zweite, vom Hrn. Dr. Beyer, nunmerigen Archiv-Sekretär zu Schwerin, herausgegebene ist etwas umfassender, indem sie, wie ihr Titel besagt, „Betrachtungen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Stadt Parchim“ anstellt, und manche schätzenswerte Nachrichten über deren Vorzeit enthält, liefert indes auch keinen vollständigen Bericht über die hiesigen Zustände.
Es ist daher für die Gesamtheit einer geschichtlichen Übersicht der vielen wichtigen Ereignisse, welche sich allhier zugetragen haben, eine Masse von Materialien übrig geblieben, von denen in diesen Schriften nichts vorkommt und welche auch in Cleemanns Parchim’scher Chronik vom Jahr 1825 teils gar nicht berührt, teils nur entfernt angedeutet sind. Verschiedenes davon hätte schon von ihm behandelt werden können, namentlich die Darstellung der sehr bedeutenden Kriegs-Erleidungen; mehrere erhebliche Vorkommenheiten sind jedoch erst nach dessen Ableben hier eingetreten. Und so war denn noch ein reichhaltiger Stoff zur Ausarbeitung der jetzigen Schrift vorhanden, deren Aufgabe ich mir dahin gestellt habe, dass sie zur Ergänzung und Fortsetzung des Cleemann’schen Werks dienen solle, welches, wenn gleich wegen der darin aufgenommenen Urkunden und älteren Nachrichten von Wert bleibend, doch offenbar zu verworren abgefasst und nicht vollständig genug ist.
Von den in diesem Buche angeführten städtischen Begebenheiten ist keine mir ganz fremd geblieben; von mehreren der einflussreichsten kann ich ohne Unbescheidenheit sagen: quorum magna pars fui, und noch jetzt am Abend meiner Tage ergreift mich oft ein wehmütig-ernstes Gefühl der Erinnerung an die vergangenen Zeiten, in denen auch ich nach dem Maße meiner Kräfte für die hiesige Kommune uneigennützig gearbeitet, und zu ihren Zwecken gerne mitgewirkt habe.
Denn Parchim ist ja meine zweite Vaterstadt. Von Schwerin aus mit meinen Eltern als vierjähriger Knabe hierher gezogen, habe ich in der hiesigen gelehrten, damals sogenannten großen Schule meine erste geistige Ausbildung erhalten, und diese Stadt erst als Jüngling zum Zweck meiner Vervollkommnung auf der Domschule zu Schwerin und auf den Universitäten Rostock und Göttingen eine Reihe von Jahren hindurch verlassen. Als junger Mann bin ich zurückgekehrt, und habe hier im juristischen Wirken meine beste Lebens-Zeit zugebracht, während welcher mir manche Freuden, aber auch viele Widerwärtigkeiten und Leiden zu Teil geworden sind. Als Greis strebe ich noch, meinen hiesigen Mitbürgern nützlich zu werden. Meine teuren Eltern, noch andere nahe Angehörige, und — meine beiden hoffnungsvollen Söhne ruhen auf Parchims Friedhof, und feste Bande der Freundschaft und des langen vertraulichen Umgangs sind zwischen mir und vielen seiner Einwohner geknüpft. Kein Wunder denn, dass ich für alles, was diese gute Stadt angeht, mich lebhaft interessiere.
Mit Lust und Liebe ist daher auch dies Werk von mir abgefasst, welches jetzt in meinem eigenen Verlag erscheint, und wozu die diplomatischen Quellen mir durch gewogentliche Bereitwilligkeit des verehrlichen Magistrats-Collegii eröffnet worden. Möge das Publikum es wohlgefällig ausnehmen, und dessen Schwächen nachsichtsvoll beurteilen.
Parchim, den 10. August 1853.
Wilhelm Ludwig Icke.
Neueste Geschichte der Stadt Parchim.
Erster Abschnitt.
Vom Jahr 1801 bis zum 30. September 1818
Das verhängnisvolle Jahr 1806
Auch im Jahre 1807
Ereignisse des Jahres 1808
Begebenheiten des Jahres 1809
Aus dem Jahre 1810
Aus dem Jahre 1811
Ereignisse des Jahres 1812
Im Verlaufe des Jahres 1813
Zur Parchimschen Geschichte des Jahres 1814
Aus dem Jahre 1815
Während des Jahrs 1816
Das Jahr 1817
Zweiter Abschnitt.
Vom Oktober 1818 bis zum 30. September 1840
Aus der letzten Zeit des Jahres 1818
Ereignisse des Jahres 1819
Aus dem Jahr 1820
Das Jahr 1821
Das Jahr 1822
Im Jahr 1823
Bericht über das Jahr 1824
Das Jahr 1825
Im Sommer 1826
Das Jahr 1827
Das Jahr 1828
Aus dem Jahr 1829
Das Jahr 1830
Bericht über das Jahr 1831
Während des Jahres 1832
Tatsachen des Jahres 1832
Vom Jahr 1833
Aus dem Jahr 1834
Im Jahr 1835
Aus dem Jahr 1836
Aus dem Jahr 1837
Das Jahr 1838
Geschichte des Jahres 1839
Begebenheiten aus dem Jahr 1840
Dritter Abschnitt.
Von Michaelis 1840 bis Ende 1852
Bericht über das Jahr 1841
Bericht über das Jahr 1842
Im Jahr 1843
Bericht über das Jahr 1844
Relation vom Jahr 1845
Nachrichten vom Jahr 1846
Bricht vom Jahr 1847
Geschichte des Jahres 1848
Das Jahr 1849
Geschichte des Jahres 1850
Bericht vom Jahr 1851
Geschichte des Jahr 1852
Schlussrede an die Leser
Hinsichtlich des biographischen Inhalts dieses kleinen historischen Werks und der vorgetragenen oder angedeuteten Familien-Begebenheiten hofft der Verfasser mit möglichster Diskretion verfahren zu sein, und die hervorragenden Persönlichkeiten mit Aufrichtigkeit und Treue bezeichnet zu haben. Und nun sei es ihm vergönnt, noch eine kurze freundliche Schlussrede an die Leser hier hinzuzufügen.
Wie der erste Geschichtsschreiber Parchims, Mag. Cordesius, seine Chronik vom Jahr 1670 mit Segenswünschen schließt, so folgt auch der Herausgeber dieses Buchs solchem lobenswerten Beispiele. Möge nie die Furie des Krieges in Parchims Mauern wüten, und diese gute Stadt keine Einquartierungen und Durchmärsche fremder Völker mehr zu erdulden haben! Möge dagegen Ruhe und Frieden die Tage ihrer Bewohner verschönern! Mögen aber auch diese stets Gott vor Augen und im Herzen haben, und alle ihre Pflichten treu zu erfüllen streben! Möge hier noch in ferner Zukunft Recht und Gerechtigkeit kräftig gehandhabt, und die Sorge für Justiz-Pflege und Polizei-Wesen, so wie für das Kommunal-Vermögen nur eben so rücksichtsvollen und gewissenhaften Männern, als deren jetzige Vorsteher es sind, anvertrauet werden, und mögen wohlmeinende Bürger-Repräsentanten der Stadt-Obrigkeit immer zur Beihilfe und gedeihlichen Kontrolle dienen! Mögen endlich Rat und Bürgerschaft in ihrem bisher bewiesenen schönen Eifer für das Wohl der Stadt niemals erkalten, und es sich besonders angelegen sein lassen, eins ihrer größten Kleinode, das Großherzogliche Friedrich-Franz- und Real-Gymnasium, zum Heil und Frommen ihrer Kinder und späteren Nachkommen allhier zu konservieren, auch dessen ferneres Emporblühen, selbst durch etwa wieder nötig werdende Geldopfer, tätig zu befördern.
Dass dies glücklich in Erfüllung gehe, dass aber auch Handel, Gewerbe und Industrie auf erfreuende Weise zunehmen, dass Parchims Wohlstand sich in jeglicher Beziehung vergrößern möge, solches alles ist des Verfassers innigster Wunsch und — Schwanengesang.
Während derselben hat die Spezial-Geschichte Parchims keinen Bearbeiter im Ganzen mehr gefunden, und nur im Jahre 1839 sind zwei Abhandlungen erschienen, welche aus besonderer Veranlassung von einzelnen Gegenständen derselben handeln. Die erste, vom Herrn Dr. und Senator, jetzigen Ministerialrat, Brandt verfasste schildert nur das Rechts-Verhältnis dieser Stadt in Bezug auf das Ober-Appellations-Gericht; die zweite, vom Hrn. Dr. Beyer, nunmerigen Archiv-Sekretär zu Schwerin, herausgegebene ist etwas umfassender, indem sie, wie ihr Titel besagt, „Betrachtungen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Stadt Parchim“ anstellt, und manche schätzenswerte Nachrichten über deren Vorzeit enthält, liefert indes auch keinen vollständigen Bericht über die hiesigen Zustände.
Es ist daher für die Gesamtheit einer geschichtlichen Übersicht der vielen wichtigen Ereignisse, welche sich allhier zugetragen haben, eine Masse von Materialien übrig geblieben, von denen in diesen Schriften nichts vorkommt und welche auch in Cleemanns Parchim’scher Chronik vom Jahr 1825 teils gar nicht berührt, teils nur entfernt angedeutet sind. Verschiedenes davon hätte schon von ihm behandelt werden können, namentlich die Darstellung der sehr bedeutenden Kriegs-Erleidungen; mehrere erhebliche Vorkommenheiten sind jedoch erst nach dessen Ableben hier eingetreten. Und so war denn noch ein reichhaltiger Stoff zur Ausarbeitung der jetzigen Schrift vorhanden, deren Aufgabe ich mir dahin gestellt habe, dass sie zur Ergänzung und Fortsetzung des Cleemann’schen Werks dienen solle, welches, wenn gleich wegen der darin aufgenommenen Urkunden und älteren Nachrichten von Wert bleibend, doch offenbar zu verworren abgefasst und nicht vollständig genug ist.
Von den in diesem Buche angeführten städtischen Begebenheiten ist keine mir ganz fremd geblieben; von mehreren der einflussreichsten kann ich ohne Unbescheidenheit sagen: quorum magna pars fui, und noch jetzt am Abend meiner Tage ergreift mich oft ein wehmütig-ernstes Gefühl der Erinnerung an die vergangenen Zeiten, in denen auch ich nach dem Maße meiner Kräfte für die hiesige Kommune uneigennützig gearbeitet, und zu ihren Zwecken gerne mitgewirkt habe.
Denn Parchim ist ja meine zweite Vaterstadt. Von Schwerin aus mit meinen Eltern als vierjähriger Knabe hierher gezogen, habe ich in der hiesigen gelehrten, damals sogenannten großen Schule meine erste geistige Ausbildung erhalten, und diese Stadt erst als Jüngling zum Zweck meiner Vervollkommnung auf der Domschule zu Schwerin und auf den Universitäten Rostock und Göttingen eine Reihe von Jahren hindurch verlassen. Als junger Mann bin ich zurückgekehrt, und habe hier im juristischen Wirken meine beste Lebens-Zeit zugebracht, während welcher mir manche Freuden, aber auch viele Widerwärtigkeiten und Leiden zu Teil geworden sind. Als Greis strebe ich noch, meinen hiesigen Mitbürgern nützlich zu werden. Meine teuren Eltern, noch andere nahe Angehörige, und — meine beiden hoffnungsvollen Söhne ruhen auf Parchims Friedhof, und feste Bande der Freundschaft und des langen vertraulichen Umgangs sind zwischen mir und vielen seiner Einwohner geknüpft. Kein Wunder denn, dass ich für alles, was diese gute Stadt angeht, mich lebhaft interessiere.
Mit Lust und Liebe ist daher auch dies Werk von mir abgefasst, welches jetzt in meinem eigenen Verlag erscheint, und wozu die diplomatischen Quellen mir durch gewogentliche Bereitwilligkeit des verehrlichen Magistrats-Collegii eröffnet worden. Möge das Publikum es wohlgefällig ausnehmen, und dessen Schwächen nachsichtsvoll beurteilen.
Parchim, den 10. August 1853.
Wilhelm Ludwig Icke.
Neueste Geschichte der Stadt Parchim.
Erster Abschnitt.
Vom Jahr 1801 bis zum 30. September 1818
Das verhängnisvolle Jahr 1806
Auch im Jahre 1807
Ereignisse des Jahres 1808
Begebenheiten des Jahres 1809
Aus dem Jahre 1810
Aus dem Jahre 1811
Ereignisse des Jahres 1812
Im Verlaufe des Jahres 1813
Zur Parchimschen Geschichte des Jahres 1814
Aus dem Jahre 1815
Während des Jahrs 1816
Das Jahr 1817
Zweiter Abschnitt.
Vom Oktober 1818 bis zum 30. September 1840
Aus der letzten Zeit des Jahres 1818
Ereignisse des Jahres 1819
Aus dem Jahr 1820
Das Jahr 1821
Das Jahr 1822
Im Jahr 1823
Bericht über das Jahr 1824
Das Jahr 1825
Im Sommer 1826
Das Jahr 1827
Das Jahr 1828
Aus dem Jahr 1829
Das Jahr 1830
Bericht über das Jahr 1831
Während des Jahres 1832
Tatsachen des Jahres 1832
Vom Jahr 1833
Aus dem Jahr 1834
Im Jahr 1835
Aus dem Jahr 1836
Aus dem Jahr 1837
Das Jahr 1838
Geschichte des Jahres 1839
Begebenheiten aus dem Jahr 1840
Dritter Abschnitt.
Von Michaelis 1840 bis Ende 1852
Bericht über das Jahr 1841
Bericht über das Jahr 1842
Im Jahr 1843
Bericht über das Jahr 1844
Relation vom Jahr 1845
Nachrichten vom Jahr 1846
Bricht vom Jahr 1847
Geschichte des Jahres 1848
Das Jahr 1849
Geschichte des Jahres 1850
Bericht vom Jahr 1851
Geschichte des Jahr 1852
Schlussrede an die Leser
Hinsichtlich des biographischen Inhalts dieses kleinen historischen Werks und der vorgetragenen oder angedeuteten Familien-Begebenheiten hofft der Verfasser mit möglichster Diskretion verfahren zu sein, und die hervorragenden Persönlichkeiten mit Aufrichtigkeit und Treue bezeichnet zu haben. Und nun sei es ihm vergönnt, noch eine kurze freundliche Schlussrede an die Leser hier hinzuzufügen.
Wie der erste Geschichtsschreiber Parchims, Mag. Cordesius, seine Chronik vom Jahr 1670 mit Segenswünschen schließt, so folgt auch der Herausgeber dieses Buchs solchem lobenswerten Beispiele. Möge nie die Furie des Krieges in Parchims Mauern wüten, und diese gute Stadt keine Einquartierungen und Durchmärsche fremder Völker mehr zu erdulden haben! Möge dagegen Ruhe und Frieden die Tage ihrer Bewohner verschönern! Mögen aber auch diese stets Gott vor Augen und im Herzen haben, und alle ihre Pflichten treu zu erfüllen streben! Möge hier noch in ferner Zukunft Recht und Gerechtigkeit kräftig gehandhabt, und die Sorge für Justiz-Pflege und Polizei-Wesen, so wie für das Kommunal-Vermögen nur eben so rücksichtsvollen und gewissenhaften Männern, als deren jetzige Vorsteher es sind, anvertrauet werden, und mögen wohlmeinende Bürger-Repräsentanten der Stadt-Obrigkeit immer zur Beihilfe und gedeihlichen Kontrolle dienen! Mögen endlich Rat und Bürgerschaft in ihrem bisher bewiesenen schönen Eifer für das Wohl der Stadt niemals erkalten, und es sich besonders angelegen sein lassen, eins ihrer größten Kleinode, das Großherzogliche Friedrich-Franz- und Real-Gymnasium, zum Heil und Frommen ihrer Kinder und späteren Nachkommen allhier zu konservieren, auch dessen ferneres Emporblühen, selbst durch etwa wieder nötig werdende Geldopfer, tätig zu befördern.
Dass dies glücklich in Erfüllung gehe, dass aber auch Handel, Gewerbe und Industrie auf erfreuende Weise zunehmen, dass Parchims Wohlstand sich in jeglicher Beziehung vergrößern möge, solches alles ist des Verfassers innigster Wunsch und — Schwanengesang.