Fant — Firlefanz

Fant. — Firlefanz

Es kostet wohl keinen weiten Zug, um an die Quelle beider Worte zu gelangen. Es klingt ja hell und unumwunden das romanische Infant, Kind heraus, und seiner Bedeutung gegenübergestellt bleibt die Ableitung wohl im Rechte. Freilich gebraucht man es nicht in seinem harmlosen, ursprünglichen Sinne; nicht Kindliches oder Kindisches hat man vor Augen; im Gegenteile verbindet man damit den Begriff bewusster Geckenhaftigkeit, und wenn man Einen „Fant“ nennt, so will man nur herabsetzend sagen: Er ist ein „junger Mensch,“ der sich mit nichtigen Dingen befasst. So hieß schon altnordisch ein Wicht: „fantr.“


Auf demselben Stamme wuchs auch der Ausdruck Firlefanz, d. i. albernes, kindisches Zeugs, u. z. aus der Zusammensetzung des französischen „faire l’enfant“, kindisch sein, oder wie ein Professor der Philosophie, entrüstet über manchen Schabernack seiner Zuhörer, diesen den französischen Spruch, in gutes Deutsch übersetzt, zugerufen hat.

Nicht übergehen dürfen wir aber, dass wir hier auch an das italienische „vantarsi,“ französisch: „se vanter,“ sich prahlen, großsprechen, maulmachen, erinnert werden.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort Teil 2