Geschichte des Hanseatischen Bundes, Band 1

Autor: Sartorius, Georg Friedrich (1765-1828) deutscher Historiker, Professor, Schriftsteller und Publizist, Erscheinungsjahr: 1802
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mittelalter, Hansezeit, Hansa, Städtebund, Municipal-Freiheit, Hanse-Städte, Brüderschaft, Lübeck, Wismar, Rostock, Hamburg, Köln
Vorwort

Es ist oft der Wunsch geäußert worden, die Geschichte, welche den Gegenstand der nach, folgenden Blätter ausmacht, einer neuen Prüfung zu unterwerfen; es sind von verschiedenen gelehrten Gesellschaften Preisfragen aufgegeben worden, welche auf die nähere Kenntnis eines oder des andern untergeordneten Abschnitts dieser Geschichte berechnet waren: allein bis jetzt sind jene Wünsche unbefriedigt und diese Fragen unbeantwortet geblieben. Dies Phänomen mag auf den ersten Anblick befremdend genug sein, da dem oft gerühmten Deutschen Fleiße dieser Teil der vaterländischen Geschichte ein so großes, und ihm ganz eigentlich angehörendes, Feld anzuweisen schien: jedoch diese Erscheinung wird jedem nur zu leicht erklärlich, welcher ernstlich diese Aufgabe in ihrem ganzen Umfange zu lösen unternimmt.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung.

Verschiedener Ursprung der Städte im Mittelalter überhaupt - Ursprung der Municipal-Freiheiten, aus Italien - Lombardischer Städtebund; Nachahmung dieses Beispiels und seine Wirkung - Die Deutschen Städte haben mit größeren Schwierigkeiten als die Italienischen zu kämpfen - Beispiele der von den nachmahligen Hanse-Städten ihren Herren allmählich abgewonnenen Freiheiten

Erste Periode der Geschichte der Deutschen Hanse, von ihrer Entstehung im 13. Jahrhundert bis zum Frieden mit Woldemar III. König von Dänemark 1370. Buch 1—4.

Erstes Buch. Der ersten Periode erster Abschnitt: Entstehung des Bundes und Bildung desselben während dieser Zeit.

Die Anarchie des Deutschen Reichs und die Schwäche der Städte führen sie notwendig zu wechselseitigen Verbindungen unter einander - In Niederdeutschland kann dies aber nur erst später als an anderen Orten geschehen - Gründe, warum nie ein bestimmtes Jahr der Entstehung der Deutschen Hanse wird angegeben werden können - Die Meinung der Neueren, dass sie 1241 entstanden sei, ist nicht bewährt - In älteren Zeiten gaben die Hansen auf ihren Versammlungen, so wie ihre Syndici und die älteren Schriftsteller nur runde Zahlen über die Entstehung des Bundes an, die Hanse selbst wusste nichts Bestimmtes darüber - wahrscheinlicher Ursprung der Brüderschaft im dreizehnten Jahrhundert - Ursachen, welche zur Ausdehnung einzelner schwacher Verbindungen wirkten - Noch im dreizehnten Jahrhunderte kommen in den Urkunden wenige Niederdeutsche Städte vor, die in einer Verbindung mit einander begriffen waren, im vierzehnten mehrere und nun auch erst der charakteristische Name „Deutsche Hanse“ - Entstehung, allmähliche Verbreitung und Wirkung dieses Namens - Nahmen der einzelnen Städte, welche in den Urkunden der ersten Periode als Mitglieder des Hanse Bundes erwähnt werden, und was sonst für welche dazu gehören mochten - Erste schriftliche Konförderations-Akte des Bundes, deren Erwähnung geschieht, von 1664 zu Köln - Grund der unvollkommenen früheren Nachrichten: schriftlich haben die Hansen erst 1361 etwas bei ihren Versammlungen aufzuzeichnen angefangen, und von 1370 haben wir nur die Auszüge der von ihnen schriftlich genommenen Abreden - Erster Zweck des Bundes: Schutz und Ausdehnung des Handels besonders im Auslande - Zweiter Zweck: wechselseitiger Schutz - Dritter Zweck: Handhabung der Rechtsordnung in den einzelnen Städten – Bundesbann - Tagsatzungen der Hansen aus dieser Periode; von ihrem öffentlichen Rechte ist wenig bekannt - Übergewicht der Seestädte - Wahrscheinliche Einteilung - Einige aufbewahrte Statute aus dieser Zeit, in wie fern die Mehrheit der Stimmen entschied - Einige andere Statute, und Art der Beiträge oder der Steuern.

Zweites Buch. Der ersten Periode zweiter Abschnitt: Fehden des Bundes.

Die Verschiedenheit der Zwecke bei den Städten und dem hohen und niederen Adel veranlassten notwendig Fehden zwischen beiden - Die Seestädte gerieten in weitläuftigere Streitigkeiten - Sie wagen einen Kampf mit den schlecht organisierten Nordischen Mächten - Weshalb die Städte den Fürsten und Königen zum Teil überlegen waren - Lübeck ficht allein gegen Könige vor Entstehung der Hanse, ihr Beispiel ermuntert die anderen - Erste Fehde verschiedener Deutschen Seestädte gegen Erich, König von Norwegen, 1284, und ihre glückliche Beendigung - Die gefahrvolle Übermacht Dänemarks im Norden, wird durch innere Unruhen geschwächt - Neue Gefahr unter Erich VI. von Dänemark - Diese verschwindet mit seinen Nachfolgern – Allein die Vereinigung von Norwegen und Schweden scheint für die Deutschen Städte der Ostsee höchst bedenklich zu werden; jedoch auch diese Gefahr wendet sich zu Gunsten der Hanse - Neue Gefahr durch Woldemar III. von Dänemark: erste Fehde der Städte der Ostsee mit dem König - Verbindung Woldemars mit Norwegen und Schweden; zweite Fehde der Städte im Nahmen der gesamten Hanse 1364 - Durch das Betreiben der Hanse wird der König Magnus von Schweden abgesetzt und ihr Freund Albrecht von Mecklenburg erhält daselbst die Krone - Die Hansen beginnen eine dritte Fehde gegen Waldemar und gegen seinen Alliierten, König Hakon von Norwegen, und glorreiches Ende dieser Abenteuer für sie - In der Westsee führen die Hansen in dieser Periode noch keine Fehden und auch die einzelnen Hanse-Städte scheinen damals nur noch jede für sich allein mit unfreundlichen Nachbarn und Herren ihre Streitigkeiten ausgemacht zu haben.

Drittes Buch. Der ersten Periode dritter Abschnitt: Einleitung in die Geschichte des Handels der Hanse mit fremden Völkern überhaupt, und Geschichte ihres Verkehrs mit dem Nordosten von Europa insbesondere.

Die Deutschen Städte kannten Handelsgeschäfte und selbst einen auswärtigen Handel vor Entstehung der Munizipal-Freiheiten - Ihre Freiheit in Bestimmung der Handelseinrichtungen - Hindernisse, welche sie hinweg zu räumen bemüht sind - Grund ihrer im Auslande errichteten Comtoire oder Faktoreien - Gemeinschaftliche Freiheiten hat die Hanse in Deutschland nicht besessen, was aber einzelne Hanse-Städte dieser Art sich erwarben, kam dem Ganzen zu Gute - Freiheiten an der Deutschen Ostsee-Küste im Deutsch-Ordens Staate - Verkehr mit Russland über Wisby, Verkehr zu Groß-Nowgorod, verschiedene Wege des Deutschen Verkehrs mir den Russen - Unvollkommenheit der Nachrichten über diesen ersten Deutschen und Hansisch-Russischen Verkehr; in wie fern Orientalische Waren über Russland von Deutschen geholt wurden, ist ungewiss, auf keinem Fall ist dies von Bedeutung gewesen, und seit Entstehung der Hanse ist dieser Warenzug, in so fern er vorhanden war, gewiss verschwunden - Monopol der Verführung der einheimisch Russischen Waren durch Hansen - Schwedisch-Hansischer Handel, zuerst von einzelnen Städten, dann in gemeinschaftlichem Nahmen daselbst erworbene Handelsfreiheiten; größere Wichtigkeit des Verkehrs mit den Dänischen Besitzungen, besonders mit Schonen, und erworbene Deutsche und Hansische Freiheiten daselbst und in Dänemark überhaupt - Freiheiten im Herzogtum Schleswig - Verkehr mit Norwegen nebst den dazu gehörigen Besitzungen, und bis gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts daselbst von den Deutschen Seestädten erworbene Freiheiten; welche jedoch Anfangs des vierzehnten Jahrhunderts wieder sehr eingeschränkt werden; seit 1343 erhalten die Hansen aber mehrere Freiheiten, welche zur Begründung ihrer monopolistischen Herrschaft daselbst führen, und welche sie kühn zu verteidigen wissen als man sie angreift; ihre Herrschaft über den gesamten nordöstlichen Handel war und blieb die Basis ihrer Größe.

Viertes Buch. Der ersten Periode vierter Abschnitt: Geschichte des Hansischen Verkehrs mit dem westl. Europa und im Innern von Deutschland.

Blüte der Niederlande, vorzüglich der Wallonischen, allgemeiner Zwischenmarkt für Europa, und liberale Handelsgrundsätze daselbst; vorzüglich Brügge und Flandern - Verkehr und Handelsfreiheiten der Niederdeutschen in Flandern: ihre Niederlage zu Brügge wird zuweilen verlegt; von Deutschen in Brabant erworbene Freiheiten und von ihrem Handel daselbst, Unvollkommenheit der Zollrollen - Handel der Österlinge mit den nördlichen Provinzen der Niederlande - Verkehr mit England, Freiheiten, welche einzelne Deutsche Kommunen in diesem Reiche sich verschaffen; allmähliche Bildung einer Deutschen Gildehalle zu London, und Erwerbungen dieser Korporation; verschiedenes Interesse des Königs, der Lords und des platten Landes von der einen und von der Flecken- und Städtebewohner Englands von der anderen Seite, welche von den Deutschen benutzt wird - Beschränkter Aktiv-Handel der Engländer im 13. und vierzehnten Jahrhundert - Englische Kaufmannsgesellschaften Widerstreiten den Deutschen – Der Fremden großer Freibrief von dem Jahre 1303 durch Eduard I. - Wie die Deutschen dieses Privilegium zu einem Hansischen Freibrief umschaffen; andere von Deutschen in England erworbene Freiheiten - Mit Frankreich und Spanien ist der Deutschen Verkehr minder bedeutend - Der Grund der Hansischen Macht lag in der Beherrschung des Nordostens; ihre eigene kunstvolle Verfertigung von Waren für fremde Märkte ist und bleibt unvollkommen - Ausfuhr von Bier, Leinwand, Wein; die Produkte ihrer Zünfte sind wenig zur Ausfuhr geschickt - Ausfuhr roherer Produkte, von Getreide, Mehl, Malz, Färbe-Materialien, Mineralien; die Hansen sind im Besitz der rohen Produkte des Nordostens von Europa, der Fischereien, der Pelzwerke, der Waldungen, u. s. w. dies begründet ihren großen Zwischenhandel, dieser begründet ihre Macht - Von gemeinen Handels-Statmen des Bundes aus dieser Periode ist wenig bekannt, einige werden bemerkt - Gründe, weshalb über den Innern Deutschen Handel keine gemeinschaftliche Statute von der Bruderschaft gegeben wurden, ihr Augenmerk war und blieb vorzüglich auf den ausländischen Handel gerichtet – Die Deutschen Städte gestehen sich einander einige Handelsfreiheiten zu, Verhältnis der Landstädte zu den Seestädten; allein die Nachrichten sind über den inneren Handel in Deutschland äußerst unvollkommen, und der große ausländische Zwischenhandel blieb stets die Hauptsache.

Beilagen

Beilage I. Nr. 1 - 4, über die Quellen der Hansischen Geschichte und weitere Ausführungen, Erläuterungen und Beweise der im Texte aufgestellten Behauptungen.

Beilage I. Nr. 1. Über die Quellen der Hansischen Geschichte und ihren Gebrauch; 1) Gedruckte Hilfsmittel: 1) Schriftsteller, welche sich mit Untersuchung des Bundes und Handels der Hanse in ihrem ganzen Umfange in größeren und kleineren Schriften beschäftigt haben; 2) gedruckte Urkunden - 3) Schriftsteller, welche das Verhältnis der Hanse zu einzelnen Ländern erläutern - 4) gedruckte Chroniken und Geschichten einzelner Hanse-Städte - 2) Ungedruckte Quellen - 1) städtische Archive, welche benutzt worden sind; 2) ungedruckte Privat-Sammlungen; anderweitige Unterstützungen; Schwierigkeiten bei der Benutzung dieser Quellen, Gesichtspunkte bei der Bearbeitung. – Beilagen I. Nr.2: in wie fern lässt sich der Vertrag von 1241 zwischen Hamburg und Lübeck als Ürsprung der Hanse rechtfertigen – Beilage I. Nr. 3) nähere Untersuchung über den Russisch-Hanseatischen Handel während der ersten Periode – Beilage I. Nr. 4. a. Auszug aus dem Privilegio des Grafen Ludwig von Flandern für die Deutschen Kaufleute von 1360 – Beilage I. Nr. 4 b Zollrolle für die Deutschen aus dem Privilegio des Herzogs Johann v. Brabant, von 1315 – Beilage I. Nr. 4. c. Zollrolle für die Deutschen und Österlinge in Holland und Seeland von 1363 nach dem Privilegio des Grafen Albrecht von Holland.

Beilage II. Verzeichnis der gedruckten und ungedruckten Urkunden und anderen Aktenstücke zu der ersten Periode der Hansischen Geschichte.

Zisterzienserkirche Doberan 13.-14. Jahrhundert

Zisterzienserkirche Doberan 13.-14. Jahrhundert

Raubritter überfallen einen Handelszug

Raubritter überfallen einen Handelszug

Handelshaus im Mittelalter

Handelshaus im Mittelalter

Einschiffung im Mittelalter

Einschiffung im Mittelalter

Zug zum Markt - Zollabgabe

Zug zum Markt - Zollabgabe

Braunschweig Stadtansicht

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Bremen Marktplatz

Bremen Marktplatz

Greifswald Stadtansicht

Greifswald Stadtansicht

Goslar Stadtansicht

Goslar Stadtansicht

Elbing Stadtansicht

Elbing Stadtansicht

Berlin und Kölln

Berlin und Kölln

Kaiser Otto I. und Gemahlin

Kaiser Otto I. und Gemahlin

Lübeck Das Holstentor

Lübeck Das Holstentor

Lüneburg Stadtansicht

Lüneburg Stadtansicht

Magdeburg Stadtansicht

Magdeburg Stadtansicht

Rostock Stadtansicht

Rostock Stadtansicht

Stettin, das Alte Schloss

Stettin, das Alte Schloss

Stralsund Stadtansicht

Stralsund Stadtansicht

Wismar, Stadtansicht

Wismar, Stadtansicht

Hamburg, Blick auf die Unterelbe

Hamburg, Blick auf die Unterelbe

Hamburg, Flet in der Altstadt

Hamburg, Flet in der Altstadt