Gefangene Türken bauen den Türkengraben in München um 1700

Aus: Das Buch für Alle. Illustrierte Familienschrift. Zeitbilder. Heft 1. 1929
Autor: Nach einem Gemälde von E. Zimmermann., Erscheinungsjahr: 1929
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Türken, München, Türkengraben,
Um 1225 drang ein türkisches Nomadenheer, von Turan kommend, in Nordasien ein. Kleinasien und der Balkan wurden von ihm erobert. 1453 fiel Konstantinopel in seine Hand. Persien, Syrien, Ägypten wurden seiner Herrschaft unterworfen, die unter Soliman II. um 1520 bis 1566 ihren Höhepunkt erreichte, sich über Ungarn, Siebenbürgen und das östliche Mittelmeer ausdehnte und bis vor die Tore Wiens führte.

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Erst in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts traten Verfallserscheinungen auf. Die Belagerung Wiens 1683 führte zu einer Niederlage der Türken. 1688 wurde ihnen Belgrad durch Max Emanuel von Bayern entrissen. 1697 wurden sie bei Zenta von dem berühmten Prinzen Eugen von Savoyen besiegt, der ihnen Serbien und Ungarn abnahm. Und dieser Zusammenbruch setzte sich bis in unsere Zeit fort. Konstantinopel mit einem kleinen Fleckchen europäischen Hinterlands ist der einzige Überrest des gewaltigen Türkenreichs in Europa. Ende des siebzehnten Jahrhunderts war es als türkische Gefangene in großer Zahl bis nach München verbracht wurden, und unser Bild zeigt sie beim Bau des dortigen Türkengrabens.

Gefangene Türken bauen den Türkengraben in München um 1700

Gefangene Türken bauen den Türkengraben in München um 1700