Erfolg der Hochdruck-Dampfmaschine des Dr. Albans in London
Dr. Ernst Alban (1791-1856) Rostocker Arzt und Erfinder
Autor: anonym aus: Freimütiges Abendblatt, Band 8 (1826), Erscheinungsjahr: 1826
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Rostock, Plau, Erfinder, Hochdruck-Dampfmaschiene
Rostock, den 5. Februar.
Nach dem letzten Briefe von dem Herrn Doktor Alban aus London vom 19. Januar ist nun das Hindernis, welches bei seiner vollständig aufgerichteten Probe-Dampfmaschine die Erwartung täuschte, beseitiget worden. Es bestand in einem zufällig oder absichtlich ganz fehlerhaft gearbeiteten Ventil, wodurch der Zutritt des Wassers in die Zuspitzungsröhre abgehalten wurde, sich also kein Dampf entwickeln konnte. Je unerwarteter ihm das Ausbleiben des so sicher berechneten Erfolgs sein musste, und je unruhiger die mit ihm verbundenen Herren darüber werden mussten, besonders da sie von Mecklenburg aus durch nicht sehr edle Briefe gewarnt worden waren, „sich mit einem solchen Projektenmacher, der noch nie etwas zu Stande gebracht hätte, nicht einzulassen“: desto entzückter rief er beim völligen Gelingen seiner Unternehmung Viktoria! und wird nun wohl sein Wert als vollendet betrachten dürfen, obgleich noch eine Hauptprobe in Gegenwart aller Teilnehmer und dazu eingeladener Sachkenner bevorsteht.
Weil der Andrang der Menschen, die dies so viel Aufsehen erregende neue Werk sehen wollen, so groß ist, muss die Maschine täglich mehrere Stunden arbeiten. Sie leistet so viel als 14 Pferde, und gebraucht stündlich einen halben Buschel Steinkohlen, d. i. beinahe einen halben Rostocker Scheffel, welches etwa 1/4 höchstens ½ von dem ist, was andere bisher übliche Maschinen von gleicher Kraft nach bester Einrichtung gebrauchen.
Hr. Doktor Alban wird nun bald nach Rostock auf ein paar Wochen zurückkehren, dann aber wieder auf 8 oder mehr Monate nach London gehen, um die dortigen Arbeiter anzuleiten, nun auch ohne seine Anwesenheit Maschinen dieser Art im Großen zu bauen, damit die Gesellschaft, wie sie es beabsichtigt, jedem, der es wünscht, eine Albansche Maschine überlassen kann. Für diesen zweiten Aufenthalt wird er ein angemessenes Honorar erhalten. Seine eigentliche Belohnung für die gemachte Erfindung ist ihm kontraktlich aus den Vorteilen zugesichert worden, welche aus dem Verkauf der Maschine fließen. Sie wird, wie sich das erwarten lässt, nach deutscher Art zu schätzen, wohl sehr ansehnlich ausfallen, da das ganze Dampfmaschinenwesen durch die Albansche Erfindung eine andere viel vereinfachtere Gestalt erhält. Und gleichwohl hat sein Genie die Möglichkeit gefunden, die Dampfmaschinen noch vorteilhafter, d. h. bei noch geringerem Verbrauch an Brennmaterial noch stärker wirkend einzurichten. Dieselbe Kompagnie, mit welcher er jetzt in Verbindung steht, hat sich auch wegen Ausführung dieser Idee mit ihm eigelassen, und wir werden vielleicht noch immer größere Wunderdinge hören!
Nach dem letzten Briefe von dem Herrn Doktor Alban aus London vom 19. Januar ist nun das Hindernis, welches bei seiner vollständig aufgerichteten Probe-Dampfmaschine die Erwartung täuschte, beseitiget worden. Es bestand in einem zufällig oder absichtlich ganz fehlerhaft gearbeiteten Ventil, wodurch der Zutritt des Wassers in die Zuspitzungsröhre abgehalten wurde, sich also kein Dampf entwickeln konnte. Je unerwarteter ihm das Ausbleiben des so sicher berechneten Erfolgs sein musste, und je unruhiger die mit ihm verbundenen Herren darüber werden mussten, besonders da sie von Mecklenburg aus durch nicht sehr edle Briefe gewarnt worden waren, „sich mit einem solchen Projektenmacher, der noch nie etwas zu Stande gebracht hätte, nicht einzulassen“: desto entzückter rief er beim völligen Gelingen seiner Unternehmung Viktoria! und wird nun wohl sein Wert als vollendet betrachten dürfen, obgleich noch eine Hauptprobe in Gegenwart aller Teilnehmer und dazu eingeladener Sachkenner bevorsteht.
Weil der Andrang der Menschen, die dies so viel Aufsehen erregende neue Werk sehen wollen, so groß ist, muss die Maschine täglich mehrere Stunden arbeiten. Sie leistet so viel als 14 Pferde, und gebraucht stündlich einen halben Buschel Steinkohlen, d. i. beinahe einen halben Rostocker Scheffel, welches etwa 1/4 höchstens ½ von dem ist, was andere bisher übliche Maschinen von gleicher Kraft nach bester Einrichtung gebrauchen.
Hr. Doktor Alban wird nun bald nach Rostock auf ein paar Wochen zurückkehren, dann aber wieder auf 8 oder mehr Monate nach London gehen, um die dortigen Arbeiter anzuleiten, nun auch ohne seine Anwesenheit Maschinen dieser Art im Großen zu bauen, damit die Gesellschaft, wie sie es beabsichtigt, jedem, der es wünscht, eine Albansche Maschine überlassen kann. Für diesen zweiten Aufenthalt wird er ein angemessenes Honorar erhalten. Seine eigentliche Belohnung für die gemachte Erfindung ist ihm kontraktlich aus den Vorteilen zugesichert worden, welche aus dem Verkauf der Maschine fließen. Sie wird, wie sich das erwarten lässt, nach deutscher Art zu schätzen, wohl sehr ansehnlich ausfallen, da das ganze Dampfmaschinenwesen durch die Albansche Erfindung eine andere viel vereinfachtere Gestalt erhält. Und gleichwohl hat sein Genie die Möglichkeit gefunden, die Dampfmaschinen noch vorteilhafter, d. h. bei noch geringerem Verbrauch an Brennmaterial noch stärker wirkend einzurichten. Dieselbe Kompagnie, mit welcher er jetzt in Verbindung steht, hat sich auch wegen Ausführung dieser Idee mit ihm eigelassen, und wir werden vielleicht noch immer größere Wunderdinge hören!