Die russische Flotte

Ein Versuch der Einsichtnahme in die inneren Zustände der russischen Flotte
Autor: Herausgeber: Brockhaus, Friedrich Arnold (1772-1823) deutscher Verleger und Herausgeber, Erscheinungsjahr: 1849
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Russland, Russische Flotte, Peter der Große, Ostsee, Seemacht, Kriegsschiffe, Marine, Kronstadt, St. Petersburg
Aus: Die Gegenwart. Eine enzyklopädische Darstellung der neuesten Zeitgeschichte für alle Stände. Dritter Band. Brockhaus. 1849

Wenn schon der Fremde im Allgemeinen in Russland mit Misstrauen betrachtet wird, und es ihm nur sehr selten glückt, eine Einsicht in die innere Zustände des russischen Reichs zu erhalten, wenn es ihm auch vielleicht durch Umwege gelingen mag, das russische Heerwesen allmählich kennen zu lernen und sich von der Stärke der russischen Landmacht Gewissheit zu verschaffen: so hält es doch am allerschwersten, sich über den jetzigen Zustand der russischen Flotte nur einigermaßen aufzuklären. Namentlich bewacht man mit der ängstlichsten Sorgfalt die drei Divisionen der Flotte im Baltischen Meere und gestattet keinem Fremden, einen Blick in die Zustände derselben zu tun. Da selbst die Seeoffiziere höchstens nur mit der Brigade vertraut sind, zu der sie gehören, so vermögen auch diese nie über eine andere Aufschluss zu geben. Es sind aber im Ganzen 15 Brigaden vorhanden. Diese Ängstlichkeit der russischen Regierung in Betreff ihrer Marine geht selbst so weit, dass nie ein Fremder irgend eine bedeutende Stellung bei der Marine erhält, dass selbst die Kauffahrteischiffe russische Kapitäne haben müssen. Dieser letztere Umstand hat für die Kaufleute, die fast ohne Ausnahme Deutsche, Finnen oder Griechen sind, das Unangenehme, dass jedes Schiff einen Nominalkapitän von echt russischem Stoffe und einen aktiven Führer einer andern Nation haben muss. In der Regel nimmt der Kauffahrer irgend einen Nationalrussen, der vielleicht nur einige mal auf dem Meere gewesen ist, und macht ihn zu seinem Schiffskapitän mit so geringem Gehalt, dass dieser gar nicht davon leben kann, und sich sogar gezwungen sieht, noch irgend eine andere reelle Beschäftigung auf dem Schiffe zu übernehmen. Am gewöhnlichsten fungieren diese nationalrussischen Schiffskapitäne nebenbei als Schiffsköche, und bringen ihre meiste Zeit schlafend zu. Man will dergleichen Kapitäne gesehen haben, die bei jedem ungünstigen Wetter seekrank wurden.
Ein der Nautik kundiger Ausländer muss sehr gute Verbindungen haben, wenn man ihm erlaubt, im Baltischen Meere ein Linienschiff oder eine Fregatte zu besehen. Versteht der Ausländer aber nichts oder nur wenig vom Seewesen, so wird seine Neugierde ohne die geringste Schwierigkeit befriedigt. Außerdem weiß man in Russland in allen Dingen so geschickt die guten Seiten herauszukehren und durch den äußeren Schein zu blenden, dass der Laie, der vielleicht zu Kronstadt ein Kriegsschiff besichtigt, sich gewöhnlich sehr leicht von der Vorzüglichkeit der russischen Marine überzeugen lässt. Anders ist es freilich mit dem der Sache in der Regel kundigen Engländer. Derselbe darf zu keiner Zeit ein russisches Kriegsschiff betreten, denn man weiß, dass dieser sich nie von der schönen Außenseite bestechen lässt, und sehr leicht eine Einsicht in die innern Zustände der russischen Flotte nehmen könnte. Während Deutsche und Franzosen wenigstens hier und da untergeordnete Stellen in der russischen Marine erhalten, ist der Inselsohn Britannias durch ein besonderes Gesetz vom russischen Seedienste ausgeschlossen. Als Grund dieses Verbots wird oft von den Russen selbst angegeben, man wolle hierdurch verhindern, dass im Falle eines Kriegs zwischen Russland und Großbritannien der englische Führer eines russischen Kriegsschiffes nicht etwa zum Übertritt verleitet werde; allein dies ist nicht die eigentliche Absicht dieser Maßregel. Kein Engländer hat bis jetzt zu solch einem schmählichen Verrat die Hand geboten, und dann fürchtet man ja nicht die Möglichkeit eines Verrats bei den Führern russischer Landtruppen, die so häufig und in so großer Anzahl dem Auslande angehören. Die wahren Gründe des Verbots liegen wohl in dem nicht eben musterhaften Zustande der russischen Flotte selbst, den man geflissentlich gerade den sachkundigen Engländern zu verbergen sucht. Abgesehen von der schwerfälligen Bauart der russischen Kriegsschiffe im Allgemeinen, sieht man auch in der Tat nicht ein, wodurch die russische Marine ihre in Russland gerühmten Vorzüge erhalten sollte. Nur hier und da verlässt einmal eine Fregatte, seltener ein Linienschiff, den Finnischen Meerbusen, gelangt aber darum immer nicht aus der Ostsee heraus. Der ganze Spielraum der drei Divisionen im Baltischen Meere beschränkt sich auf die Küstenfahrten innerhalb des Finnischen Meerbusens. Viele Kapitäne haben noch nie die Küste aus dem Gesichtskreis verloren; Engländer behaupten dies sogar von manchem russischen Admiral. Mit der Flotte auf dem Schwarzen Meere ist es anders. Hier findet man auch im Allgemeinen bessere Führer und geschicktere Matrosen. Dieses Verdrängen fremder Nationen und besonders der Engländer von der russischen Marine ist um so seltsamer, da Alles, was bis jetzt von dieser einigermaßen gut ausgeführt wurde, unter dem Oberbefehle von Ausländern, namentlich von Engländern und Holländern, geschah. Katharina II. übertrug nur Ausländern die Befehle über ihre Flotte, und Männer wie Elphinstone, Paul Jones, später Heyden, Ricord u. s. w. rechtfertigten das Vertrauen.

Die russische Flotte besteht aus 5 Divisionen, von denen die 1., 2. und 3. (die blaue, weiße und rote früher genannt) im Baltischen, die 4. und 5. im Schwarzen Meere aufgestellt sind. Eine kleine Abteilung befindet sich im Kaspischen Meere. Kronstadt ist der Hafen für die l. und 2., Reval für die 3., Sewastopol in der Krim für die 4. und 5. Division, Astrachan aber für die wenigen Fahrzeuge im Kaspischen Meere. In Archangelsk befindet sich kein Teil der Flotte, sondern nur eine Schiffswerft, aus der alle drei oder vier Jahre ein Schiff hervorgeht. Jede Division zerfällt in 3 Brigaden, und jede Brigade hat wiederum 3 Equipagen, von denen eine jede aus 1 Linienschiff, aus 1 oder auch 2 Fregatten, aus 1, bisweilen aus mehren Briggs, und aus verschiedenen andern kleineren Fahrzeugen bestehen soll, höchst selten aber vollzählig ist. Fregatten und Briggs sind namentlich im Schwarzen Meere, wo auf 15 Linienschiffe nur 10 Fregatten, 5 Corvetten und 11 Briggs kommen, nicht hinlänglich vorhanden. Die 1., 2. und 3. Division führt auch den Namen der Flotte des Baltischen, die 4. und 5. die des Schwarzen Meeres. Jede Flotte besitzt ihren besondern Stab, der sich für die erste in Kronstadt, für die zweite in Nikolajew befindet, und außerdem hat jede ihr besonderes Corps der Steuermänner und der Marineingenieure. Eine Compagnie Seesoldaten soll aus 250 Mann bestehen, und 4 Compagnien bilden die Bewaffnung einer Equipage; die Zahl von 4.000 Mann ist aber nur sehr selten vorhanden. Im Durchschnitt darf man nicht mehr als 800 Mann annehmen. Dazu kommt aber noch auf die Equipage 1 Artilleriecompagnie, welche ebenfalls zu 250 Mann angegeben wird, aber nur zu 200 vorhanden ist. Die gesamte streitbare Macht für die Flotte im Baltischen Meere soll demnach mit Einschluss der Artillerie 33.750 Mann betragen, besteht aber in der Tat kaum aus 27.000 Mann. Zu den 27 Equipagen des Baltischen Meers gehört nicht die sogenannte Scheerenflotte an der Südküste Finnlands, welche mit 800 —1.000 Finnen bemannt ist, und für die Sicherheit der Seefahrt zwischen den Klippen und Felsen Sorge zu tragen hat. Diese Scheerenflotte bildet für sich die 46. Equipage. Ebenso besteht die 47. Equipage, welche das Gardecorps enthält, für sich; dieselbe dient mehr als Schaustück, wenn sie auch angeblich zur Erlernung des Seedienstes benutzt werden soll. Endlich ist noch die eigentliche Lehrequipage zu nennen, die keine Nummer besitzt und zur Bildung der Flottenoffiziere und Steuermänner verwendet wird.

Die Flotte des Schwarzen Meeres besteht aus 2 Divisionen oder 6 Brigaden, oder aus 18 Equipagen, von denen aber eine (die 45.) im Kaspischen Meere stationiert ist; 2 Equipagen (die 43. und 44.) haben weder Linienschiffe noch Fregatten, sondern bestehen bloß aus 1 Corvette und mehreren kleinein Fahrzeugen. Im Jahre 1844 war der Bestand der Flotte im Schwarzen Meere: 15 Linienschiffe, 10 Fregatten, 5 Corvetten, 11 Briggs, 7 Kutter, 6 Tender, 2 Jachten, 18 Transportschiffe, 14 gewöhnliche Dampfschiffe, 2 Branntwachtbriggs und 1 Bombardierschiff mit 3 Masten. Unter den Fregatten befand sich auch der Vixen, das Schiff des Engländers Bell, das, nachdem es die russische Flotte vielfach durch seine Schnelligkeit und Kühnheit verhöhnt hatte, doch endlich im Jahre 1836 von den Russen genommen wurde. Unter dem Namen Sudshukkaleh ist es jetzt mit russischer Flagge der beste Segler im Schwarzen Meere. Zu derselben Zeit befanden sich im Kaspischen Meere: 4 Briggs, 1 Tender, 2 Dampfboote zu 40 Pferdekraft, 6 Transportschiffe, 5 größere und 4 kleinere Boote, also zusammen 22 bewaffnete Fahrzeuge. Der Stab dieser unbedeutenden, für jetzt nur zum Schutz des Handels benutzten Flotte befindet sich, ebenso wie der Hafen für sie, in Astrachan. Seit wenigen Jahren hat die persische Regierung auch den Hafen von Astrabad auf der Südwestküste des Kaspischen Meers abgetreten, und beständig liegen einige russische Fahrzeuge in demselben, angeblich zum Schutze der unter russischer Flagge fahrenden Schiffe. Das Marinecorps, das Russland auf dem Schwarzen Meere unterhält, beträgt jetzt kaum 14.000 Mann, obwohl es in den offiziellen Berichten 21.250 Mann stark sein soll. Im Kaspischen Meere mag die Seemannschaft nicht über 1.000 Mann zählen. Die ganze streitbare Seemacht Russlands wird nach englischen Berichten über 50.000, nämlich 19.800 Mann im Schwarzen und 30.800 Mann im Baltischen Meere, angegeben; allein in Wahrheit stehen nur, mit Einschluss der 1.000 Mann im Kaspischen Meere, gegen 42.000 Mann zu Gebote. Nach einer zuverlässigen Nachricht ist jetzt die russische Marine zusammengesetzt aus:

1) 4 Linienschiffen, jedes zu 120 Kanonen,
2) 6 Linienschiffen, jedes zu 100 — 110 Kanonen,
3) 26 Linienschiffen, jedes zu 80 — 90 Kanonen,
4) 18 Linienschiffen, jedes zu 70 — 80 Kanonen,
5) 4 Fregatten, jede von 60 Kanonen,
6) 24 Fregatten, jede von 40 — 50 Kanonen,
7) über 40 Corvetten, Schooner, Briggs u. s. w.,
8) 34 Dampfschiffen.

Die englischen Berichte geben die Zahl der Linienschiffe zu hoch an, ein Irrtum, der darin seinen Ursprung haben mag, dass man abgetakelte und bereits unbrauchbar gewordene Schiffe noch lange Zeit selbst in den offiziellen Papieren fortführt.

Die Kriegsflagge ist weiß mit einem blauen Kreuz. Jedes Schiff hat seine Nummer und außerdem noch einen bestimmten Namen. Mit der Pfeife werden die Signale für die Matrosen, mit der Trommel für die Seesoldaten die Befehle gegeben; Feuersignale gibt eine Glocke. Kanonen werden nur zum Salutieren und bei starkem Nebel als Signal für ein anderes Schiff benutzt. Die Matrosen der 1. Division tragen blaue, die der 2. weiße und die der 3. rote Hemden; man spricht deshalb auch von einer blauen, weißen und roten Division im Baltischen Meere.

Zu den oben aufgezählten 47 Equipagen, von denen aber die beiden letzten keine Kriegsdienste tun, kommen noch 9 Last- und 13 Arbeiterequipagen. Die ersteren haben nur auf den Schiffen in den Häfen, über die sie übrigens auch die Aufsicht führen, an den Küsten und in den Mündungen der größeren Flüsse Dienste. Diese Lastequipagen sind zunächst in den Haupthäfen verteilt, befinden sich also zu Petersburg, Kronstadt, Reval, zu Sweaborg und Helsingfors, zu Astrachan, Taganrog, Sewastopol, Nikolajew, Odessa. Außerdem stationiert eine Lastequipage in der Donau, und zwar hauptsächlich in dem Sulinaarm für die dortige russische Schifffahrt; eine andere in Archangelsk für das Weiße Meer; eine zu Ochotzk für die Schifffahrt im Ochotzkschen Meerbusen; endlich ist eine für das Meer von Kamtschatka vorhanden. Die Equipage der Donau muss im Fall der Not auch Landdienste tun. Die Stärke einer solchen Last- oder Hafenequipage soll ebenfalls 1.000 Mann betragen. Die 15 Arbeiterequipagen umfassen die militärisch geordneten Handwerker, Maschinisten, Hafenbauer und Handarbeiter, also die Leute, welche in den Admiralitäten, auf den Werften, auf den Docks und in den Häfen zu deren Erhaltung, zum Neubau und zur Ausbesserung von Schiffen erforderlich sind. Wie die Lastequipagen, so sind auch die Arbeiterequipagen an bestimmte Standorte gewiesen; während einer Campagne werden aber jedem Schiffe einige Handwerker beigegeben, damit diese im Fall der Not die Reparaturen u. s. w. ausführen können.

Obwohl nicht zu der russischen Marine gehörig, stehen doch die Kosaken von Asow zu derselben in naher Beziehung, indem sie, ein Regiment von 800 Mann bildend, eine kleine Flotille besitzen, mit welcher sie für die Sicherheit der Ufergegenden rund um das ganze Asowsche Meer Sorge tragen müssen. Es ist merkwürdig, dass durch diese Einrichtung wiederum an dieselbe Stelle Kosaken gelangt sind, wo wahrscheinlich das Kosakentum im 13. Jahrhundert seinen Anfang nahm. Die Kosacken am Don wie die jenseits der Dnieprwasserfälle waren kühne Seefahrer, die ein Engländer nicht mit Unrecht mit den malaischen Piraten in der Südsee vergleicht. Peter der Große und noch mehr Katharina II. haben gewiss unklug gehandelt, dass sie die mit dem Wasser vertrauten Kosakenstämme nicht zur Bemannung ihrer Flotte verwendeten. Der Mangel einer zur Ausbildung guter Matrosen und Seesoldaten geeigneten Bevölkerung wird in Russland erst dann recht hervortreten, wenn dasselbe mit einer europäischen Seemacht in Konflikt geraten sollte. Der Groß- und Kleinrusse, sowie der Bewohner der ursprünglich polnischen und der tatarischen Provinzen wird nie ein guter Seemann werden, denn, fern vom Meere geboren und emporgewachsen, gelangt er nie dahin, in dem Wasser das Element seines Lebensberufs zu finden. Im Baltischen Meere sind es allein Finnen und Deutsche, im Schwarzen Meere Griechen und Tschernomoren, die sich als brauchbare Matrosen bewähren. Doch reicht deren Zahl keineswegs aus, die nicht unbedeutende russische Flotte zu bemannen, und so ist man gezwungen, auch Polen und Russen Matrosendienste tun zu lassen. Man hat in der neuesten Zeit diesen Übelstand eingesehen, und ihn dadurch einigermaßen zu beseitigen versucht, dass man das Institut freier Matrosen einrichtete. Wie uns bekannt ist, besteht dieses nur für das Schwarze Meer und wird durch die Kleinrussen, die Verwandten der Kosaken, erhalten. Man wollte dadurch nicht allein einem fühlbaren Mangel auf der Flotte abhelfen, sondern auch die Ausbildung einer Handelsmarine fördern. Die sogenannten freien Matrosen sind Russen (Kronbauern oder Leibeigene russischer Großen), die sich freiwillig zum Seedienst melden und diesen fünf Jahre lang auf einem Kriegsschiffe leisten. Man wendet auf ihre Ausbildung besondere Sorgfalt, denn nach Verlauf von fünf Jahren treten sie als freie Leute in die Handelsmarine ein, wo der Mangel an guten Matrosen ebenso fühlbar ist. Trotz dieses nicht unbedeutenden Vorteils, der noch um so größer wird, wenn man bedenkt, dass der Militärpflichtige in Russland 20 Jahre dienen muss, erscheint die Zahl der freien Matrosen doch noch ungemein gering. Die Gründung des Instituts der freien Matrosen geschah schon 1835, und dessen ungeachtet waren 1847, also nach 12 Jahren, laut eines offiziellen Berichts, nicht mehr als 1.827 freie Matrosen vorhanden, die im Schwarzen Meere 74 größere und kleinere Schiffe bedienten. Außerdem befanden sich auf 10 Linienschiffen noch 183 Mann.

Die Seemannschaft wird in Russland auf gleiche Weise ausgehoben wie das stehende Heer; man behandelt aber die ersten dabei so stiefmütterlich, dass hauptsächlich alle Taugenichtse und Vagabunden auf der Flotte untergebracht werden. Wohl mag man dabei die gute Absicht hegen, diese unordentlichen Menschen auf den Schiffen mit mehr Erfolg in der Gewalt zu halten: dass aber dadurch die Marine keineswegs gewinnen kann, ist gewiss begreiflich. Auch die Juden werden in der Regel zum Seedienst verwendet; und, was man am allerwenigsten erwarten sollte, sind diese nicht allein die besten Seesoldaten, sondern scheinen auch überhaupt zum Seedienst mehr Anlage zu haben als zum Landdienst. So streng der Dienst im Heere, so hart hier die Subordination, so lax ist dagegen die Mannszucht im Allgemeinen auf den Schiffen. Wenn aber schon der gemeine Russe als ein schlechter Seesoldat erscheint, so kann natürlich auch sein Vorgesetzter und Anführer, der unter gleichen Bedingungen seinen Platz einnimmt, nicht als ausgezeichneter Seeoffizier gelten. Obwohl die Marine vor dem stehenden Heere sich mancher Vorzüge erfreut, und der Seeoffizier, wenn er in das Landheer übertritt, einen um zwei Grade höheren Rang erhält, bleibt doch immer der Mangel an tauglichen und tüchtigen Seeoffizieren vorhanden; denn es fehlt überall der Enthusiasmus und die Berufsliebe, die im Seedienst besonders notwendig, um Tüchtiges zu leisten. Junge Leute der höheren Stände werden nicht selten vom Kaiser oder irgend einem Minister ohne Weiteres zum Seedienst bestimmt, und dürfen dabei nicht einmal ihre Abneigung vor dieser Bestimmung laut äußern. In Russland nämlich ist man überhaupt der Meinung, dass der Mensch zu Allem geboren sei, wenn er nur Befehl und Anleitung dazu bekäme.

Die Flotte des Baltischen Meers ist, obwohl stärker, doch weit schlechter und weniger zu fürchten als die im Schwarzen Meere. Das letztere hat einen bedeutenden Umfang, und gibt der dortigen Seemannschaft hinlänglich Gelegenheit, sich im Seewesen Übung und damit Sachkenntnis zu verschaffen. Ganz anders steht es im Finnischen Meerbusen, wo die Flotte bestimmt zu sein scheint, ein halbes Jahr eingefroren zu sein, und, nachdem man ein Vierteljahr zur Ausrüstung verwendet, ein Vierteljahr zu manövrieren. Diese Manöver beschränken sich aber nur auf den Finnischen Meerbusen; wenige Schiffe, fast nur Fregatten und Corvetten sind bis Kopenhagen gekommen. Zwischen Kronstadt und Gustavswärn, am Ausgange des Finnischen Meerbusens, halten die Offiziere, welche auf Liliputschiffen zum Seedienst herangezogen sind, die Übungen. Wollte man die Tüchtigkeit der Flotte nach dem Lärm, den sie während der dreimonatlichen Übungszeit macht, beurteilen, so würde allerdings die russische Marine alle andern übertreffen. Der englische Matrose und Seesoldat beobachtet während der Übungsmanöver sowohl als während eines wirklichen Kampfs die höchste Stille, und der englische Kapitän gibt ruhig und ohne eine Miene zu verziehen seine Befehle. Die russischen Matrosen und Seesoldaten, besonders die jüdischen Ursprungs, plaudern hingegen während jeder ihrer Operationen, und ihre Offiziere laufen im allzu großen Eifer hin und her, als wollten sie sich von der Ausführung aller Einzelheiten aufs schnellste und pünktlichste überzeugen. Trotz dieser Geschäftigkeit sind die Bewegungen der an sich plumpen russischen Kriegsschiffe so außerordentlich langsam und schwerfällig, dass ein Engländer, der zufällig einem Manöver beiwohnte, meinte, er hätte gern manchmal einem Schiffe bei einer Wendung geholfen. Am schlechtesten wurde das Entern ausgeführt, und es schien, jenem englischen Seemann, als ob die russischen Seeleute selbst die friedliche Übung des Enterns nur mit größtem Widerwillen ausführten. Es ist auch kein einziger Bericht aufzufinden, der über die russische Flotte, besonders im Finnischen Meerbusen, günstig lautete; alle Urteile kommen mit der Äußerung eines britischen Schriftstellers überein, dass die russische Marine nur in dem Munde eines Diplomaten gefährlich erscheint, in der Hand des Admirals aber ohne alle Bedeutung ist. Der Marquis Custine sah selbst ein Linienschiff, das vom Manöver zurückkehrte, kurz vor Kronstadt auf eine Sandbank geraten und dort untergehen. Derselbe geistreiche Schriftsteller nennt das Manöver der Baltischen Flotte „une puerilité en grand, un colossal enfantillage“*) Lord Durham soll dem Kaiser Nikolaus auf die Frage, was er über die russische Marine denke, geantwortet haben, dass ihm die Kriegsschiffe nur als ein Joujou**) Sr. kaiserlichen Majestät erschienen wären. Noch beißender nennt Custine die Flotte „un hochet des empereurs: rien de plus!“***)

*) Eine große, gewaltige Kinderei.
**) Spielzeug.
**) Des Kaisers Rassel.


Mag auch alles Das übertrieben sein, so steht doch wenigstens fest, dass die russische Flotte in der Ostsee uns Deutschen, die wir uns erst eine Marine schaffen wollen, immer gefährlich bleibt; dass sie es aber aufhört zu sein, wenn uns nur die Hälfte einer Seemacht zu Gebote stehen würde, wie sie Russland im Finnischen Meerbusen unterhält. In einem Kriege Russlands mit Frankreich, das eine nicht viel stärkere Flotte besitzt, oder gar mit England, würde Russland gar keinen Kampf auf der See wagen dürfen; selbst das vereinigte Schweden und Dänemark möchten aus einem Seekampfe mit Russland siegreich hervorgehen. Die russische Flotte würde im Falle eines Kriegs mit Frankreich oder England nichts Besseres zu tun haben, als sich in den Hafen von Kronstadt zurückzuziehen und Reval preiszugeben. Kronstadt, dieser Wächter der kaiserlichen Residenz, dürfte aber jedenfalls unüberwindlich sein. Es liegt eigentlich am busenartigen Ausfluss der Newa auf einer flachen Insel, die in der Tat, mit bewunderungswürdiger Benutzung der Örtlichkeiten und großer Sachkenntnis, eine allen Angriffen trotzbietende Befestigung erhalten hat. Von den beiden Kriegshäfen, die sich, außer dem Hafen für Kauffahrteischiffe, zu Kronstadt befinden, wird ein jeder für sich verteidigt und hat seine besondere Division. Der Eingang nach Petersburg findet sich auch noch durch die auf zwei Inseln liegende Festung Kronslot bewacht. Der Raum zwischen Kronstadt und der südlichen Küste wird indessen von Kronslot aus nicht verteidigt, weil das Meer hier außerordentlich seicht ist, sodass nur eine bei Kronstadt vorbeigehende und keineswegs breite Straße, die man durch im Wasser befestigte Tonnen bezeichnet, nach Petersburg führt. Ein Leuchtturm, Tolboken, von 88 Fuß Höhe, deutet ebenfalls diese Straße an. Der Eingang zum Finnischen Meerbusen wird in seinem Anfange durch die unbedeutende Veste Gustavswärn verteidigt; als das eigentliche Gibraltar gilt aber die Felsenburg Sweaborg an der Nordküste, 3/4 Meilen von Helsingfors entfernt. Diesem gegenüber liegt Reval mit dem Hafen der dritten Division.

Außer dem Mangel einer guten Schiffsmannschaft und tüchtiger Seeoffiziere, der allenthalben auf der russischen Kriegsmarine sichtbar ist, gibt es noch viele andere Umstände, welche die geringere Brauchbarkeit und Wirksamkeit der russischen Flotte bedingen. Die Schiffe sind zunächst, wie bereits erwähnt, schwerfällig, ein Vorwurf, der namentlich den Fregatten gilt. Bells Schiff, der Vixen, brachte mehre Jahre hindurch Waffen und sonstige Munition nach Tscherkessien, ohne dass es den Russen gelang, seiner habhaft zu werden. Nur durch die Tollkühnheit seines Führers unterlag es endlich. Die russischen Galeeren allein und die Kanonenboote, die mit Tschernomoren, den Nachkommen der berühmten Saporoger, bemannt sind, machen von dieser Schwerfälligkeit eine Ausnahme, und zeichnen sich durch ihre raschen Bewegungen aus. Ein Engländer, der einem Manöver im Finnischen Meerbusen beiwohnte, erklärt: „Nur wenige Schiffe bemühten sich, ihre Segel voller zu erhalten, um dadurch früher zur Tätigkeit zu kommen; keines hatte im Kampfe eine Ausdauer. Die Kanonen wurden langsam bedient, das Feuer ward schlecht unterhalten. Alle Schiffe waren zu kurz und schwerfällig, und vor allem kamen die Dreidecker nur sehr langsam vorwärts.“ Betritt man ein russisches Linienschiff, so besticht freilich die Sauberkeit und Ordnung Den, welchem eine genauere Fachkenntnis abgeht. Segel und Taue sind unbedingt die besten in der Welt; Verdeck und Takelwerk erfreuen sich des vorzüglichsten Aussehens; die Proviantmagazine sind gefüllt; allenthalben hat man die besten Anordnungen getroffen. Bei näherer Untersuchung findet man aber die Räumlichkeiten nicht in der Weise benutzt, als es auf einem Kriegsschiffe Verlangt werden muss. Die Kajüten des Kapitäns und der übrigen Seeoffiziere sind zu geräumig und enthalten eine Menge überflüssiger Geräte und Gegenstände. Selbst ein Seekadet, wenn er aus einer vornehmen Familie stammt, führt oft noch einen besondern Koch mit allen Küchengerätschaften, ein und selbst zwei Sophas, ein Fortepiano und eine Menge Kisten und Kästen für die Dauer von drei Monaten mit sich. Steigt man aber gar in die untern Räume für die Matrosen u. s. w., so möchte man glauben, man befände sich nicht mehr auf demselben Schiffe. Aller Schmutz scheint sich hier seit Jahren aufgehäuft zu haben, alle Abfälle, die von des Herrn, d. h. des Offiziers, Tische oder Garderobe fallen, werden hier von den Soldaten aufbewahrt und gelegentlich noch benutzt.

Ein zweiter gewichtiger Tadel, der russische Kriegsschiffe und namentlich gerade die größeren trifft, ist die kurze Dauer derselben. Während die englischen Linienschiffe ununterbrochen 18—20 Jahre Dienste leisten, die französischen auf dem Mittelmeere im Durchschnitt 16 Jahre in fortwährendem Gebrauch sind, wird ein russisches Schiff nur höchst selten länger als 12 Jahre verwandt werden können. Die Ursache dieser kurzen Dauer sucht man im Allgemeinen in der für den Schiffbau weniger vorteilhaften Naturbeschaffenheit der Eiche Russlands; außerdem bei der baltischen Flotte in der süßlichen Beschaffenheit des Hafenwassers in Kronstadt, bei der Flotte des Schwarzen Meeres aber in der großen Menge von Schiffsbohrwürmern. Was das Holz der russischen Eiche anlangt, so ist indessen seine geringere Dauer weniger in ihm selbst als vielmehr in der Art und Weise seiner Benutzung zu suchen. Wie gut ausgetrocknetes Holz schon bei Bauten auf dem Festlande notwendig ist, so nicht weniger für den Schiffbau. Aber gerade sorgfältig gewähltes und gut getrocknetes Holz fehlt in den russischen Admiralitäten und auf den Schiffswerften. Man hat oft kaum das nötige und brauchbare Holz zum Bau eines einzigen Linienschiffs vorrätig. Dieser Übelstand kann jedoch weniger der Regierung selbst zur Last gelegt werden, sondern, wie allenthalben in Russland, sind es die Beamten, die auch hier hemmend entgegentreten. Die Regierung bewilligt nicht allein die nötigen Summen, sie stellt sie auch zur Disposition, und nach einer bestimmten Vorschrift soll stets Schiffbauholz bis zu einer gewissen Stärke vorhanden sein. Alljährlich wird auch von besonders dazu beauftragten Personen der Vorrat revidiert und gut befunden. Sogar der Kaiser, oder irgend eine hohe Person, erscheint vielleicht selbst einmal, um unerwartet zu inspizieren. Alles ist in solchem Falle streng nach der Vorschrift vorhanden; freilich aber nicht zu jener Zeit, wo man das Holz wirklich bedarf. „Bei uns ist nicht Alles da, was auf dem Papiere steht“, sagte uns ein Flottenbeamter; „wir haben stets zwei Berechnungen, die nie miteinander harmonieren: eine auf dem Papier und eine für die Wirklichkeit. Die erstere spricht sich sehr bestimmt aus, die andere ist um so ungewisser.“

Die Unzuverlässigkeit der russischen Beamten ist bekannt. Man darf aber durchaus nicht in Russland denselben Maßstab anlegen wie bei uns, da dort ganz andere Verhältnisse obwalten. Der Absolutismus hat in Russland das Selbstgefühl in des Menschen Brust getötet, und tritt jeder freien und erhabenen Regung feindlich entgegen. Außerdem steht dem gewöhnlichen Russen der Kaiser so hoch, dass er ihn häufig nur mit der Gottheit zusammen zu nennen wagt; der Kaiser ist ihm nicht bloß das Haupt des Staats, sondern Herr von Allem im Staate. Diese Ansicht begünstigt vor allem die Trugsucht der Beamten, indem sie meinen, nicht gerade ihren Kaiser zu hintergehen, wenn sie irgend einen Unterschleif begehen. Leider aber verseht man auch den russischen Beamten in die Notwendigkeit, den Staat zu betrügen, denn nur selten bezieht er einen für sein Auskommen hinreichenden Gehalt. Namentlich wird dieser Ausspruch durch die Besoldungsliste der Flotte bewahrheitet. Jede der beiden russischen Flotten hat einen kommandierenden Admiral, der dem Generalen-Chef in der Landarmee entspricht. Dieser erhält ungefähr 3.600 Thaler jährlichen Gehalt, also gerade so viel als ein englischer Werkmeister in der Petersburger Admiralität. Chef beider Flotten ist ein höchstkommandierender Admiral, jetzt Großfürst Konstantin, während Fürst Mentschikow das Seeministerium leitet. Ein Vizeadmiral mit 1.500 Thalern Gehalt befehligt eine Division; ein Konteradmiral mit 1.200 Thalern eine Brigade. Diese beiden Grade entsprechen in der Landarmee dem Generallieutenant und Generalmajor, die übrigens als solche ebenfalls nur denselben Gehalt beziehen. Ein Engländer meinte, als er diese Gehaltsätze erfuhr: „So viel bekommt ja bei uns ein Handlungsdiener.“ Die Garde ist hinsichtlich ihres Gehalts in der Flotte ebenfalls bevorzugt.

Es erhält nämlich: in der Gardemarine / auf der gewöhnlichen Flotte:
1 Kapitän 1. Rangs (Brigadier in der Armee) 690 / 540 Thaler
1 Kapitän 2. Rangs (Oberst in der Armee) 540 / 450 Thaler
1 Kapitänleutnant (Oberstl. in der Armee) 450 / 360 Thaler
1 Leutnant (Major in der Armee) 420 / 330 Thaler
1 Midshipman (Hauptmann in der Armee) 375 / 255 Thaler

Man sieht aus dieser Liste, dass kein Subalternoffizier, noch auch ein höherer Offizier mit der ihm zukommenden Summe ohne eigenes Vermögen auskommen kann, selbst wenn er, wie es häufig der Fall ist, daneben noch eine andere Anstellung besitzt, die vielleicht einträglicher ist. Es bleibt mithin dem Mittellosen nichts übrig, als auf andere und zwar unerlaubte Weise für seinen Unterhalt zu sorgen. Tausenderlei Mittel stehen ihm dabei zu Gebote. So werden z. B. bei der Marine, im günstigen Falle, die für den Ankauf von Holzvorrat bewilligten Summen verliehen, anstatt zur gehörigen Zeit ein hinlängliches Lager anzuschaffen. Jeder Stamm kostet ferner der Krone wenigstens ein Drittel mehr als der gewöhnliche Preis beträgt. Trotzdem aber sorgt man keineswegs für eine gute Beschaffenheit des Materials; denn je wohlfeiler die Stämme, ohne Rücksicht auf ihre Tauglichkeit, bei öffentlichen Auktionen erworben werden, um so mehr füllt sich die Tasche der Beamten. Es sind schon Fälle vorhanden gewesen, wo ein Schiff verfaulte, ehe es nur von Stapel gelaufen war. Solche Schiffe werden aber in der offiziellen Liste fortgeführt. Es mag dies unglaublich erscheinen, aber es lässt sich doch nicht wegleugnen; auch in andern Zweigen der russischen Verwaltung geht es ja so zu. Erzählten doch russische Zeitungen vor einigen Jahren, dass ein General Heldentaten und Siege gegen die Tscherkessen berichtete und dafür Belohnungen in Anspruch nahm, ohne aus dem Lager gerückt zu sein! Man zeigt in Nikolajew ein 18 Fuß langes Modelschiff, welches nicht weniger als 60.000 Rubel gekostet hat; für das Segelwerk allein wurden 12.000 Rubel ausgegeben. Nicht geringere Betrügereien geschehen bei den Lieferungen von Nahrungsmitteln. Obschon eingesalzenes Schweinefleisch und Rindfleisch in Russland außerordentlich billig ist, wird dasselbe doch von der Krone zu denselben hohen Preisen gekauft, die es in den größeren Städten Deutschlands haben würde. Wenn ein Schiff seine Station, auch nur auf kurze Zeit, verlassen hat und zurückkehrt, so bringt der Kapitän eine Rechnung über allerhand Verluste ein, die bezahlt werden soll. Bald hat der Sturm die Segel zerrissen, bald ist man genötigt gewesen, Verschiedenes und selbst Kanonen über Bord zu werfen, was Alles nun wieder erseht werden muss. Der Schiffsbohrwurm war auch wohl Ursache zu verschiedenen Reparaturen, die auswärts vorgenommen und deshalb teuer bezahlt werden mussten. Als unter der Regierung Alexanders die russische Flotte eine Zeit lang an Englands Küste lag, schien den russischen Offizieren und Soldaten Alles feil. Es wurde Segel- und Takelwerk zu niedrigen Preisen verkauft, sodass die Schiffe kaum noch im Stande blieben, zurückzukehren. Man musste in Kronstadt eine vollständige neue Ausrüstung einleiten.

Für die Flotte im Schwarzen Meere werden besonders alljährlich große Summen für Reparaturen in Folge der durch den Schiffsbohrwurm geschehenen Beschädigungen ausgegeben. In den offiziellen Berichten wird von ungeheuren Verwüstungen gesprochen, die dieses Schalentier alljährlich anrichtet. Professor Rathke in Königsberg reiste nach der Krim, um die Natur des verheerenden Schiffsbohrwurms näher kennen zu lernen, konnte aber zu seinem großen Bedauern zu Sewastopol, wo sich der Kriegshafen befindet, kaum hinlänglich Exemplare auffinden, um seine interessanten Untersuchungen zu Ende zu führen. Sonderbar, dass keine andere das Schwarze Meer befahrende Nation, auch die türkische nicht, die Verheerungen dieses Schalentier in der Weise kennt. Indessen ist es wohl gegründet, dass die Schiffbohrwürmer namentlich im Hafen von Sewastopol großen Schaden tun. Die Ursache liegt aber wiederum an den Flottenbeamten, die diesen Reparaturen gar nicht so feindlich gesinnt sind, sondern sie sogar gern sehen, weil jede Reparatur auch ihnen, Vorteil bringt. Anstatt deshalb den Boden der Schiffe mit gutem Kupferblech zu beschlagen, welches dem Salze des Meers am besten widersteht, bedient man sich häufig des gar keine Dauer besitzenden reinen oder gekupferten Eisenblechs, welches schon in wenigen Jahren Löcher hat und dem Schiffsbohrwurm hinlänglich entblößte Stellen darbietet.

Das hauptsächlichste Hindernis für die Entwickelung der russischen Kriegsmarine ist aber, dass Russland keine selbständige Handelsflotte besitzt, auf welche sich die politische Seemacht in jeder Beziehung stützen könnte. Großbritannien besitzt 120 Linienschiffe und 140 Fregatten, hat aber dabei noch eine Handelsmarine von 27.000 Segelschiffen über 30 Tonnen, die, mit denen der Kriegsflotte zusammen, von etwa 220.000 Seeleuten bedient werden. Rechnet man die Bemannung der Handelsfahrzeuge unter 30 Tonnen dazu, sowie auch die Meerfischer, so steht diesem auf der See mächtigsten Reiche eine Seemannschaft von etwa 370.000 Mann zu Gebote. Frankreich hat eine Handelsmarine von 5.000 Schiffen über 30 Tonnen, also von einem Tonnengehalt von 600.000, die von 90.000 Mann bedient werden. Dasselbe gilt so ziemlich von den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Russland besitzt aber gar keine Handelsschiffe von einiger Bedeutung, und die Zahl der Meerfischer, Matrosen u. s. w. von Fahrzeugen, die nicht oder kaum aus der Ostsee und dem Schwarzen Meere herauskommen, beträgt nicht über 10.000 Mann. Aller Handel, der von Petersburg, Riga und Odessa betrieben wird, liegt mit wenigen Ausnahmen in den Händen von Ausländern. Fremde Schiffe bringen und holen. Es sind nur deutsche und finnische Kaufleute, die auf dem Baltischen Meere Schiffe besitzen; Nationalrussen haben nur unbedeutende Boote. Auf dem Schwarzen Meere ist ein gleiches Verhältnis, da dort der Handel in den Händen von Österreichern und Engländern ist. Griechen sind nur wenige als russische Untertanen in Odessa vorhanden, die eigene Schiffe besitzen. Außer Odessa haben aber nur noch Taganrog und Kertsch eine geringe Bedeutung.

Eine verhältnismäßig großartigere Entwickelung zeigt freilich die russische Dampfschifffahrt in der Ostsee und im Schwarzen Meere auf, die zum Teil von der Regierung zwischen bedeutenderen Städten unterhalten wird, zum Teil aber auch besondern Gesellschaften übertragen ist. Diese Dampfschiffe sind von hohem Wert für die russische Marine, zumal sich ihre Anzahl über 50 beläuft; 6 der Krone gehörige Dampfschiffe, von denen 5 im Schwarzen Meere stationiert sind, können augenblicklich armiert werden. Ein Dampfschiff hat längs der Ostküste des Schwarzen Meeres die Garnisonen, namentlich an der Küste Tscherkessiens, mit den nötigen Bedürfnissen zu versehen, und eines ist speziell für Baltischport bestimmt. Die übrigen Dampfschiffe gehen zwischen Riga und Petersburg, zwischen Riga und Lübeck, zwischen Lübeck und Petersburg, zwischen Petersburg und Swinemünde, zwischen Petersburg und Stockholm, zwischen Petersburg und London, zwischen Odessa und Konstantinopel, zwischen Odessa und Galatsch, zwischen Odessa und der Krim, und zwischen Odessa und Taganrog. Ein Segelschiff stellt außerdem noch die Verbindung zwischen Taman und Kertsch her.

Der tiefere Grund, warum Russland keine bedeutende Handelsflotte, mithin kein Fundament für die Kriegsmarine besitzt, kann nur darin gefunden werden, dass der Nation im Ganzen wenig Instinkt für das Seeleben innewohnt, aber auch, dass die Machthaber nicht die richtigen Wege einzuschlagen wissen, um eine dem Seeberufe zugewandte Bevölkerung zu erziehen. Während man bei allen seefahrenden Nationen findet, dass Leute, die sich einmal dem Seewesen ergeben haben, Liebe und Enthusiasmus für ihren Beruf zeigen, ist dies in Russland nicht der Fall. Bei einem Berufe, der so mannigfache Gefahren und Eigentümlichkeiten in seinem Gefolge hat, ist aber Eifer für die Sache weit notwendiger als sonst im Leben. Liebe und Enthusiasmus fehlen in Russland dem Matrosen und Seesoldaten wie dem Seeoffizier; sie Alle gehen nur auf den Befehl ihres Herrn an ihr Tagewerk. Liebe und Enthusiasmus befördern zugleich die Erlernung der nötigen Berufskenntnisse, die eben deshalb auch den meisten russischen Seeoffizieren fehlen. Wenn des Seewesens kundige Männer, und namentlich Engländer, die Unwissenheit dieser Leute rügen, so könnte man glauben, dass vielleicht zu große Ansprüche gemacht wurden. Mehr als einem Reisenden ist aber die Unerfahrenheit russischer Seeoffiziere, die sie bei der Erklärung der gewöhnlichsten Dinge an den Tag legten, aufgefallen: man bezeichnet sie in der Regel als ungeschult und mit ihrem Berufe nicht vertraut. Es mag dies einesteils mit der Abneigung oder wenigstens mit der Gleichgültigkeit zusammenhängen, womit sie ihre Laufbahn betreten; andernteils aber liegt der Grund gewiss in dem oberflächlichen und mechanischen Unterrichte, den die Kadetten in den russischen Seeschulen empfangen. Alles dies trägt aber dazu bei, dass die jungen Seeoffiziere ihren Beruf, so bald und oft es ihnen möglich ist, wieder verlassen, und, vielleicht mit höherem Range, in das Landheer, zumeist in die Kavallerie eintreten. Wie kann sich unter solchen Verhältnissen eine tüchtige Pflanzschule für das Seewesen herausbilden! Nicht besser ist es mit den Matrosen und Seesoldaten, die, wenn es in ihrer Macht stände, den Seedienst noch häufiger verlassen würden. Die Soldaten der baltischen Flotte sind auch in der Tat nur halbe Seesoldaten, denn während sie sich im Sommer auf der Flotte befinden, tun sie im Winter Landdienste. Vieles trägt außerdem dazu bei, dem russischen Seesoldaten den Dienst zu verleiden und seine praktische Fähigkeit und Ausbildung zu verhindern. Eingeengt in eine steife militärische Kleidung, mit großen Stiefeln versehen und einem schweren ledernen Tschako, ist ihm schon eine leichte, rasche und anhaltende Bewegung unmöglich. Es kommt nun noch dazu, dass die Nahrung, welche der Seemannschaft geboten wird, keineswegs so gesund und von solcher Güte und Beschaffenheit ist, wie sie der Aufenthalt auf dem Meere verlangt. Vor allem sind es die vielen Fasten, an denen kein Fleisch, kein Fett u. s. w. gegessen werden darf, die namentlich die kräftige Entwickelung des Körpers verhindern. Dann befindet sich auch das eingesalzene Fleisch nicht immer in dem besten Zustande. Endlich bedient man sich zum Schiffszwieback nicht des Weizens sondern des Roggens, und säuert ihn auf eine Weise die der Verdauung sehr hinderlich wird.

Die russische Flotte ist eine Schöpfung Peters des Großen. Dieser geniale Zar, von seinem Volke mit Recht der Umgestalter (Preobrasewatl) genannt, suchte nach Verbindungen mit den übrigen europäischen Staaten; er wollte seine rohen Russen durch den Umgang mit gebildeten Nationen der Kultur zuführen. Ganz richtig erkannte er, dass Handel, und namentlich überseeischer, dies am ersten vermöchte. Die Ostsee war aber in den Händen der Polen, Schweden und Dänen; das Schwarze Meer hingegen war ein türkisches Binnenwasser. Der kühne Schwedenkönig Karl ließ sich aber nicht so leicht aus seiner Stellung vertreiben, weshalb Peter, der, mit seltenen Anlagen für die Nautik begabt, in Holland den Schiffbau erlernt hatte, sein Augenmerk zuerst auf das Schwarze Meer richtete. Die Türken hatten unglücklich in Ungarn gekämpft, Feuer und Pest wüteten in Konstantinopel: und so hielt der erste Kaiser Russlands die Zeit für günstig, um sich dort den ersten Meeresstrich zu erkämpfen. Sein Angriff auf Asow am Ausfluss des Don verunglückte zwar, zeigte ihm aber auch die ganze Notwendigkeit einer Kriegsflotte. Von einer bescheidenen Wohnung aus, die man jetzt noch auf einer Insel der Woronesch sieht, leitete er selbst den Bau von allerhand Fahrzeugen, mit denen er nun unter dem Beistand der donschen Kosacken Asow eroberte. Rasch wandte sich der Umgestaltet vom äußersten Süden nach dem äußersten Norden, schlug seine Feinde, die Schweden, aus Ingermanland, und fasste den Plan, am Ausfluss der Newa sich eine neue Residenz zu erbauen. Er wollte durch die Gründung dieser Stadt eine Kommunikation mit den übrigen Ländern Europas herstellen. Am morastigen Ufer des Newaausflusses erstand unter seiner Leitung die neue Schöpfung. Den großen Mann hinderten nicht die feindlichen Kanonen, die ihn fortwährend bedrohten; er besiegte auch die ungünstigsten Lokalitäten und trotzte selbst einem der Gesundheit nachteiligen Klima. Schon nach wenigen Jahren hielt er (l703) seinen feierlichen Einzug an einer Stelle, die er den Seemöwen abgezwungen hatte. Wiederum von einer Insel aus, auf der man noch sein kleines Wohnhaus zeigt, schuf er sich auch hier eine Flotte, mit der er es sogar wagte, den Kampf mit den Schweden auf der See zu beginnen. Mit dem Besitz zweier Flotten, der einen im Schwarzen (Asowschen), der andern im Baltischen Meere, noch nicht zufrieden, benutzte er endlich auch die Ohnmacht des Perserreichs, um im Kaspischen Meere festeren Fuß zu fassen. Astrachan, am Ausfluss der Wolga, war zwar schon lange im Besitze der russischen Zaren, aber nur wenige Handelsfahrzeuge durchfurchteten seine Oberfläche. Rasch baute Peter auch hier eine Flotte, die ihn in seinen Unternehmungen wesentlich unterstützte und seine Truppen nach Derbend und Baku übersetzte. So schuf sich der große Umgestalter Russlands im Verlaufe zweier Jahrzehnte drei Flotten; aber seine Nachkommen, so Großes sie auch auf dem Lande vollbracht, und so sehr sie auch die Grenzen des Reichs erweitert haben, taten nichts für die Flotte. Was Peter mit eigener Hand vollbrachte, das suchten seine Nachfolger durch Ukase zu tun. Katharina II. vertraute ihre Flotte Ausländern an, und hatte wenigstens im Schwarzen Meere nicht unbedeutende Erfolge. Seitdem glaubte man dieser Ausländer auf der Flotte nicht mehr zu bedürfen, und durch Befehle Das ersetzen zu können, was der Nation an Fähigkeit und Neigung für das Seewesen abging.

Die Etablissements für die Marine im Baltischen Meere befinden sich zum großen Teil in Petersburg. Die Schiffswerften, auf denen die kleinern Schiffe ihre ersten Einrichtungen erhalten, sind im äußersten Osten Petersburgs, am Ausflusse des Bachs Ochta in die Newa gelegen. Ihre weitere Ausrüstung erhalten sie in der Neuen Admiralität, wo man auch Fregatten und Linienschiffe baut und ausbessert. Diese befindet sich unterhalb des Englischen Quais gegen den Ausfluss der Großen Newa hin. Dicht daneben liegen zwei große Lager- oder Bauplätze. Die Alte Admiralität weiter oben in der Nähe des Winterpalastes wird nur noch zur Aufbewahrung verschiedener Utensilien benutzt; ihre Docks sind allmählich unbrauchbar geworden. Wegen des niederen Wasserstandes des Busens bis nach Kronstadt werden die größeren Schiffe erst in Kronstadt armiert. Hier sind ebenfalls Schiffswerften und Docks, die aber nur zu unbedeutenden Ausbesserungen benutzt werden. Die Eisenwerke befinden sich zu Kolpenas; sie dienen hauptsächlich zur Ausrüstung der Dampfschiffe. Zu Kronstadt sind zwei Kriegshäfen und ein Kauffahrteihafen eingerichtet, wie schon oben bemerkt worden. Der Eingang nach Petersburg wird durch Forts und Batterien gesperrt, die mit 500 Kanonen ausgerüstet sind.

Auf der esthländischen Küste hat Reval einen Kriegshafen, in dem die 3. Division ihre Winterquartiere hält. Er ist 1843 wiederhergestellt worden und befindet sich jetzt in einem guten Zustande. Durch zwei Forts wird er geschützt. Die großartigen Kasernen, welche man auf der einen Seite anlegte, mussten ihrer ungesunden Beschaffenheit halber wieder aufgegeben werden: sie führen jetzt bei den Einwohnern spottweise den Namen „die Ruinen von Palmyra“. Der Kauffahrteihafen Revals befindet sich in einem um so traurigeren Zustande und versandet von Jahr zu Jahr mehr; überhaupt ist der sonst blühende Handel dieser Stadt wegen der Nähe von Petersburg sehr unbedeutend geworden. Man scheint Reval absichtlich verfallen zu lassen, denn auch auf die Festungswerke verwendet man keine Sorgfalt mehr. Sieben Meilen westwärts von Reval liegt Baltischport an einem Busen, der dadurch große Vorteile bietet, dass er sich sehr spät, in gelinden Wintern auch gar nicht mit Eis bedeckt. Schon Peter der Große hatte die Absicht, hier einen Kriegshafen anzulegen, den seine Nachkommen zum Teil in Ausführung brachten, aber auch wieder so vernachlässigten, dass die Bauten in Verfall gerieten. Helsingfors auf dem gegenüberliegenden finnischen Ufer besitzt zwar einen ausgezeichneten Hafen, der durch die starke Festung wie durch das auf sieben herausragenden Felsen im Meere erbaute Sweaborg hinlänglich verteidigt wird; aber für größere Fahrzeuge ist der Hafen wegen der zahlreichen Klippen freilich nicht leicht zugänglich. Ein Teil der 3. Division ist übrigens auch häufig bei Sweaborg stationiert. Gustavswärn, am Ausgange des Finnischen Meerbusens, ist nur ein Seefort ohne größere Bedeutung. Archangelsk am Weißen Meere hat sehr gute Schiffswerfte und Docks sowie nicht weniger ausgezeichnete Tau- und Segelfabriken. Da auch hinlänglich Holz auf der Dwina herbeigeschafft werden kann, so werden hier viele Schiffe für die baltische Flotte gebaut. Es ist aber in Archangelsk weder ein Teil der Flotte stationiert, noch besitzt die Stadt einen Kriegshafen.

Im Schwarzen Meere, wo die russische Flotte mehr Spielraum besitzt als in der Ostsee, ja unumschränkt herrscht, erhält sie ohne Zweifel eine größere Bedeutung; auch ist sie hier in viel besserem Stande wie im Baltischen Meere. Engländer und Franzosen haben mit bewaffneten Fahrzeugen keinen Zutritt zum Schwarzen Meere, denn ein Artikel in den Friedensverhandlungen von Hunkjar-Iskelessi verschließt die Dardanellen allen Kriegsschiffen. Hat Russland demnach auch selbst kein Recht, eine Fahrt nach dem Archipel zu unternehmen, so steht seine Flotte doch stets auf der Lauer, um sich Konstantinopels durch ein fait accompli zu bemächtigen. Die Gefahr einer Überrumpelung der Residenz des Padischah durch die Russen ist keineswegs gering zu achten, und Engländer und Franzosen halten namentlich eine nicht unbedeutende Flotte im Osten des Mittelländischen Meeres aufgestellt, um einem etwaigen Handstreich entgegenzutreten. Leider hat sich Russland auch in den Besitz des einzigen der Schifffahrt zugänglichen Donauarms, der Sulina, bemächtigt. Durch den erwähnten Frieden hatte Russland nur seine Grenze bis zur Sulina vorgeschoben; durch einen Vertrag mit Österreich, dessen sich letzteres schämen sollte, auf den es sich aber gerade etwas zugute tut, hat Russland sich verpflichtet, die Sulinamündung stets in schiffbarem Zustande zu erhalten, und ist demnach faktisch Herr derselben geworden.

Der Kriegshafen für die beiden Divisionen im Schwarzen Meere befindet sich gegenwärtig in Sewastopol, also an derselben Stelle, wo im Altertum die berühmte Handelsstadt Cherson lag. Noch ist der Hafen nicht vollendet; man geht aber jetzt, unterstützt durch die günstigsten Lokalitäten, an so großartige Bauten, dass mit der Zeit hier einer der besten Kriegshäfen der Welt zu Stande kommen dürfte. Namentlich verdient das neue Dock, das durch eine großartige Wasserleitung gefüllt werden kann, die volle Bewunderung. In den verschiedenen Buchten hat das Wasser selbst dicht am Ufer hinlänglich Tiefe für die größten Schiffe. Zwei Leuchttürme bezeichnen für die Nacht den Weg zum Hafen, und vier Batterien bewachen seinen Eingang. Die eigentlichen Schiffswerften und die Admiralität, aus der die neuen Schiffe hervorgehen, befindet sich in Nikolajew am obern Ende des Bugbusens. Hier ist auch, wie schon bemerkt worden, der Stab und das Quartier der höheren Beamten. Odessa hat nur einen schlechten Kauffahrtei-, aber keinen Kriegshafen.

Nur Engländer haben bis jetzt die russische Flotte zum Gegenstande der Besprechung gemacht. Einmal geschah dies im „United service magazine“ von 1840, dann in den „Relevalions of Russia in 1846 by an English resident“. Dem einen wie dem andern Autor fehlt nicht nur die hinlängliche Detailkenntnis des Stoffs, sondern Beiden sieht man auch den stolzen Engländer an, der im Bewusstsein seiner eigenen Seegröße auf die Bestrebungen aller anderen Nationen mit absoluter Geringschätzung herabsieht. Gediegener dagegen erscheint eine schon früher verfasste Arbeit über die russische Flotte von einem englischen Seekapitän, dem vor mehren Jahren eine russische Fregatte zur Verfügung gestellt wurde.

Brockhaus, Friedrich Arnold (1772-1823) deutscher Herausgeber, Autor, Verleger, Berichterstatter, Kommentator

Brockhaus, Friedrich Arnold (1772-1823) deutscher Herausgeber, Autor, Verleger, Berichterstatter, Kommentator

Zar Peter der Grosse

Zar Peter der Grosse

Kronstadt

Kronstadt

Die Nikolaus-Brücke

Die Nikolaus-Brücke

Die Börse

Die Börse

Der Kaiserliche Winterpalst

Der Kaiserliche Winterpalst

Volksleben in Petersburg

Volksleben in Petersburg

An der Neva mit Blick auf den Winter-Palast

An der Neva mit Blick auf den Winter-Palast

Brennholztransport auf dem Ladoga-See. Im Hintergrund die Festung Schlüsselburg.

Brennholztransport auf dem Ladoga-See. Im Hintergrund die Festung Schlüsselburg.