240. Der Schimmelreiter bei Pasewalk.

Bei Pasewalk liegen tiefe Wiesengründe, die Hellen genannt. In denselben sieht man Nacht für Nacht, bis der Morgen grauet, auf einem schneeweißen Schimmel einen schwarzen Reiter ohne Kopf auf und ab jagen. Dieser Reiter ist im dreißigjährigen Kriege ein großer Kriegsheld gewesen, der aber sehr viele Grausamkeiten und Unthaten ausgeübt hat. Dafür muß er nun jede Nacht ohne Kopf herumjagen, und er hat nicht eher Ruhe, als bis sein Grab, das Niemand kennt, entdeckt wird, und ein frommer Mann an demselben für seine Erlösung betet.

Vgl. Freyberg, Pommersche Sagen, S. 23-25.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Volkssagen von Pommern und Rügen. 200 bis 283