58. Die Feuersbrunst in Osterburg.

Vor ungefähr hundert Jahren lebte zu Osterburg ein Brauer, dem waren zu einer Zeit seine Bottiche behext, so daß ihm kein Gebräu darin gedeihen wollte. Alle Mittel, die er dagegen gebrauchte, wollten nicht anschlagen, die Behexung wollte nicht weichen. Da hörte er zuletzt, daß in Stendal ein kluger Mann sei, dem keine Behexung widerstehen könne; diesen ließ er zu sich kommen, und der Mann brannte ihm mit vielen Ceremonien seine Bottiche aus. Aber die Zauberei, die einmal darin saß, konnte er nicht verbannen; denn ehe er und der Brauer es sich versahen, fuhr die Flamme aus den Bottichen hervor und ergriff das Haus, in dem sie waren, und es brannten über zwei Drittheile der ganzen Stadt ab. Nach der Chronik ist dieser große Brand im Jahre 1761 gewesen. Es ist dabei auch der Kirchthurm niedergebrannt, welcher der höchste und künstlichste Thurm in der ganzen Altmark gewesen ist.

Vergl. Ueber die Altmark. II. S. 19.


Ueber die Altmark. II. S. 8.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Volkssagen der Altmark