Die Rostocker Zeitung – Ihre Stellung in der Presselandschaft Mecklenburgs
Aus: Deutsches Museum. Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben. Herausgegeben von Robert Prutz. Achter Jahrgang 1858. Januar-Juni.
Autor: Redaktion - Deutsches Museum, Erscheinungsjahr: 1858
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg, Rostock, Landespresse, Rostocker Zeitung
Die politische Presse Mecklenburgs ist nur in den allerengsten Kreisen gekannt. Man könnte ihr dies nicht als Tadel auslegen, wenn sie sonst ihre Pflicht täte. Aber wie zur Zeit Friedrich Wilhelms I. derjenige, der sich über die Tagesereignisse in der preußischen Monarchie unterrichten wollte, die „Leydener Zeitung“ zu lesen genötigt war, so gilt ein Ähnliches für Mecklenburg heutzutage, nur dass man statt der holländischen die hamburgischen Blätter oder die Berliner „Zeit“ zu wählen hat.
Allerdings erscheinen sechsmal wöchentlich drei größere Zeitungen, zwei in Schwerin, die dritte in Rostock. Allein außer der Mitteilung von amtlichen Nachrichten, Wetterbeobachtungen, Berichten über Wettrennen, Ernte, Tierschau und Theatervorstellungen wird man sich vergebens nach einer Darstellung innerer Verhältnisse umschauen.
Erst wenn „ausländische“ Blätter wiederholte Berichte geliefert haben, wird diese ängstliche Scheu überwunden und es erfolgen Andeutungen wie: man lese im „Hamburger Korrespondenten“, oder: die Berliner „Zeit“ wolle gehört haben und andere.
Ihre Bedeutung geht daher über die eines gewöhnlichen kleinstädtischen Blattes nicht hinaus.
Eine etwas selbständigere Haltung nimmt die „Rostocker Zeitung“ in Anspruch, die außerdem eine große Kraft auf Handelsnachrichten verwendet, wie denn die Stadt Rostock vielfach zum übrigen mecklenburgischen Lande einen Gegensatz bildet und „die Reste der Demokratie noch nicht überwunden hat“.
Dass dennoch die „Rostocker Zeitung“ für die innere Lage des Landes tot ist, hat nicht seinen Grund darin, dass ihr Motto wäre: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, sondern in derjenigen Tapferkeit, deren beste Seite die Vorsicht ist.
Allerdings erscheinen sechsmal wöchentlich drei größere Zeitungen, zwei in Schwerin, die dritte in Rostock. Allein außer der Mitteilung von amtlichen Nachrichten, Wetterbeobachtungen, Berichten über Wettrennen, Ernte, Tierschau und Theatervorstellungen wird man sich vergebens nach einer Darstellung innerer Verhältnisse umschauen.
Erst wenn „ausländische“ Blätter wiederholte Berichte geliefert haben, wird diese ängstliche Scheu überwunden und es erfolgen Andeutungen wie: man lese im „Hamburger Korrespondenten“, oder: die Berliner „Zeit“ wolle gehört haben und andere.
Ihre Bedeutung geht daher über die eines gewöhnlichen kleinstädtischen Blattes nicht hinaus.
Eine etwas selbständigere Haltung nimmt die „Rostocker Zeitung“ in Anspruch, die außerdem eine große Kraft auf Handelsnachrichten verwendet, wie denn die Stadt Rostock vielfach zum übrigen mecklenburgischen Lande einen Gegensatz bildet und „die Reste der Demokratie noch nicht überwunden hat“.
Dass dennoch die „Rostocker Zeitung“ für die innere Lage des Landes tot ist, hat nicht seinen Grund darin, dass ihr Motto wäre: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, sondern in derjenigen Tapferkeit, deren beste Seite die Vorsicht ist.