Die Insel Görmitz oder Görms bei Usedom

Sammlung
Autor: Galetti, Meinhold, Ersch, Gruber, Foß, Gadebusch, Fabri, Erscheinungsjahr: 2015
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Neu-Vorpommern, Insel, Landwirtschaft, Geschichte, Land und Leute
"Görmitz, Görms, preußische Insel, vom Achterwasser gebildet, in dem pommerschen Regierungsbezirk Stettin gelegen. Gute Viehzucht, berühmte Butter, gesuchter Käse."

Aus: Allgemeines geographisches Wörterbuch. Erster Band. Von J. G. A. Galletti, Hofrat und Professor. Pesth, 1822. S. 714

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"Görmitz oder Görms, eine vom Achterwasser umflossene Insel, mit einem Vorwerke, ist in Netzelkow eingepfarrt. Diese kleine Insel ist wegen der guten Butter und Käse, die hier gemacht werden, berühmt."

Aus: Geographie für alle Stände. Band IV. Teil 1. Von M. Johann Ernst Fabri, Professor in Jena. Leipzig, 1793.

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"Unter seiner [Herzog Barnim IV.] Regierung war im Kloster zu Crummin nach dem Tode der Fürstin Jutta derselben Anna Cäcilie, Gräfin von Mannsfeld als Äbtissin gefolgt, von der berichtet wird, dass sie 1400 den Kauf der für das Kloster erstandenen Insel Görmitz bestätigt."
"Görmitz oder Görms, kleine Insel im Achterwasser mit einer Holländerei, 2 Meilen von Wolgast, ein alt von Lepelsches Lehn, begreift 342 Morgen mit einträglichem Boden und ist nach Netzelkow eingepfarrt, hat 1 Wohnhaus und 24 Einwohner."

Aus: Chronik der Insel Usedom. Von Wilhelm Ferdinand Gadebusch, Königl. Rentmeister u. Amtsrat. Anklam 1863. S. 74. u. 249.

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"Die Wyk überschreitend gelangen wir auf den Gnitz, uralten Besitz der Familie von Lepel, im Westen und Norden mit Laubholz bewaldet, sich ziemlich hoch über das Wasser erhebend, daher nicht ohne landschaftliche Schönheit. Es liegen auf dieser Halbinsel die beiden Rittergüter Neuendorf und Netzelkow und das Bauerndorf Lütow mit 150, 160 und 90 Einwohnern. Dazu gehört noch die kleine, von zirka 25 Seelen bewohnte, im Achterwasser liegende und vom Gnitz durch den Twellen getrennte, mit einem Gutsvorwerk bebaute Insel Görmitz.
Die Einwohnerschaft jener beiden Halbinseln, namentlich der ersteren, trägt Neu-vorpommersches Gepräge an sich. Wenn dies in manchem Stücke dem Usedomschen ähnlich ist, so bestehen doch auch wesentlich unterscheidende Züge. Der Neu-Vorpommer ist von einer Nüchternheit des Geistes, die ihn ideellerem Streben gegenüber sehr zugeknöpft bleiben lässt, — die Gewohnheit guter materieller Verpflegung lässt ihn auf dieselbe einen überaus großen Wert legen, — die Meinung, sie noch besser zu finden, und eine gewisse Munterkeit des Geistes, wennschon letztere sich gern unter scheinbarer Schwerfälligkeit versteckt, lassen den Arbeiter und Dienstboten gern mit dem Aufenthaltsorte wechseln. Damit im Zusammenhang steht, neben tüchtiger Arbeitskraft, solidem Festhalten an erkannten Gütern, Wohltätigkeitssinn gegenüber offenbarer Not, andererseits Unkirchlichkeit, laxes Wesen unter der heranwachsenden Jugend, geringe Anhänglichkeit an Dienstherrschaften. Die hier in Rede stehende Gegend der Insel hat ihren Verkehr vorzugsweise mit Neu-Vorpommern, daher jene Züge sich reichlich vorfinden. Ebenso sieht man die neu-vorpommersche Kopfbekleidung der Frauen und Mädchen, äußerst geschmacklose Strohkappen, die im Sommer wider die Sonnenhitze, im Winter gefüttert wider die Kälte getragen werden. Auf dem Gnitz erscheint dies Alles weit gemildert, ja zum Teil gehoben durch ein Band, das Gutsherrschaft und Einwohnerschaft so lange Zeit verknüpft, und durch einen wohltätigen sittlichen Einfluss, der sich von ersterer auf letztere erstreckt hat."

Aus: Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde. Vierter Jahrgang. Herausgegeben von Prof. Dr. R. Foß. Berlin. 1867. S. 247.

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"GÖRMITZ oder GÖRMS, eine kleine vom Achterwasser gebildete Insel im preußischen Regierungsbezirke Stettin, Kreis Usedom, berühmt durch die treffliche Butter und sehr gutem Käse, welche die starke Viehzucht treibenden Bewohner bereiten."

Aus: Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaft und Künste. Herausgegeben von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Erste Sektion. 71 Teil. Brockhaus. Leipzig, 1860. S. 124

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"Görmitz, ein wegen seiner guten Butter und Käse berühmtes Inselchen im Achterwasser."

Aus: Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung. Von Adam Christian Caspari, Zweiter Band. Erste Abteilung. Weimar, 1799. S. 264

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"Saffran, gülden und grün und silbern glänzt das Schlaglicht
Rings auf den Fluten und zuckt um den blauen Nebel der Inseln.
Schön wie ein singender Schwan in der Woge holder Umtönung
Schwimmt in azurener Bay die weißumblühete Görmitz,
Horch und von hüben, wo stolz und majestätisch des Klosters
Alte Ruine sich türmt, erschallen melodische Glocken,
Während unter uns braust der Born, und der Hügel sich abdacht.
Weit in die rauchende Bay mit buntdurchwirkten Wäldern.
So wallt Himmel und Erde dahier von Farben und Tönen!"

Aus: Vermischte Gedichte. Von Wilhelm Meinhold. Vierter Band. Leipzig, 1846. S. 334.

Insel Görmitz 2014

Insel Görmitz 2014