Die Gewalttätigkeiten der Piraten in den westindischen Gewässern

Aus: Österreichischer Beobachter. Nr. 153
Autor: Redaktion, Erscheinungsjahr: 1823
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Piraten, Seeräuber, Westindien, Cuba, Kuba, Grausamkeit, Raub,
Aus den New-Yorker Zeitungen vom 17. April 1823 geht hervor, dass die Gewalttätigkeiten der Piraten in den westindischen Gewässern, welche während der Sitzung des Kongresses der Vereinigten Staaten von Nordamerika einigermaßen nachgelassen hatten, wieder mit größter Grausamkeit und Raubbegierde angefangen haben, und zwar in jener so großen Ausdehnung, dass der friedliche Handel in jener Weltgegend mit Vernichtung bedroht wird. Es ist nunmehr der Gebrauch unter den Piraten eingerissen, die Matrosen der aufgebrachten Schiffe zu ermorden, um dadurch der Entdeckung zu entgehen. Obgleich die Escadre des Commodore Porter aus Dampfschiffen und aus anderen kleineren Schiffen besteht, welche die Piraten sogar auf den Flüssen verfolgen können, so hat sie dennoch bis jetzt dem Übel keinen Einhalt tun können. Matanzas auf Cuba ist das Hauptdepot für die geplünderten Waren, woselbst, wie es heißt, eine reguläre Piraten-Preiscourant publiziert wird, in welchem die Preise für Waren für ein Drittel ihres eigentlichen Wertes aufgeführt sind. Die Einwohner von Matanzas sollen de Piraten in Gebräuchen und Charakter sehr gleichen, und darauf vorbereitet sein, ihr ungerecht erworbenes Eigentum auf eine verzweifelte Art zu verteidigen. Sie rühmen sich öffentlich, das Schiffsvolk des amerikanischen Schiffes "Spark", das unglücklicherweise in ihre Hände fiel, gesteinigt zu haben, und sie erklärten ohne allen Rückhalt, dass, wenn der Commodore Porter zu landen wagen sollte, sie ihn mit seinen Offizieren ermorden würden.

Westindische Inseln

Westindische Inseln

Sturmangriff auf die Piratenburg

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