Verzeichnis der Künstler und der aufgenommenen Bilder

AMERLING, Friedrich von, geboren 1803 in Wien, gestorben 1887 daselbst. Kürzere Zeit in Italien, sonst namentlich in Wien tätig.

Die Braut des Künstlers. Tafel 54. 1832. Br. 0,37, H. 0,46. Besitzerin: Gräfin Hoyos-Amerling in Wien.


ASHER, Julius Louis, geboren 1804 in Hamburg, gestorben 1S78 ebendort. Tätig in Italien und Hamburg.

Bildnis der Jenny Lind. Tafel 57. 1845. Br. 0,74, H. 0,97. Nationalmuseum, Stockholm.

BEGAS, Karl, der Ältere, geboren 1794 in Heinsberg bei Aachen, gestorben 1854 in Berlin. Tätig in Paris, Italien, Berlin.

Die Eltern des Künstlers. Tafei 44. 1821. Br. 0,80, H. 0,39. Nationalgalerie, Berlin.

Die Familie Begas. Tafel 44. 1822. Br. 0,85, H. 0,75. Wallraf-Richartz-Museum, Köln.

BLECHEN, Karl, geboren 1798 in Cottbus, gestorben 1840 in Berlin. Kurze Zeit in Italien, sonst in Berlin tätig.

Blick auf Gärten und Häuser. Tafel 46. Skizze. Br. 0,25, H. 0,19. Nationalgalerie, Berlin.

Mädchen am Strande. Tafel 48. Br. 0,59, H. 0,38. Nationalgalerie, Berlin.

BRANDES, Georg Heinrich, geboren 1808 in Bortfeld in Braunschweig, gestorben 1868 in Braunschweig.

Frau Hausmann als Kind. Tafel 58. 1828. Br. 0,70, H. 0,70. Besitzerin: Frau Professor Blasius in Braunschweig.

DROLLING, Martin, der Ältere, geboren 1752 in Oberbergheim bei Kolmar, gestorben 1817 in Paris. Nur zuerst in Deutschland, später in Paris tätig.

Kücheninneres. Tafel 14. 1815. Br. 0,91, H. 0,66. Musee du Louvre, Paris.

FOHR, Karl Philipp, geboren 1795 in Heidelberg, gestorben 1818 in Rom. Tätig in München und Rom.

Romantische Landschaft. Tafel 15. 1875. Br. 1,33, H. 0,97. Oroßherzogliches Schloss, Darmstadt.

FRIEDRICH, Kaspar David, geboren 1774 in Greifswald, gestorben 1840 in Dresden. Tätig in Kopenhagen und Norddeutschland, vor allem in Dresden. Über Friedrichs Bedeutung für die Anfänge der deutschen Landschaftskunst im 19. Jahrhundert vergleiche die Einleitung.

Kreuz im Gebirge. Tafel 17. Altarbild. 1808. Br. 1,10, H. 1,14. Besitzer: Exzellenz Franz Graf von Thun und Höllenstein, Tetschen.

Park mit Aussicht ins freie Land. Tafel 18. 1811. Br. 0,70, H. 0,53. Villa Liegnitz in Erdmannsdorf.

Mädchen am Strande. Tafel 20. Um 1S10. Br. 0,29, H. 0,21. Herzogliches Museum in Gotha.

Hünengrab im Schnee. Tafel 20. 1834—35. Br. 1,02, H. 0,72. Königliche Gemäldegalerie, Dresden.

Sonnenaufgang. Tafel 21. Wahrscheinlich vor 1808. Br. 0,29, H. 0,22. Besitzerin: Frau Johanna Friedrich in Greifswald. Jetzt Nationalgalerie, Berlin.

Landschaft. Tafel 21. 1820— 1S25. Br.0,29, H. 0,20. Besitzer: Geheimrat Dr. Körte, Berlin.

Mondschein am Strande. Tafel 24. Sammlung des Baron Speck von Sternburg in Lützschena.

Riesengebirgslandschaft. Tafel 25. 1810. Br. 1,70, H. 1,08. Königl. Schloss, Wiesbaden.

Zwei Männer in Betrachtung des Mondes. Tafel 26. 18194820. Br. 0,44, H. 0,35. Königl. Gemäldegalerie in Dresden.

Frauengestalt im Atelierfenster des Künstlers. Tafel 27. Um 1818. Br. 0,32, H. 0,44. Nationalgalerie, Berlin. „Die Stimmung des k einen Gemäldes mit der jugendlichen Gestalt, die, an das Fensterbrett gelehnt, aus dem geöffneten Fensterladen hinausschaut, ist noch inniger, noch ungeteilter, als die des Kerstingschen Bildes mit der jungen Stickerin. Es ist wohl des Künstlers Gemahlin, die da sinnend am Fenster des kahlen Ateliers steht. Draußen fließt die Elbe vorbei, das jenseitige Ufer begleitet den Blick begrenzend eine graugrüne hohe Pappelreihe, der nackte Mast eines Kahnes hinterschneidet, wenig geneigt, die Fensterfächer.

Von oben, wo das schlanke, dünne Fensterkreuz sich klar gegen den weißbewölkten Himmel abzeichnet, fließt das Licht auf Nacken und Schultern der feinen Gestalt herab und spielt in grauen und violetten Tönen auf dem schlichten hochgegürteten Kleide.

Man meint aus der leichten Neigung des mit schwerer Flechtenkrone geschmückten Köpfchens, an der Stellung der Füße und an der Haltung der ganzen Gestalt den sanften, verlorenen Ausdruck des Gesichtes erraten zu können, der sich im unverwandten Anschauen vorüberfließenden Wassers so leicht einzustellen pflegt.“ (Vgl. „Die Freude“ V. Band: „Deutsche Bildnisse vor hundert Jahren.“)

Gebirgslandschaft. Harz oder Böhmen. Tafel 28. 1820. Br. 0,50, H. 0,36. Kunsthalle, Hamburg.

Wiesen bei Greifswald. Tafel 30. 1820 bis 1830. Br. 0,49, H. 0,35. Kunsthalle, Hamburg.

Sturzacker. Tafel 31. 1S20— 1830. Br.0,46, H. 0,34. Kunsthalle, Hamburg.

Neubrandenburg bei Sonnenuntergang. Tafel 32. Um 1832. Br. 1,02, H. 0,72.

Kunsthalle, Hamburg. FÜHRICH, Joseph, Ritter von, geboren 1800 in Kratzau in Böhmen, gestorben 1876 in Wien. Tätig: Prag, Dresden, Wien, Rom.

Marias Gang über das Gebirge. Tafel 13. 1841. Br. 0,68, H. 0,51. Kunsthistorisches Hofmuseum, Wien.

GROEGER, Friedrich Karl, geboren 1766 in Ploen, gestorben 1838 in Hamburg. Tätig in Berlin und Hamburg.

Fräulein Lina Groeger. Tafel 16. Br. 0,53, H. 0,62. Kunsthalle, Hamburg.

HENRY, Louise, geborene Claude, gestorben 1839. Tätig in Berlin.

Riekchen Grade am Fenster. Tafel 56. 1835. Br. 0,25, H. 0,31. Besitzer: Dr. Wichern in Wiesbaden.

HEUSS, Eduard von, geboren 1808 in Oggersheim in der Rheinpfalz, gestorben 1880 in Bodenheim bei Mainz. Tätig in Rom und Mainz.

Friedrich Overbeck. Tafel 11. Br. 0,74, H. 1,00. Nationalgalerie, Berlin.

HÜBNER, Julius, geboren 1806 zu Oels, gestorben 1882 in Loschwitz. Tätig in Berlin, Düsseldorf und Dresden.

Mädchenbildnis. Tafel 51. 1834. Br. 0,58, H. 1,21. Besitzerin: Frau Geheimrat Hübner in Berlin.

Drei Malerköpfe. Tafel 53. 1839. Br. 0,58, H. 0,38. Nationalgalerie in Berlin.

Stadtrat David Friedländer. Tafel 55. 1833. Br. 0,47, H. 0,56. Besitzer: Assessor K. Friedländer, Cottbus.

Bildnis eines jungen Mannes. Tafel 55. 1845. Br. 0,25, H. 0,25. Besitzer: Heinrich Hübner, Berlin.

KERSTING, Georg Friedrich, geboren 1783 in Güstrow, gestorben 1847 in Meißen. Tätig in Kopenhagen, Dresden, Meißen.

„Kerstings vor wenigen Jahren neu hervorgetretene Schöpfungen vermitteln uns die intimste Vorstellung von der äußeren Erscheinung des Lebens seiner Zeit; die ganze Zierlichkeit und Feinheit der Menschen, die die Formenreinheit von Goethes reifsten Dichtungen und zugleich den farbigen, tiefen Reichtum der Romane Jean Pauls lebendig und ohne Affektation empfanden, tritt uns hier vor Augen.

Das Bildchen mit der Stickerin führt uns in ein helles, freundliches Zimmer. Die Wände und die Decke sind zart meergrün getüncht, an der einen Breitwand hängt in glattem, goldenem Rechteckrahmen ein männliches Porträt, umsteckt mit mageren Windenzweigen. Auf einem steifen Sofa mit schmal grau und hellviolett gestreiftem Bezüge lehnt eine Guitarre mit hellblauem Band, dabei liegt ein weißes Notenheft. Vor dem Fenster, dessen einer Flügel aufgeschlagen ist, und auf dessen äußerem Bort in roten Blumentöpfen hellgrüne Gewächse blühen, sitzt das schlanke Mädchen mit durchscheinend schwarzer Schürze über dem hellen hochgegürteten Kleide. Vorn rechts fängt ein schmaler Spiegel über einer geradlinig steilen Kommode, auf der ein geflochtenes Arbeitskörbchen mit weißem Nähzeug steht, das Profil des Mädchens auf, dessen Gesicht uns nur in der zarten Verfeinerung des Spiegelbildes gezeigt wird. Man muss das so auffassen, und es wäre sicher nicht zutreffend, wenn man hier von gesuchter Künstelei sprechen wollte. , Es ist dieselbe psychologische Feinheit, wenn Jean Paul seinen Quintus Fixlein die heimlich geliebte Thinette nur im Spiegel der Fensterscheibe bestaunen lässt. —

Das Mädchen ist Luise Seidler. Sie hat in einer einfachen treuen Selbstbiographie ihr Leben beschrieben. Als junges Mädchen lebte sie in Jena, in enger Freundschaft mit Minchen Herzlieb, der Goethe den Kranz seiner Sonette gewunden hat. Ein junger französischer Offizier, den der Krieg nach Jena geführt hatte, gewann ihr Herz, und nun erfuhr ihr junges Leben nach kurzer Zeit des Glückes den tiefen Schmerz, den nur das still in bescheidener Arbeit hingebrachte Leben beschwichtigen konnte. Der spanische Aufstand rief den Verlobten aus Deutschland zurück, monatelang bleibt jede Nachricht aus, bis endlich die Kunde, er sei gefallen, nach Jena gelangt. In der Verzweiflung klammert die selbst zu Tode Getroffene sich an ihr bis dahin nur spielend geübtes Talent: sie geht als Gerhard von Kügelgens Schülerin nach Dresden und lebt hier in bescheidener Zurückgezogenheit, bis durch einen Zufall Goethe auf sie aufmerksam wird und sich in väterlicher Teilnahme des tapferen Mädchens annimmt. Seitdem steht Goethe im Mittelpunkt ihrer Gedanken und ihres Lebens. Durch seine Vermittlung wird ihr ein herzogliches Reisestipendium nach Italien zuteil und später ist es wieder Goethe, durch den ihr die Verwaltung der Weimarer Gemäldesammlung übertragen wird. Hochbetagt ist sie in Weimar um die Mitte des Jahrhunderts gestorben.

Unser Bildchen ist in jenen ersten Dresdener Jahren gemalt, und Luise Seidler verdanken wir auch so gut wie alle Nachrichten über Kersting, der damals gleich ihr als Freund in dem Hause des älteren Kügelgen aus und ein ging. Sie schildert ihn als munteres joviales Künstlerblut, zu jedem Scherz aufgelegt. An dem Befreiungskriege der Jahre 1813 bis 1815 nahm er in der Lützowschen Freischar teil, mit dem Eisernen Kreuz geschmückt, kehrte er als Offizier zurück. Es ist neben Kersting vielleicht kein deutscher Maler zu nennen, der die zarten Töne, in die das damalige Leben sich kleidete, so fein, wie er zusammenzustimmen vermocht hat.

Vielleicht noch bedeutender als das Bildchen mit der Stickerin ist in dieser Rücksicht das Interieur, in dem der Künstler sich selbst (oder den Maler Kügelgen), vom Rücken gesehen, dargestellt hat. Es ist im Jahre 1811 in Dresden gemalt.

Wieder fällt das Licht von der Seite her durch ein Fenster mit durchscheinenden weißen Gardinen in den behaglich niedrigen Raum. Mit vollendeter Kunst ist das Spiel von Licht und Schatten auf der hell mahagonifarbenen Schreibkommode, auf der kahlen, hellgetünchten Wand, von der sich die weißen Gipsmodelle abheben, und auf dem Dielenfußboden wiedergegeben. Licht und Scharten füllen wirklich den Raum. In der scheinbar so großen Schlichtheit des Bildes äußert sich ein feines Empfinden für die mannigfaltigen Nuancen heller und grauer Töne und eine Malfertigkeit, wie sie der Epoche bisher rundweg abgesprochen wurde. Mit der gleichen Meisterschaft wie die kühle einfallende Tageshelle weiß Kersting die besondere weiche ruhende Atmosphäre der künstlichen Beleuchtung wiederzugeben: die strahlende Helle der argandschen Lampe, gedämpft durch einen durchscheinend grünen Seidenschirm. „Der elegante Leser“ — so heißt das Bildchen, höchst bezeichnend für den zierlich abgemessenen Umgangston der Zeit, in den Briefen, die zwischen Goethe und Luise Seidler, seiner „schlanken Freundin“ hin und her gingen — sitzt in grauviolettem Schlafrock an dem aufgeschlagenen Schreibpult, auf dem oben vor einer Bücherreihe mildgrün überhaucht ein Psychefigürchen steht. Das ist die rechte Biedermeierstimmung, deren durchgebildete Kultur wir auch hier wieder empfinden an den feingeschwungenen Gliedern des Stuhles sowohl wie an dem kandelaberartigen schlank aufstrebenden Tischchen, auf dessen kreisrunder Platte die kerzenförmige Lampe mit messingnem Ölbassin steht.“ (Vgl. „Die Freude“ V. Band: „Deutsche Bildnisse vor hundert Jahren.“)

Stube mit Selbstbildnis. Br. 0,36, H. 0,46. Schloss, Weimar.

Das Paar am Fenster. Tafel 22. 1817. Br. 0,36, H. 0,47. Besitzer: Geheimrat von Mayer in Dresden. Auf der Jahrhundertausstellung 1906 G. von Kügelgen zugeschrieben, später von W. von Seidlitz Kersting zugewiesen.

Die Stickerin. Tafel 23. 1812. Br. 0,36, H. 0,46. Großherzogliches Schloss in Weimar.

Der Maler Friedrich in seinem Atelier. Tafel 29. Br. 0,40, H. 0,53. Nationalgalerie in Berlin.

Der elegante Leser. Tafel 33. 1812. Br. 0,36, H. 0,46. Großherzogliches Schloss, Weimar.

Kinder am Fenster. Tafel 34. 1843. Br. 0,15, H. 0,19. Besitzer: Karl Sibeth in Güstrow.

Mädchen vor dem Spiegel. Tafel 35. 1822. Br. 0,35, H. 0,45. Schlesw.Holstein. Kunstverein in Kiel.

KOBELL, Wilhelm von, geboren 1766 in Mannheim, gestorben 1855 in München. Tätig in Mannheim, Düsseldorf, Wien, Paris, München.

Die Belagerung von Kosel 1807. Tafel 36. 1808. Br.3,02, H. 2,00. Besitzer: 10. Feldartillerieregiment in München.

Der Reiter. Tafel 38. 1823. Br. 0,19, H. 0,25. Großherzogliches Museum, Darmstadt.

KRÜGER, Franz, geboren 1797 bei Köthen, gestorben 1857 in Berlin. Autodidakt. Tätig in Berlin und Petersburg.

Mädchenbildnis. Tafel 47. Br. 0,60, H. 0,71. Besitzerin: Frau Heidfeld, Danzig.

Junges Mädchen mit Blumen. Tafel 49. 1848. Br. 0,61, H. 0,71. Besitzerin: Frau Helene Conrad, geborene Billroth, Wien.

Parade auf dem Opernplatz zu Berlin. Tafel 50. Ausschnitt aus dem Gemälde im königl. Schloss zu Berlin. Br. 3,90, H. 2,47. 1839.

NIEDEREE, Johann Martin, geboren 1830 zu Linz am Rhein, gestorben 1853 in Berlin. Tätig in Berlin.

Die Mutter des Künstlers. Tafel 60. 1850. Br. 0,16, H. 0,22. Besitzer: Geheimrat Dr. Kaufmann, Berlin.

OLDACH, Julius, geboren 1804 in Hamburg, gestorben 1830 in München. Tätig in München und Hamburg.

Selbstbildnis. Tafel 52. Um 1820 Br 15 H. 0,20. Kunsthalle, Hamburg.

ANGEBLICH OLDACH. Der alte Müller. Tafel 54. Um 1828 Br. 0,39, H. 0,47. Kunsthalle in Hamburg.

OLIVIER, Johann Heinrich Ferdinand von, geboren 1785 in Dessau, gestorben 1841 in München. Tätig in Paris, Wien, München.

Salzburgische Landschaft. Tafel 14. 1824 Br. 0,63, H. 0,49. Königl. Gemäldegalerie, Dresden.

RICHTER, Adrian Ludwig, geboren 1803 in Dresden, gestorben ebendort 1884. 1823 — 1827 in Italien. Sonst namentlich in Dresden tätig.

Die Bedeutung Ludwig Richters, der einmal als sein künstlerisches Bekenntnis aussprach: „Der Künstler sucht darzustellen in aller Sichtbarkeit der Menschen Lust und Leid und Seligkeit, der Menschen Schwachheit und Torheit, in allem des großen Gottes Güte und Herrlichkeit“, liegt ja so vorzüglich im Holzschnitte, dass eine (noch dazu so beschränkte) Auswahl seiner Gemälde, wie sie sich dem Rahmen dieses Werkes einfügen ließ, nur gleichsam einen Ausschnitt seines Wesens, nicht aber das Wesen des ganzen Künstlers zeigen kann.

Überfahrt am Schreckenstein. Tafel 61. 1837. Königl. Gemäldegalerie in Dresden.

Blick ins Tal von Amalfi. Tafel 62. 1826. Br. 1,36, H. 0,98. Städtisches Museum,

Leipzig. Abendandacht am Walde. Tafel 63. 1842. Städtisches Museum in Leipzig.

Brautzug im Frühling. Tafel 64. 1847. Königliche Gemäldegalerie in Dresden.

Schneewittchen. Tafel 65. 1870. Aquarelle. Nationalgalerie in Berlin.

RUNGE, Philipp Otto, geboren 1777 zu Wolgast, gestorben 1810 zu Hamburg. Tätig von 1799 — 1801 in Kopenhagen, von 1801—1804 in Dresden. Sonst in Hamburg, wo er dem Kreise Matthias Claudius' nahestand.

„Philipp Otto Runge gehört menschlich und künstlerisch der Generation der siebziger Jahre des XVIII. Jahrhunderts an. Wackenroder und Tieck, Friedr. Schlegel und Novalis sind seine nächsten Altersgenossen, mit ihnen ist er auch innerlich am meisten verwandt, ja mit Tieck verband ihn eine jahrelange vertraute Freundschaft. Wie sie alle, ist Runge in der feinen geistigen Atmosphäre der letzten Jahrzehnte des Jahrhunderts aufgewachsen, die aus der abstrakten idealistischen Philosophie Kants und der plastischen Sinnlichkeit der goethischen Dichtung so seltsam gemischt war; gleich ihnen strebte er über die scheinbar festgesetzten Grenzen der Klassizität zu einer neuen romantischen Kunstform. Aber während jene kaum irgendwo über den geistreichen Aphorismus oder eine, nach Wilhelm Schlegels eigenem Urteil „bloß spielende, müßige, träumerische Phantastik“ hinauskamen, hat Runge in seiner Kunst bildlicher Darstellung eine neue anschauliche Form für sein ebenso grenzenloses Empfinden wirklich gefunden. Wenigstens die Grundlagen und die Umrisse einer neuen Form.“ (Vgl. Spemanns Museum XI, 1.)

Selbstbildnis. Tafel 1. Lithographie von Otto Spekter nach einem verschollenen Ölgemälde Runges.

Der Morgen. Tafel 3. 1805. Br. 0,81, H. 1,06. Kunsthalle in Hamburg.

Zwei Fragmente aus der zweiten Redaktion des „Morgens.“ Tafel 2. 1808. Br. 0,32, H. 0,52 und Br. 0,32, H. 0,33. Kunsthalle in Hamburg.

Über die Bedeutung von Runges „Tageszeiten“ innerhalb der deutschen Kunst im Anfange des 19. Jahrhunderts ist die Einleitung zu vergleichen.

Söhnchen des Künstlers. Tafel 4. 1805. Br. 0,32, H. 0,39. Besitzer: Rittmeister Runge in Saarbrücken.

Studie zum Bildnis der Mutter. Tafel 6. 1806. Br. 0,24, H. 0,27. Kunsthalle in Hamburg. Der Künstler, seine Frau und sein Bruder. Tafel 6. 1804. Br. 1,22, H. 1,00. Kunsthalle in Hamburg.

Die Kinder Hülsenbeck. Tafel 5. 1805. Br. 1,40, H. 1,30. Kunsthalle in Hamburg.

Die Eltern des Künstlers. Tafel 7. 1806. Br. 1,31, H. 1,94. Kunsthalle in Hamburg. „Diese drei großen Gemälde aus Runges Hamburger Zeit (1804—1810), zwischen denen ein paar kleinere Arbeiten einzuordnen wären, haben einen höheren Charakter, einen Zug, den man versucht ist historisch zu nennen. Von Bild zu Bild ist eine Entfaltung der künstlerischen Persönlichkeit zu spüren. Die Feinheit der malerischen Lichtbeobachtung und die Leuchtkraft der hellen Farben erheben das Kinderbild mit den hohen Sonnenblumenstauden über das kurz zuvor gemalte Dreifigurenbild, und wieder greift dann die hieratische Feierlichkeit des Elternbildes, die noch etwas anderes ist als das Gemessene altvaterischer Vornehmheit, in der Stimmung weit über das Kinderbild hinaus. Das Kinderbild aber hat zuerst wieder die Aufmerksamkeit auf Runge gelenkt. Hier ist in der Art, wie der Luftraum als einheitliches Volumen fühlbar gemacht ist, in der Bedeutung, die dem Phänomen des offenen Sonnenlichtes — bis auf die Wiedergabe eines von farbigen Reflexlichtern aufgehellten Schattens — im Ganzen des Bildes eingeräumt ist, wenigstens schon gerührt an das große malerische Problem, das während der zweiten Jahrhunderthälfte einer nun freilich ganz neuen Lösung entgegengeführt werden sollte.“ (Vgl. Spemanns Museum XI, 1.) SCHICK, Gottlieb, geboren in Stuttgart 1779, gestorben dortselbst 1812. 1802—1811 in Rom; später in Stuttgart tätig.

Adelhaid und Gabriele von Humboldt als Kinder. Tafel 8. 1809. Br. 0,96, H. 1,25. Freifrau von Heinz, Schloss Tegel.

Karoline von Humboldt. Tafel 9. 1809. Br. 0,99, H. 1,30. Besitzerin: Freifrau von Heinz, Schloß Tegel.

SCHNORR VON CAROLSFELD, Julius, geboren 1794 in Leipzig, gestorben 1872 in Dresden. 1817—1827 in Rom. Später in München und namentlich in Dresden.

Vittoria Caldoni. Tafel 10. 1S23. Br. 0,66, H. 0,90. Besitzer: Major a. D. C. Geisberg, Berlin.

Besuch der Familie Johannes des Täufers bei der Familie Christi. Tafel 12. 1817. Br. 1,02, H. 1,23. Königliche Gemäldegalerie in Dresden.

SCHWIND, Moritz von, geboren 1804 in Wien, gestorben 1871 in München. Tätig in Wien, Venedig, Karlsruhe, Frankfurt a/M., meist aber in München. Während der mittleren Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts erreichte der akademische Betrieb in der deutschen Kunst seinen Höhepunkt. Jetzt wirkte nicht mehr eine auf die Darstellung großer Unterschiede und allgemeiner Zusammenhänge ausgehende Naturforschung anregend und fördernd auf die Künstler — wie in den ersten und wieder auch in den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts — , an ihre Stelle trat in großem Umfange die Geschichtswissenschaft und die gelehrte Kunsttheorie, deren Einfluss auf die gleichzeitige deutsche Kunst wenig heilsam war. Die Zahl der Künstler, die mit Verzicht auf lauten Ruhm mit Verzicht auch auf die Verkäuflichkeit ihrer Werke damals still ihre eigenen Wege gingen, war gering. Ludwig Richter in Dresden gehört zu ihnen, Ferdinand Waldmüller in Wien, Spitzweg in München, sie alle aber überragend an allgemeiner Gestaltungskraft, an Reichtum künstlerischen Erlebens Moritz Schwind. Wenn Richters Gemälde und Holzschnitte von fern an die Weichheit (und Hausbackenheit) Uhlands erinnern, so lebt in Schwind etwas von Goethes unmittelbarer Naturkraft und von Eichendorfs frischer und sonniger Poesie. Schwind war im weitesten Sinne des Wortes der deutscheste Maler seiner Zeit. In seinen Gemälden lebte die ganze Poesie der deutschen romantischen Zeit noch einmal mit neuer Gesundheit und Frische in einer neuen Form auf. Wenn noch jetzt an Schwinds Gemälden getadelt wird, dass ihnen die unmittelbare Naturwahrheit der malerischen Erscheinung fehlt, dass sie der malerischen Qualitäten ermangeln, die der heutigen Generation gar zu sehr als die wesentlichen Bedingungen des Kunstwerks überhaupt erscheinen, so ist sehr ernstlich zu bedenken, ob nicht Schwinds persönlicher Stil die seiner künstlerischen Phantasie allein gemäße Kunstform sei, und ob überhaupt mit anderen künstlerischen Mitteln eine gleiche oder auch nur irgend ähnliche Wirkung zu erzielen sei. Kein Künstler ist auf die gegebene Erscheinung der Natur unverbrüchlich zu verpflichten, er muss über sie stilisierend, umbildend hinausgehen dürfen, soweit seine formbildende Phantasie ihn treibt. In dem Maße wie Schwinds poetische Phantasie über das Gegenständliche der Natur hinausgeht, in dem gleichen Maße mußte er auch über die Erscheinungsform der Natur hinausstreben, wollte er ehrlich bleiben und die seinen Erfindungen entsprechendste Form finden.

Selbstbildnis im Alter von 18 Jahren. Tafel 66. 1822. Br. 0,19, H. 0,25. Besitzer: Professor Dr. Ernst Freiherr von Schwind in Wien.

Der Spaziergang. Tafel 67. 1827. Br. 0,94, H. 0,60. Besitzer: Exzellenz L. Wrba in Wien.

Rübezahl. Tafel 68. Br. 0,13, H. 0,23. Erste Fassung: 1831. Besitzer: Dr. A. Gülcher in Wien.

Die drei Einsiedler. 0,51, H. 1,08. Schackgalerie in München.

Die Kapelle im Walde. Tafel 70. Um 1858. Br. 0,37, H. 0,33. Schackgalerie in München.

Morgensonne. Tafel 71. 1858. Br. 0,40, H. 0,34. Schackgalerie in München.

Reiter ins Tal zurückblickend. Tafel 72. Nach 1860. Br. 0,22, H. 0,35. Schackgalerie in München.

Elfentanz. Tafel 72. Nach 1844. Br. 0,45, H. 0,62. Schackgalerie in München.

Der Falkensteiner Ritt. Tafel 73. 1843 bis 1844. Br. 0,94, H. 1,52. Städtisches Museum in Leipzig.

Ein Wanderer blickt in die Landschaft. Tafel 74. Nach 1860. Br. 0,22, H. 0,37. Schackgalerie in München.

Abschied im Morgengrauen. Tafel 75. 1859. Br. 0,24, H. 0,36. Nationalgalerie in Berlin.

Köpfe der Kinder von Julius Schnorr von Carolsfeld. Tafel 76. 1839—1840. Br. 0,87, H. 0,63. Kunsthalle, Hamburg.

Die Hochzeitsreise. Tafel 77. Um 1862. Br. 0,41, H.0,52. Schackgalerie, München.

Spielmann beim Einsiedel. Tafel 78. Um 1846. Br. 0,45, H. 0,60. Besitzer: Bezirksamtmann Münch in Auerbach a.B.

Die Spazierfahrt. Tafel 78. Um 1860. Br. 0,47, H. 0,26. (Schwind und Bauernfeld auf einer Landpartie.) Besitzerin: Fräulein F. von Wertheimstein in Wien.

Einsiedler, die Rosse des Ritters tränkend. Tafel 79. Nach 1860. Br. 0,38, H. 0,47. Schackgalerie in München.

Der wunderliche Heilige. Tafel 80. Erste Ausführung. 1835. Br. 0,45, H. 0,41. Besitzer: Geheimrat Professor Franz von Liszt, Charlottenburg.

STEINLE. Das Töchterchen des Künstlers. Tafel 59. Nationalgalerie, Berlin.

UNBEKANNTE MEISTER. Fürst Eduard von Lichnowskv. Tafel 39. Um 1830. Br. 1,05, H. 1,26. Besitzer: Karl Max Fürst von Lichnowsky in Kuchelna.

Kommerzienrat Josef Liebermann. Tafel 45. 1842. Br. 1,29, H. 1,80. Besitzer: Professor Max Liebermann, Berlin.

Herr und Frau Justizrat Welcker. Tafel 46,48. 1818. Jedes Bild : Br. 0,32, H.0,40 Besitzerin: Fräulein Emma Welcker in Heidelberg.

VEIT, Philipp, geboren 1793 in Berlin, gestorben 1877 in Mainz. 1815—1830 in Italien. Später in Frankfurt a/M., Sachsenhausen, Mainz tätig.

Selbstbildnis aus der Jugendzeit. Taf. 36. Um 1819. Br. 0,27, H. 0,39. Städtische Gemäldegalerie in Mainz.

Selbstbildnis im 80. Lebensjahre. Taf. 36. Um 1873. Br. 0,19, H. 0,24. Städtische Gemäldegalerie in Mainz.

Freifrau von Bernus. Tafel 37. 1838. Br. 0,97, H. 1,28. Besitzer: Freiherr von Bernus in Heidelberg.

WALDMÜLLER, Ferdinand, geboren 1793 in Wien, gestorben ebendort 1865. Namentlich in Wien tätig.

Aus dem Prater. Tafel 40. 1831. Br.0,26, H. 0,31. Kunsthalle in Hamburg.

Fürst Andre Razumowsky. Tafel 41. 1835. Br. 0,30, H. 0,38. Besitzer: Graf Razumowsky in Troppau.

Alte Dame im Lehnstuhl. Tafel 42. 1834. Br. 0,28, H. 0,33. Moderne Galerie in Wien.

Die Tante des Künstlers. Tafel 43. 1851. Oval. Br. 0,41, H. 0,50. Nationalgalerie, Berlin.
081 Ph. O. Runge, Stahlstich-Ausgabe der -Tageszeiten- III. Blatt, der Abend

081 Ph. O. Runge, Stahlstich-Ausgabe der -Tageszeiten- III. Blatt, der Abend

082 Runge, das Nachtigallengebüsch

082 Runge, das Nachtigallengebüsch

083 Ludwig Richter

083 Ludwig Richter

084 Ludwig Richter

084 Ludwig Richter

085 Ludwig Richter

085 Ludwig Richter

086 Ludwig Richter

086 Ludwig Richter

087 Ludwig Richter

087 Ludwig Richter

088 Carl Larsson, Das Haus in der Sonne

088 Carl Larsson, Das Haus in der Sonne

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