Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin - Topographie II. Der Wendische Kreis des Herzogtums Güstrow. Städte. 1828
Aus: Geographische Beschreibung der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz
Autor: Hempel, Gustav (?), Erscheinungsjahr: 1829
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Topographie. Der Wendische Kreis des Herzogtums Güstrow. Städte. Boitzenburg, Goldberg, Krakow, Röbel, Plau, Stavenhagen, Penzlin, Malchin, Teterow, Neu-Kalden, Gnoien, Sülze, Marlow, Ribnitz, Tessin, Laage, Schwaan, Güstrow
Kam durch die Landesteilung 1621, nebst dem Stargardischen Kreise an die jüngere Linie des Herzoglichen Hauses; nach deren Erlöschung aber 1695, wurde dieser Kreis der Schwerinschen Linie zu Teil. Er enthält etwa 85 Q.-Meilen mit 150.000 Einwohnern; ferner 18 Städte, mit, 5.865 Häusern und 46.147 Einwohnern; und in 15 Ämtern: 314 Domanial Ortschaften, mit. 1 Marktflecken, 56 Kirchdörfern, 122 Landgütern, 38 Erbzinsgehöften, 1.367 Bauern und 1.413 Büdnern; endlich 346 ritterschaftliche Hauptgüter (282 Lehn- und 54 Allodialgüter) mit 104 Kirchdörfern und 547 Bauerngehöften.
Städte:
1. Güstrow, die Vorderstadt dieses Kreises, in einem Tal an der Nebel und von Wesen umgeben, 71 Fuß über die Meeresfläche, hat 871 Häuser, 3 Kirchen (die Dom-, Pfarr- und heilige Geistkirche) und 8.384 Einwohner, worunter 165 Juden. Sie ist der Sitz einer Justizkanzlei, des Steuer- und Zollkollegiums und eines Amtes. Auch sind hier eine Superintendentur, eine gelehrte Schule (Domschule), das Landarbeitshaus, und gute Armenanstalten: endlich ein Leihhaus.
Die Stadt hat im Innern ein freundliches, gefälliges Ansehen, viele ansehnliche und große Häuser, — meistens Giebelhäuser von 2 bis 4 Stockwerken — aber wenige gerade und regelmäßige Straßen. Die am besten gebauten Gegenden der Stadt sind: Der Marktplatz, der, obgleich 2 umfangsreiche Gebäude, die Pfarrkirche und das Rathaus, auf demselben stehen, dennoch groß zu nennen ist, die Glevinerstraße, Domstraße, Mühlenstraße und der Pferdemarkt. Merkwürdige Gebäude sind:
1. Das Schloss, jetzt zum Landarbeitshaus (mit 224 Individuen) eingerichtet, ein großes, altertümliches Gebäude, von höchst imponierendem Ansehen. Es umschließt 3 Seiten eines Quadrats — die 4te Seite ist unlängst abgebrochen — und hat in der Vorderfronte 192 Fuß Länge und 80 Fuß Höhe, ohne das Dach. Am Schlosshofe liegt das zum Landarbeitshause gehörige Krankenhaus.
2. Das Justizkanzlei Gebäude am Schlossplatze gelegen, und im neuen Geschmack erbaut.
3. Die Domkirche, im gotischen Geschmack und in Kreuzform erbaut, gehört unter die besten und merkwürdigsten Kirchen Mecklenburgs. Sie ist 228 Fuß lang, 66 Fuß und im Kreuze I00 Fuß breit, aber nur 55 Fuß im Gewölbe hoch. Sie hat im Innern manche Verzierungen; merkwürdig sind die meisterhaft gearbeiteten steinernen Statuen, Fürst Borwin II. und Herzogs Ulrich mit seinen beiden Gemahlinnen, welche 70.0000 Rthlr. gekostet haben sollen. Noch findet man in der Kirche die Gräber: des Fürsten Heinrich Borwin II. und seines Sohnes Nicklas I.; des letzten Fürsten zu Wenden, Wilhelm; der Herzöge Ulrich mit Gemahlin, Hans Albrecht und Gustav Adolph mit Gemahlin.
4. Die Pfarrkirche, mit einem schönen, 180 Fuß hohen Turme.
5. Das Rathaus, ein großes, ansehnliches Gebäude.
6. Das große Wollmagazin; es liegt am Schlossplatze, so wie auch
7. das neu erbaute Schauspielhaus.
Noch ist das in diesem Jahre eingerichtete Dampfbad zu erwähnen.
Güstrow ist eine der nahrhaftesten, lebendigsten und gewerbsamsten Städte des Großherzogtums. Unter den bürgerlichen Gewerben zeichnen sich aus: 53 Kaufleute, 39 Gastwirte, 1 Tabakfabrik, eine Wachslichtfabrik, 34 Branntweinbrenner, 10 Grützmühlen, 9 Lohgerber, 71 Fuhrleute, eine Buchdruckerei. Zum Verkehr der Stadt tragen auch bei: der Wollmarkt, der Fastnachtsmarkt, die Tierschau und das sehr zahlreich besuchte Pferde-Rennen. Zum Behuf des letzteren ist nahe der Stadt eine Rennbahn angelegt. Steuertrag 10.802 Rthlr.
Die Umgebungen der Stadt sind durch Promenaden, hübsche Gärten und die zerstreut liegenden Vorstädte sehr anmutig. Zu ersteren gehört vorzüglich der Wall, eine geschmackvolle Gartenanlage, welche etwa den 4ten Teil der Stadt umgibt; dabei ein großes, ansehnliches Hotel. Ländliche Vergnügungsorte sind: Der Brunen, ein parkartiges Gehölz am Parumer See, die angenehme Schöninsel im Gutower See usw. — Güstrow hat unter allen Mecklenburgischen Städten die größte Feldmark, aus 2.020 Morgen Acker bestehend; auch besitzt die Stadt 7 Landgüter und kleinere Gehöfte; der Domkirche gehört das Landgut Dehmen, woselbst eine gute Stuterei ist. Übrigens wurde Güstrow im Jahr 1220 von Heinrich Borwin II. mit Stadtgerechtigkeit bewidmet, und von eben diesem Fürsten wurde 1226 die Domkirche nebst einem Kollegiatstift begründet. Demnächst war die Stadt die gewöhnliche Residenz der Wendischen Fürsten, und von 1556 bis 1695 der Herzöge von Mecklenburg-Güstrow. Das Schloss erbaute Herzog Ulrich von 1587 bis 1594.
2. Schwaan, an der Warnow, über welche hier eine Zugbrücke führt, mit 260 Häusern und 1.484 Einwohnern. Der Ort ist ziemlich gut gebaut, und hat eine Lederfabrik. Sitz des gleichnamigen Amtes. Schwaan wurde 1292 von den Herren zu Werle gestiftet, und war bis 1762 amtssässig.
3. Laage, auf einem Hügel an der Recknitz, 82 Fuß über dem Meere, hat 198 Häuser und 1.396 Einwohner. Ein unansehnlicher Ort, aber an einer sehr frequenten Straße, und in einer fruchtbaren Gegend belegen. Unfern der Stadt, an der Recknitz, liegt eine Papiermühle. Nikolaus III. Herr zu Werte, begründete die Stadt 1270.
4. Tessin, ebenfalls an der Recknitz, und nur 9 Fuß höher als die Ostsee belegen, hat 205 Häuser und 1.895 Einwohner. Eine unansehnliche Kirche ohne Turm. Der Stadt gehört ein Landgut. Tessin wurde vor 1323 in der vormaligen Herrschaft Rostock gestiftet.
5. Ribnitz, am großen Binnensee gleichen Namens, mit 390 Häusern und 2.713 Einwohnern, welche einigen Handel, Schifffahrt und starke Fischerei betreiben. Besonders werden Heringe gefangen und geräuchert. Es sind hier 6 Schiffer und 19 Fischer. Die Stadt ist ziemlich gut gebaut, und hat einen großen Marktplatz; auch eine hübsche Kirche. Sie besitzt 1.515 Morgen Acker und sehr große Wiesen, mit einem Heu, ertrage von 619 vierspännigen, und 290 zweispännigen Fudern. Der Kämmerei gehören 5 Ortschaften. Unmittelbar an der Stadt liegt das Kloster Ribnitz. Woldemar, Herr zu Rostock, stiftete die Stadt 1271; sie wurde 1325 Mecklenburgisch.
6. Marlow, an der Recknitz, 93 Fuß über die Meeresfläche, mit 158 Häusern und 1347 Einwohnern, Das Städtchen ist nur schlecht gebaut, und es werden hier die Toten noch innerhalb der Stadt beerdigt. Marlow wurde vor 1228 in der Herrschaft Rostock gestiftet.
7. Sülze, gleichfalls an der Recknitz und 43 Fuß niedriger als Marlow belegen, mit 250 Häusern und 2.235 Einwohnern. Bei der Stadt befindet sich das einzige Salzwerk des Landes, welches jährlich etwa 85.000 Zentner Salz liefert. Dabei ist seit mehreren Jahren ein Soolbad angelegt, welches ansehnliche Gebäude und niedliche Gartenanlagen hat, und im Jahr 1826 schon von mehr als 100 Badegästen besucht wurde. Die Stadt ward vor 1298 von den Herren zu Rostock begründet. Sie gehörte, so wie auch Marlow, bis 1768 zu den von der Lüheschen Gütern.
8. Gnoien, an einem Bache und auf einem Hügel, 117 Fuß über die Meeresfläche, hat 369 Häuser und 2.615 Einwohner. Ein ziemlich nahrhafter Ort, ist gut gebaut, hat meistens gerade Straßen, einen geräumigen Marktplatz und eine ansehnliche Kirche und Rathaus. Die Feldmark der Stadt ist groß, und Kirche und Kämmerei sind wohlhabend. Fürst Heinrich zu Werle stiftete Gnoien 1290, in der Herrschaft Rostock.
9. Neu-Kalden, an einem Bache unfern des Kummerower Sees, 101 Fuß über die Wasserfläche der Ostsee, mit 263 Häusern und 1.943 Einwohnern. Die Stadt ist von mittelmäßiger Bauart, und hat wenig Verkehr. Heinrich Borwin III., Herr zu Rostock, erbaute die Stadt 1244; sie war bis 1782 amtssässig.
10. Teterow, unweit des gleichnamigen Sees, in einem freundlichen Tale, hat 501 Haus und 3.202 Einwohner, worunter 102 Juden. Die Stadt ist eng gebaut, hat übrigens ein freundliches Ansehen, gute bürgerliche Nahrung und viel Verkehr. Es sind hier mehrere milde Stiftungen. Teterow hat vielen Acker und eine äußerst fruchtbare Umgegend. Teterow wurde 1272 von Herrn Nikolaus III. zu Werle, gestiftet; gehörte von 1317 bis 1357 der altern Linie des Hauses Werle; seit 1436 Mecklenburgisch.
11. Malchin, an der Peene, in einer von Hügelreihen umgebenen Ebene, zwischen dem Malchiner und Kummerower See, mit 455 Häusern und 3.640 Einwohnern, worunter 117 Juden. Abwechselnd mit Sternberg werden hier die jährlichen Landtage gehalten. Die Stadt hat Mauern und große hohe Tore, meistens gerade und breite Straßen, viele ansehnliche Häuser, ist aber doch im Ganzen nicht hübsch. Am Marktplatz liegt die ziemlich große Kirche, die eine bedeutende Höhe und einen hübschen Turm hat, und jetzt ohne Zweifel zu den schönsten Kirchen des Landes gehört. Das Innere derselben ist vor einigen Jahren ausgebaut, und regelmäßig und schön geordnet und verziert. Auch ist sie sehr wohlhabend.
Malchin hat gute bürgerliche Nahrung, viele Äcker und große Wiesen, welche die Stadt zur Hälfte umgeben, und 671 vierspännige Fuder Heu liefern. Außerdem besitzt sie 2 Vorwerke. Die Stadt selbst liegt 66 Fuß, und eine Anhöhe bei derselben 226 Fuß über die Meeresfläche. Gefechte bei Malchin: 1638, zwischen den Kaiserlichen und Schweden, zum Vorteil letzterer: und 1766, wo die Preußen 5.000 Schweden aus der Stadt vertrieben. Gestiftet wurde die Stadt 1236, von Herrn Nikolaus III.; sie war von 1316 bis 1375 der Parchimschen Linie gehörig; seit 1436 Mecklenburgisch: 1621 zur abwechselnden Haltung des allgemeinen Landtages angewiesen.
12. Stavenhagen, in einem fruchtbaren Tale, 136 Fuß über die Meeresfläche, hat 154 Häuser, 1978 Einwohner, worunter 129 Juden, und einen Amtssitz. Der Ort hat einen geräumigen Marktplatz, ein großes Amtshaus, ist übrigens nur unansehnlich gebaut. Vor mehreren Jahren wurde hier eine gehaltvolle Mineralquelle entdeckt, und zu einer Badeanstalt benutzt, welche jedoch wieder eingegangen ist. In der Stadt und Umgegend hat man seit kurzen den Krappbau betrieben, und es wurden auf der Krappmühle zu Stavenhagen in den beiden letzten Jahren zirka 20.000 Pfund Krapp*) bereitet, so wie auch kleine Quantitäten von Waid**). Stavenhagen wurde 1282 gestiftet, und gehörte seitdem zum Fürstentum Wenden, und zwar von 1316 bis 1375 der Goldbergschen Linie; seit 1436 aber dem Hause Mecklenburg. Bis 1780 war die Stadt amtssässig.
*) Färberkrapp (Rubia tinctorum) Krapp genannt. Die Kulturpflanze ist eine traditionelle Färbepflanze. (verschiedene Rot-Töne)
**) Färberwaid (Isatis tinctoria) Waid genannt. Die Kulturpflanze ist eine traditionelle Färbepflanze. (Indigoblau)
13. Penzlin, auf einer Anhöhe und an einem See belegen, ist ummauert, und hat 332 Häuser und 2.133 Einwohner. Die Stadt steht unter der Niedergerichtsbarkeit des Baron von Malzahn, dessen Palast sehr angenehm bei der Stadt liegt. Sie ist eng und unansehnlich gebaut; die Umgegend sehr bergig und von fruchtbarem Lehmboden. Penzlin war schon 1170 eine Wendische Stadt; doch erst späterhin bewidmete Heinrich Borwin II., Herr zu Werle, den Ort mit der Schwerinschen Stadt Verfassung.
14. Röbel, an einem Busen der Müritz, hat 390 Häuser, 2 Kirchen und 2.715 Einwohner, und besteht aus der Alt- und Neustadt. Erstere ist doch mäßig, und wird größtenteils von Ackerbürgern bewohnt. Besser gebaut ist die Neustadt, mit einem ansehnlichen Rathause. Der Ort hat eine große Feldmark, ergiebige Fischereien und angenehme Umgebungen. Dazu gehört auch das Steinhorn, ein anmutiges Gehölz, welches sich weit in die Müritz hinein erstreckt. Die Stadt wurde 1226 von Heinrich Borwin II. gestiftet, gehörte von 1347 bis 1425 der Warenschen Linie, und seit 1436 den Herzogen zu Mecklenburg.
15. Plau, am großen Plauer See, da wo die Elde aus demselben fließt, auf einer Anhöhe, 333 Fuß über der Meeresfläche, hat 431 Häuser und 2.624 Einwohner. Die Stadt ist gut gebaut, hat eine große, ansehnliche Kirche und vortreffliche Glocken. Sie liegt an einer sehr besuchten Straße, hat gute bürgerliche Nahrung, 7 Grützmühlen, 24 Tuchmacher und eine bedeutende Feldmark. Der See ist sehr fischreich; auch werden viele Aale gefangen, und bis Magdeburg, Halle und Leipzig verfahren. Südlich hat Plau freundliche Umgebungen; dazu gehört das Stadtholz am See,
mit der Appelburg, einem Gastgehöft. Die Kämmerei besitzt ein Dorf. Fürst Heinrich Borwin I. zu Mecklenburg, gab dem Orte 1218 die Stadtgerechtigkeit. 1247 kam Plau an die Parchimsche und 1316 an die Werle-Güstrowsche Linie; 1436 an die Herzoge von Mecklenburg. Es hatte die Stadt ehedem eine feste Burg, von welcher noch auf dem sogenannten Amtswalle, der von der Stadt durch einen breiten Graben getrennt ist, ein alter Turm vorhanden ist. Noch im 30jährigen Kriege gehörte Plau zu den festesten Plätzen Mecklenburgs. Im Kriege des Jahrs 1806 erlitt die Stadt eine 3tägige Plünderung von den französischen Truppen.
16. Krakow, am gleichnamigen See, eine der kleinsten Städte Mecklenburgs, mit 113 Häusern und 1.020 Einwohnern, worunter 64 Juden. Die Kirche ist schlecht, sonst sieht das Städtchen nicht übel aus, und hat eine ergiebige Fischerei. Tannenwälder und Sand umgeben zunächst den Ort. Krakow wurde vor 1298 im Fürstentum Wenden gestiftet, und 1436 Mecklenburgisch.
17. Goldberg, an der Mildenitz, welche aus dem nahen Goldberger See kommt, 150 Fuß über die Meeresfläche, hat 220 Häuser, 1.734 Einwohner und den Amtssitz von Goldberg und Plau. Im Jahr 1817 wurde hier eine Mineralquelle entdeckt, und zu einem Bade und Gesundbrunnen eingerichtet, welche Anstalt anfangs sehr zahlreich besucht wurde, späterhin einging, in diesem Jahre aber aufs Neue eröffnet ist. Das Badehaus ist groß und schön, und hat einige Gartenanlagen. Es liegt an der Hauptstraße, welche eine bedeutende Länge hat, und ziemlich regelmäßig und gut bebaut ist. Goldberg erhielte vor 1281 von den Herrn zu Werle die Stadtgerechtigkeit, und war von 1316 bis 1375 die Residenz Werlescher Fürsten. Bis 1769 war die Stadt amtssässig.
18. Boitzenburg, am Einfluss der Boitze in die Elbe, mit 305 Häusern, 3.089 Einwohnern, dem Sitze des gleichnamigen Amts, und einem Elb-Zollamte, welches sehr bedeutende Summen einträgt. Die Stadt ist hübsch und regelmäßig gebaut, und gehört zu den nahrhaftesten und gewerbsamsten des Landes; sie treibt einen lebhaften Handel, besonders mit Landesprodukten, Schifffahrt und Fischerei. Besonders werden in der Elbe Lachse, oft über 30 Pfund schwer, Karpfen, Welse, Störe, Schnepel und Neunaugen gefangen. Lachs und Neunaugen werden in großer Menge verschickt. Es sind in Boitzenburg 32 Kaufleute, 29 Schiffer, 24 Fischer, 15 Branntweinbrenner, 4 Essigbrauer, 2 Breihanbrauer; auch wird hier jährlich ein Wollmarkt gehalten. Steuerertrag im vorigen Jahre 5.209 Rthlr. Der Stadt gehören 5 Ortschaften, und eine über die Elbe gehende Fähre. Beim Landungsplatz letzterer liegt ein ansehnliches Gasthaus, Rothehaus genannt. Die Boitze bildet den Hafen von Boitzenburg, und das Ufer der Elbe erhebt sich hier 174 Fuß über den Wasserspiegel derselben. Letzterer liegt nur 9 Fuß höher, als die Ostsee. Das Kirchspiel begreift außer der Stadt 32 Ortschaften. — Gunzelin III., Graf von Schwerin, bewidmete Boitzenburg mit dem Stadtrechte vor 1250. An Mecklenburg kam die Stadt 1353, und zum Herzogtum Güstrow 1621.
Städte:
1. Güstrow, die Vorderstadt dieses Kreises, in einem Tal an der Nebel und von Wesen umgeben, 71 Fuß über die Meeresfläche, hat 871 Häuser, 3 Kirchen (die Dom-, Pfarr- und heilige Geistkirche) und 8.384 Einwohner, worunter 165 Juden. Sie ist der Sitz einer Justizkanzlei, des Steuer- und Zollkollegiums und eines Amtes. Auch sind hier eine Superintendentur, eine gelehrte Schule (Domschule), das Landarbeitshaus, und gute Armenanstalten: endlich ein Leihhaus.
Die Stadt hat im Innern ein freundliches, gefälliges Ansehen, viele ansehnliche und große Häuser, — meistens Giebelhäuser von 2 bis 4 Stockwerken — aber wenige gerade und regelmäßige Straßen. Die am besten gebauten Gegenden der Stadt sind: Der Marktplatz, der, obgleich 2 umfangsreiche Gebäude, die Pfarrkirche und das Rathaus, auf demselben stehen, dennoch groß zu nennen ist, die Glevinerstraße, Domstraße, Mühlenstraße und der Pferdemarkt. Merkwürdige Gebäude sind:
1. Das Schloss, jetzt zum Landarbeitshaus (mit 224 Individuen) eingerichtet, ein großes, altertümliches Gebäude, von höchst imponierendem Ansehen. Es umschließt 3 Seiten eines Quadrats — die 4te Seite ist unlängst abgebrochen — und hat in der Vorderfronte 192 Fuß Länge und 80 Fuß Höhe, ohne das Dach. Am Schlosshofe liegt das zum Landarbeitshause gehörige Krankenhaus.
2. Das Justizkanzlei Gebäude am Schlossplatze gelegen, und im neuen Geschmack erbaut.
3. Die Domkirche, im gotischen Geschmack und in Kreuzform erbaut, gehört unter die besten und merkwürdigsten Kirchen Mecklenburgs. Sie ist 228 Fuß lang, 66 Fuß und im Kreuze I00 Fuß breit, aber nur 55 Fuß im Gewölbe hoch. Sie hat im Innern manche Verzierungen; merkwürdig sind die meisterhaft gearbeiteten steinernen Statuen, Fürst Borwin II. und Herzogs Ulrich mit seinen beiden Gemahlinnen, welche 70.0000 Rthlr. gekostet haben sollen. Noch findet man in der Kirche die Gräber: des Fürsten Heinrich Borwin II. und seines Sohnes Nicklas I.; des letzten Fürsten zu Wenden, Wilhelm; der Herzöge Ulrich mit Gemahlin, Hans Albrecht und Gustav Adolph mit Gemahlin.
4. Die Pfarrkirche, mit einem schönen, 180 Fuß hohen Turme.
5. Das Rathaus, ein großes, ansehnliches Gebäude.
6. Das große Wollmagazin; es liegt am Schlossplatze, so wie auch
7. das neu erbaute Schauspielhaus.
Noch ist das in diesem Jahre eingerichtete Dampfbad zu erwähnen.
Güstrow ist eine der nahrhaftesten, lebendigsten und gewerbsamsten Städte des Großherzogtums. Unter den bürgerlichen Gewerben zeichnen sich aus: 53 Kaufleute, 39 Gastwirte, 1 Tabakfabrik, eine Wachslichtfabrik, 34 Branntweinbrenner, 10 Grützmühlen, 9 Lohgerber, 71 Fuhrleute, eine Buchdruckerei. Zum Verkehr der Stadt tragen auch bei: der Wollmarkt, der Fastnachtsmarkt, die Tierschau und das sehr zahlreich besuchte Pferde-Rennen. Zum Behuf des letzteren ist nahe der Stadt eine Rennbahn angelegt. Steuertrag 10.802 Rthlr.
Die Umgebungen der Stadt sind durch Promenaden, hübsche Gärten und die zerstreut liegenden Vorstädte sehr anmutig. Zu ersteren gehört vorzüglich der Wall, eine geschmackvolle Gartenanlage, welche etwa den 4ten Teil der Stadt umgibt; dabei ein großes, ansehnliches Hotel. Ländliche Vergnügungsorte sind: Der Brunen, ein parkartiges Gehölz am Parumer See, die angenehme Schöninsel im Gutower See usw. — Güstrow hat unter allen Mecklenburgischen Städten die größte Feldmark, aus 2.020 Morgen Acker bestehend; auch besitzt die Stadt 7 Landgüter und kleinere Gehöfte; der Domkirche gehört das Landgut Dehmen, woselbst eine gute Stuterei ist. Übrigens wurde Güstrow im Jahr 1220 von Heinrich Borwin II. mit Stadtgerechtigkeit bewidmet, und von eben diesem Fürsten wurde 1226 die Domkirche nebst einem Kollegiatstift begründet. Demnächst war die Stadt die gewöhnliche Residenz der Wendischen Fürsten, und von 1556 bis 1695 der Herzöge von Mecklenburg-Güstrow. Das Schloss erbaute Herzog Ulrich von 1587 bis 1594.
2. Schwaan, an der Warnow, über welche hier eine Zugbrücke führt, mit 260 Häusern und 1.484 Einwohnern. Der Ort ist ziemlich gut gebaut, und hat eine Lederfabrik. Sitz des gleichnamigen Amtes. Schwaan wurde 1292 von den Herren zu Werle gestiftet, und war bis 1762 amtssässig.
3. Laage, auf einem Hügel an der Recknitz, 82 Fuß über dem Meere, hat 198 Häuser und 1.396 Einwohner. Ein unansehnlicher Ort, aber an einer sehr frequenten Straße, und in einer fruchtbaren Gegend belegen. Unfern der Stadt, an der Recknitz, liegt eine Papiermühle. Nikolaus III. Herr zu Werte, begründete die Stadt 1270.
4. Tessin, ebenfalls an der Recknitz, und nur 9 Fuß höher als die Ostsee belegen, hat 205 Häuser und 1.895 Einwohner. Eine unansehnliche Kirche ohne Turm. Der Stadt gehört ein Landgut. Tessin wurde vor 1323 in der vormaligen Herrschaft Rostock gestiftet.
5. Ribnitz, am großen Binnensee gleichen Namens, mit 390 Häusern und 2.713 Einwohnern, welche einigen Handel, Schifffahrt und starke Fischerei betreiben. Besonders werden Heringe gefangen und geräuchert. Es sind hier 6 Schiffer und 19 Fischer. Die Stadt ist ziemlich gut gebaut, und hat einen großen Marktplatz; auch eine hübsche Kirche. Sie besitzt 1.515 Morgen Acker und sehr große Wiesen, mit einem Heu, ertrage von 619 vierspännigen, und 290 zweispännigen Fudern. Der Kämmerei gehören 5 Ortschaften. Unmittelbar an der Stadt liegt das Kloster Ribnitz. Woldemar, Herr zu Rostock, stiftete die Stadt 1271; sie wurde 1325 Mecklenburgisch.
6. Marlow, an der Recknitz, 93 Fuß über die Meeresfläche, mit 158 Häusern und 1347 Einwohnern, Das Städtchen ist nur schlecht gebaut, und es werden hier die Toten noch innerhalb der Stadt beerdigt. Marlow wurde vor 1228 in der Herrschaft Rostock gestiftet.
7. Sülze, gleichfalls an der Recknitz und 43 Fuß niedriger als Marlow belegen, mit 250 Häusern und 2.235 Einwohnern. Bei der Stadt befindet sich das einzige Salzwerk des Landes, welches jährlich etwa 85.000 Zentner Salz liefert. Dabei ist seit mehreren Jahren ein Soolbad angelegt, welches ansehnliche Gebäude und niedliche Gartenanlagen hat, und im Jahr 1826 schon von mehr als 100 Badegästen besucht wurde. Die Stadt ward vor 1298 von den Herren zu Rostock begründet. Sie gehörte, so wie auch Marlow, bis 1768 zu den von der Lüheschen Gütern.
8. Gnoien, an einem Bache und auf einem Hügel, 117 Fuß über die Meeresfläche, hat 369 Häuser und 2.615 Einwohner. Ein ziemlich nahrhafter Ort, ist gut gebaut, hat meistens gerade Straßen, einen geräumigen Marktplatz und eine ansehnliche Kirche und Rathaus. Die Feldmark der Stadt ist groß, und Kirche und Kämmerei sind wohlhabend. Fürst Heinrich zu Werle stiftete Gnoien 1290, in der Herrschaft Rostock.
9. Neu-Kalden, an einem Bache unfern des Kummerower Sees, 101 Fuß über die Wasserfläche der Ostsee, mit 263 Häusern und 1.943 Einwohnern. Die Stadt ist von mittelmäßiger Bauart, und hat wenig Verkehr. Heinrich Borwin III., Herr zu Rostock, erbaute die Stadt 1244; sie war bis 1782 amtssässig.
10. Teterow, unweit des gleichnamigen Sees, in einem freundlichen Tale, hat 501 Haus und 3.202 Einwohner, worunter 102 Juden. Die Stadt ist eng gebaut, hat übrigens ein freundliches Ansehen, gute bürgerliche Nahrung und viel Verkehr. Es sind hier mehrere milde Stiftungen. Teterow hat vielen Acker und eine äußerst fruchtbare Umgegend. Teterow wurde 1272 von Herrn Nikolaus III. zu Werle, gestiftet; gehörte von 1317 bis 1357 der altern Linie des Hauses Werle; seit 1436 Mecklenburgisch.
11. Malchin, an der Peene, in einer von Hügelreihen umgebenen Ebene, zwischen dem Malchiner und Kummerower See, mit 455 Häusern und 3.640 Einwohnern, worunter 117 Juden. Abwechselnd mit Sternberg werden hier die jährlichen Landtage gehalten. Die Stadt hat Mauern und große hohe Tore, meistens gerade und breite Straßen, viele ansehnliche Häuser, ist aber doch im Ganzen nicht hübsch. Am Marktplatz liegt die ziemlich große Kirche, die eine bedeutende Höhe und einen hübschen Turm hat, und jetzt ohne Zweifel zu den schönsten Kirchen des Landes gehört. Das Innere derselben ist vor einigen Jahren ausgebaut, und regelmäßig und schön geordnet und verziert. Auch ist sie sehr wohlhabend.
Malchin hat gute bürgerliche Nahrung, viele Äcker und große Wiesen, welche die Stadt zur Hälfte umgeben, und 671 vierspännige Fuder Heu liefern. Außerdem besitzt sie 2 Vorwerke. Die Stadt selbst liegt 66 Fuß, und eine Anhöhe bei derselben 226 Fuß über die Meeresfläche. Gefechte bei Malchin: 1638, zwischen den Kaiserlichen und Schweden, zum Vorteil letzterer: und 1766, wo die Preußen 5.000 Schweden aus der Stadt vertrieben. Gestiftet wurde die Stadt 1236, von Herrn Nikolaus III.; sie war von 1316 bis 1375 der Parchimschen Linie gehörig; seit 1436 Mecklenburgisch: 1621 zur abwechselnden Haltung des allgemeinen Landtages angewiesen.
12. Stavenhagen, in einem fruchtbaren Tale, 136 Fuß über die Meeresfläche, hat 154 Häuser, 1978 Einwohner, worunter 129 Juden, und einen Amtssitz. Der Ort hat einen geräumigen Marktplatz, ein großes Amtshaus, ist übrigens nur unansehnlich gebaut. Vor mehreren Jahren wurde hier eine gehaltvolle Mineralquelle entdeckt, und zu einer Badeanstalt benutzt, welche jedoch wieder eingegangen ist. In der Stadt und Umgegend hat man seit kurzen den Krappbau betrieben, und es wurden auf der Krappmühle zu Stavenhagen in den beiden letzten Jahren zirka 20.000 Pfund Krapp*) bereitet, so wie auch kleine Quantitäten von Waid**). Stavenhagen wurde 1282 gestiftet, und gehörte seitdem zum Fürstentum Wenden, und zwar von 1316 bis 1375 der Goldbergschen Linie; seit 1436 aber dem Hause Mecklenburg. Bis 1780 war die Stadt amtssässig.
*) Färberkrapp (Rubia tinctorum) Krapp genannt. Die Kulturpflanze ist eine traditionelle Färbepflanze. (verschiedene Rot-Töne)
**) Färberwaid (Isatis tinctoria) Waid genannt. Die Kulturpflanze ist eine traditionelle Färbepflanze. (Indigoblau)
13. Penzlin, auf einer Anhöhe und an einem See belegen, ist ummauert, und hat 332 Häuser und 2.133 Einwohner. Die Stadt steht unter der Niedergerichtsbarkeit des Baron von Malzahn, dessen Palast sehr angenehm bei der Stadt liegt. Sie ist eng und unansehnlich gebaut; die Umgegend sehr bergig und von fruchtbarem Lehmboden. Penzlin war schon 1170 eine Wendische Stadt; doch erst späterhin bewidmete Heinrich Borwin II., Herr zu Werle, den Ort mit der Schwerinschen Stadt Verfassung.
14. Röbel, an einem Busen der Müritz, hat 390 Häuser, 2 Kirchen und 2.715 Einwohner, und besteht aus der Alt- und Neustadt. Erstere ist doch mäßig, und wird größtenteils von Ackerbürgern bewohnt. Besser gebaut ist die Neustadt, mit einem ansehnlichen Rathause. Der Ort hat eine große Feldmark, ergiebige Fischereien und angenehme Umgebungen. Dazu gehört auch das Steinhorn, ein anmutiges Gehölz, welches sich weit in die Müritz hinein erstreckt. Die Stadt wurde 1226 von Heinrich Borwin II. gestiftet, gehörte von 1347 bis 1425 der Warenschen Linie, und seit 1436 den Herzogen zu Mecklenburg.
15. Plau, am großen Plauer See, da wo die Elde aus demselben fließt, auf einer Anhöhe, 333 Fuß über der Meeresfläche, hat 431 Häuser und 2.624 Einwohner. Die Stadt ist gut gebaut, hat eine große, ansehnliche Kirche und vortreffliche Glocken. Sie liegt an einer sehr besuchten Straße, hat gute bürgerliche Nahrung, 7 Grützmühlen, 24 Tuchmacher und eine bedeutende Feldmark. Der See ist sehr fischreich; auch werden viele Aale gefangen, und bis Magdeburg, Halle und Leipzig verfahren. Südlich hat Plau freundliche Umgebungen; dazu gehört das Stadtholz am See,
mit der Appelburg, einem Gastgehöft. Die Kämmerei besitzt ein Dorf. Fürst Heinrich Borwin I. zu Mecklenburg, gab dem Orte 1218 die Stadtgerechtigkeit. 1247 kam Plau an die Parchimsche und 1316 an die Werle-Güstrowsche Linie; 1436 an die Herzoge von Mecklenburg. Es hatte die Stadt ehedem eine feste Burg, von welcher noch auf dem sogenannten Amtswalle, der von der Stadt durch einen breiten Graben getrennt ist, ein alter Turm vorhanden ist. Noch im 30jährigen Kriege gehörte Plau zu den festesten Plätzen Mecklenburgs. Im Kriege des Jahrs 1806 erlitt die Stadt eine 3tägige Plünderung von den französischen Truppen.
16. Krakow, am gleichnamigen See, eine der kleinsten Städte Mecklenburgs, mit 113 Häusern und 1.020 Einwohnern, worunter 64 Juden. Die Kirche ist schlecht, sonst sieht das Städtchen nicht übel aus, und hat eine ergiebige Fischerei. Tannenwälder und Sand umgeben zunächst den Ort. Krakow wurde vor 1298 im Fürstentum Wenden gestiftet, und 1436 Mecklenburgisch.
17. Goldberg, an der Mildenitz, welche aus dem nahen Goldberger See kommt, 150 Fuß über die Meeresfläche, hat 220 Häuser, 1.734 Einwohner und den Amtssitz von Goldberg und Plau. Im Jahr 1817 wurde hier eine Mineralquelle entdeckt, und zu einem Bade und Gesundbrunnen eingerichtet, welche Anstalt anfangs sehr zahlreich besucht wurde, späterhin einging, in diesem Jahre aber aufs Neue eröffnet ist. Das Badehaus ist groß und schön, und hat einige Gartenanlagen. Es liegt an der Hauptstraße, welche eine bedeutende Länge hat, und ziemlich regelmäßig und gut bebaut ist. Goldberg erhielte vor 1281 von den Herrn zu Werle die Stadtgerechtigkeit, und war von 1316 bis 1375 die Residenz Werlescher Fürsten. Bis 1769 war die Stadt amtssässig.
18. Boitzenburg, am Einfluss der Boitze in die Elbe, mit 305 Häusern, 3.089 Einwohnern, dem Sitze des gleichnamigen Amts, und einem Elb-Zollamte, welches sehr bedeutende Summen einträgt. Die Stadt ist hübsch und regelmäßig gebaut, und gehört zu den nahrhaftesten und gewerbsamsten des Landes; sie treibt einen lebhaften Handel, besonders mit Landesprodukten, Schifffahrt und Fischerei. Besonders werden in der Elbe Lachse, oft über 30 Pfund schwer, Karpfen, Welse, Störe, Schnepel und Neunaugen gefangen. Lachs und Neunaugen werden in großer Menge verschickt. Es sind in Boitzenburg 32 Kaufleute, 29 Schiffer, 24 Fischer, 15 Branntweinbrenner, 4 Essigbrauer, 2 Breihanbrauer; auch wird hier jährlich ein Wollmarkt gehalten. Steuerertrag im vorigen Jahre 5.209 Rthlr. Der Stadt gehören 5 Ortschaften, und eine über die Elbe gehende Fähre. Beim Landungsplatz letzterer liegt ein ansehnliches Gasthaus, Rothehaus genannt. Die Boitze bildet den Hafen von Boitzenburg, und das Ufer der Elbe erhebt sich hier 174 Fuß über den Wasserspiegel derselben. Letzterer liegt nur 9 Fuß höher, als die Ostsee. Das Kirchspiel begreift außer der Stadt 32 Ortschaften. — Gunzelin III., Graf von Schwerin, bewidmete Boitzenburg mit dem Stadtrechte vor 1250. An Mecklenburg kam die Stadt 1353, und zum Herzogtum Güstrow 1621.