Abriss der Mecklenburgischen Landeskunde

Naturkunde, Geschichte und Topographie
Autor: Boll, Ernst (1817-1868) deutscher Naturforscher und Historiker, Begründer der Naturforschung in Mecklenburg., Erscheinungsjahr: 1861

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Landeskunde, Mecklenburg, Naturkunde, Geschichte, Topographie, Naturforscher Ernst Boll
Vorwort

„Mecklenburg muss noch erst entdeckt werden. Es tut Not, gewisse individuelle Landschaften scharf und mit kecker Zuversicht hinzustellen, um sie dem Volke zur Anschauung und zum Bewusstsein zu bringen.“ — So schrieb noch im Jahre 1847 ein sehr gelehrter und namentlich in einzelnen Zweigen der Vaterlandskunde sehr bewanderter Freund an mich, und — er hatte darin völlig Recht.

Seitdem ist aber nun hier manche neue Entdeckungsreise (außer den damals schon begonnenen,) nicht allein in der freien und frischen Natur, sondern auch innerhalb der stillen Wände der Studierzimmer unternommen, und manche schöne Resultate sind schon erzielt worden. — Besonders erfolgreich ist es aber für die Vaterlandskunde gewesen, dass zu ihrer Förderung vereinzelte Kräfte zu gemeinschaftlichen Unternehmungen sich verbunden haben. Zur Hebung des Schleiers, welcher noch immer die mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde deckte, war schon im Jahre 1836 zu Schwerin ein Verein ins Leben getreten; ein anderer, welcher die zerstreuten Kräfte vaterländischer Naturfreunde zu sammeln und auf ein bestimmtes Ziel, — die Erforschung der heimatlichen Natur, — hinzulenken bemühet war, begann seine Tätigkeit im Jahre 1847. Die Lösung statistischer Fragen nahm ein für diesen Zweck im Jahre 1851 auf Staatskosten zu Schwerin errichtetes Bureau in die Hand, mit welchem im Jahre 1852 auch noch eine Anzahl meteorologischer Stationen verbunden wurde, während eine besondere Kommission den Auftrag erhielt, das gesamte mecklenburgische Land trigonometrisch zu vermessen.
Inhaltsverzeichnis
  1. Geognosie oder Bodenkunde
    1. Allgemeiner Überblick über die Bodengestaltung
    2. Beschaffenheit des Bodens
      1. Das Diluvium
      2. Die anstehenden Lager unter dem Diluvium
      3. Veränderungen, welche die Bodenoberfläche erlitten hat
  2. Hydrographie oder Wasserkunde
    1. Die Landseen
    2. Die Flüsse
    3. Die Quellen
    4. Die Brunnen
    5. Die Ostsee
  3. Klimatologie oder Witterungskunde
    1. Die Temperatur
    2. Der Luftdruck
    3. Der Wind
    4. Die Himmelsansicht
    5. Der atmosphärische Niederschlag
    6. Die Gewitter
    7. Die Irrlichter und der feurige Drachen
    8. Witterungskalender
  4. Die Flora oder das Pflanzenreich
    1. Einleitung
    2. Charakteristische Pflanzenformen Botanischer Charakter der Heide, des Sand- und Lehmgebietes, des Strandes und der Ostsee
    3. Vegetationskalender
    4. Die Nutzpflanzen
    5. Die Giftpflanzen
  5. Die Fauna oder das Tierreich
    1. Die wirbellosen Tiere
      1. Ihr periodischer Lebenswechsel
      2. Nutzen und Schaden, den sie stiften
    2. Die Wirbeltiere
      1. Fische
      2. Reptilien
      3. Vögel
      4. Säugetiere
    3. Geschichtlicher Rückblick
    4. Statistik der Fauna und Flora
  6. Geschichte des Landes und seiner Bevölkerung
    1. Bis zur Reformation
    2. Von der Reformation bis zum dreißigjährigen Kriege
    3. Vom dreißigjährigen Kriege bis zur Entstehung des Herzogtums Mecklenburg - Strelitz
    4. Von der Entstehung des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz bis zum Abschluss des Erbvergleiches
    5. Vom Abschluss des Erbvergleiches bis zur französischen Invasion
    6. Von der französischen Invasion bis zur Beendigung der Freiheitskrieges
    7. Vom Ende der Freiheitskriege bis zum Jahre 1848
    8. Mecklenburg seit dem Jahre 1848
  7. Topographie oder Ortsbeschreibung
    1. Statistik der Bevölkerung
    2. Gründung der Städte
    3. Die Landschaften nordwärts der Mulde
      1. Der Küstenstrich zwischen der Dassower Binnensee und der Südspitze des Wismarschen Busens
      2. Das Gebiet der Schlemminer und Dietrichshäger Berge
      3. Die Rekenitz-Ebene
      4. Das Quellengebiet der Peene
      5. Das Quellengebiet der Tolense
    4. Die Mulde und ihre Ränder
      1. Das Quellengebiet der Havel
      2. Das Quellengebiet der Elde und die großen Seen
      3. Das Quellengebiet der Warnow
      4. Der Schweriner See und seine Umgebungen
      5. Das Quellengebiet der Stepenitz und Wakenitz
    5. Die Landschaften südwärts der Mulde
      1. Die Parchimer und Marnitzer Berge
      2. Die Heide-Ebene
      3. Das Gebiet der Schale und Boize
    Schlusswort
Damit nun nicht der Überblick über die vielen gewonnenen Resultate verloren ginge, schien es mir an der Zeit zu sein, jetzt einmal die wichtigsten derselben in übersichtlicher Folge kurz zusammen zu stellen. — Die Arbeiten der vier erstgenannten Gesellschaften und Institute lagen, da sie durch den Druck veröffentlicht sind, allseitiger Benutzung schon offen, — die der Landesvermessungskommission aber noch nicht, weil sie jetzt noch nicht zum völligen Abschlusse gebracht sind. Durch die Gewogenheit eines der Mitglieder dieser Kommission, des Herrn Hofrat Paschen in Schwerin, dem ich hierfür noch einmal öffentlich meinen Dank abstatte, sind mir aber die vorläufigen Ergebnisse vieler Höhenmessungen schon mitgeteilt worden. Es sind dies zwar für jeden einzelnen Punkt nur die Grenzzahlen, zwischen denen die wirkliche Höhe später, wenn die Berechnung geschlossen ist, sich einstellen wird, aber dieselben genügen für den vorliegenden Zweck vollkommen, und setzen mich in Stand, mit Hinzuziehung einiger Nivellements von Eisenbahnen, Chausseen, Flüssen und Seespiegeln, ein (wie ich glaube,) viel richtigeres Bild von den allgemeinen Höhenverhältnissen des Landes zu geben, als dies früher auf Grund der fast durchgängig sehr fehlerhaften älteren Barometermessungen der Fall sein konnte. — Die von mir in Pariser Fuß angegebenen Höhen sind (wo nicht ausdrücklich eine andere Quelle genannt ist,) die durch jene trigonometrischen Messungen gefundenen, die in Rheinischen Fuß berechneten, aber durch Nivellements erhalten.

Auch von anderen Seiten sind mir manche Mitteilungen zugeflossen, und manche in dem Verlaufe der Arbeit von mir gestellte, auf diese bezügliche Fragen, mit erfreulicher Bereitwilligkeit beantwortet worden. Wem ich dafür zum Danke verpflichtet bin, werden die betreffenden Stellen meiner nachfolgenden Schilderung, wo ich von diesen Mitteilungen Gebrauch gemacht habe, genauer nachweisen.

Wenn ich nun auch bei der vorliegenden Arbeit, wie dies der Natur der Sache nach gar nicht anders sein konnte, vielfältig auf die Benutzung fremder Materialien angewiesen war, so ist doch kein einziger Abschnitt derselben eine bloße Kompilation aus solchen. Denn nicht allein habe ich gar Manches aus eigenen Beobachtungen hinzugefügt, sondern ich habe überall den ganzen vorliegenden, zum Teil noch sehr formlosen Stoff von Neuem selbst durchgearbeitet und für meine Zwecke gestaltet.— Sollte letzteres in dem topographischen Abschnitte, wo ich eine durchaus neue Bahn eingeschlagen habe, nicht immer auf die rechte Weise geschehen sein, wird dies in dem Umstande vielleicht einige Entschuldigung finden, dass ich leider einige Teile Mecklenburgs nicht aus eigener Anschauung kenne.
Neubrandenburg, den 10. Dezember 1861.
Ernst Boll.

Heiligendamm, Burg Hohenzollern

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Herzog Johann Albrecht 1.   mit Gemahlin Anna Sophia

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Bauer und Bäuerin aus Biestow bei Rostock

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Der Schweriner Dom vor 1845

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Das Schweriner Schloß

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Die Nicolai-Kirche

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Der Markt

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Pferdezucht

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Ackerbau und Viehzucht

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Bei der Kartoffelernte

Bei der Kartoffelernte

Kuhstall

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