Schriftliche poetische Liebeserklärungen

Universal-Taschen-Gratulant. Eine ausgewählte Sammlung der besten Wünsche in Versen und Prosa zu Geburts-, Namenstags-, Neujahrs-, Weihnachts- und anderen Festen.
Autor: Scheiner, Carl Josef (?) Oberlehrer, Verfasser der illustrierten Naturgeschichte für die Jugend, Erscheinungsjahr: 1865
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Liebe, Liebeserklärung, Liebesbrief, Liebesversprechen, Verlöbnis, Heirat, Hochzeit, Ringe, Küsse, Liebeswerben
1.
Ich will Dein Herz erwerben,
Wo nicht — zu Deinen Füßen sterben.


2.
Dich muss mein Herz unendlich lieben,
Dies hab' ich Dir allein geklagt,
Dies hab' ich Dir allein geschrieben,
Und Andern nicht ein Wort gesagt;
Doch wissen's Alle, schönstes Licht!
Und Du allein nur weißt es nicht.


3.
Dir zu leben, Beste!
Mit Dir glücklich sein,
Ist der Freuden größte,
Immer sei sie mein.


4.
Siegreich vollenden will ich meine Bahn,
Und tritt die Hölle selber in die Schranken,
Mir wird der Mut nicht weichen und nicht wanken,
Denn nur allein Dich lieb' und bet' ich an.


5.
Du Sonne meines Lebens!
Du himmlisch' Ziel des innigsten Bestrebens!
Ich will — und nimmer soll es mich gereu'n —
Mich ewig Deinem Dienste weih'n.
Mit sanftem weiblichem Erbarmen
Wirf Deine Blicke auf mich Armen,
Und tröstend sage wir ein Wink dabei,
Dass Dir mein Dienen nicht zuwider sei.


6.
Rosen blühen und verwelken,
Auch Vergissmeinnicht und Nelken,
Ja, selbst uns're schönsten Freuden
Kommen nur, um bald zu scheiden.
Dock, die zarten reinen Triebe
Meiner Freundschaft, meiner Liebe,
Ewig werden nie verblühen,
O, die mir im Herzen glühen.


7.
Ich liebe Dich, den Lüsten darf ich's sagen,
Es ist mir sonst kein and'rer Zeuge nah';
O möchten sie es flüsternd zu Dir tragen
Das Wort: ich liebe Dich, Amalia (Valeria, Eulalia etc.)
Ich liebe Dich — so lieben Blütenbäume'
Des Maientages mildes Sonnenlicht;'
So liebt des Quellenrandes feuchte Räume
Das Blümchen, das Dir sagt: Vergissmeinnicht!

Wie Du im Kreis der Mädchen strahltest, Holde,
Wie ich mit Sehnsuchtsblicken nach Dir sah;
Wie ich dann in die Abendsonne Golde
An Deiner Seite ging, Amalia!
Wie wir uns setzten unter Blütenzweigen —
Da schlug mein Herz, o Gott, was fühlt’ ich da!
Ich trennte trauernd mich, zwar musst’ ich schweigen,
Doch blieb mein Herz bei Dir, Amalia.


8.
Dich sah ich, Deine rosenduft'gen Wangen
Ihr jugendfrisches ungekünstelt' Prangen;
Dich sah ich, Deine dunkeln Flammenaugen,
Allüberall entzündend' heiß' Verlangen;
Dich sah ich, Deiner Wimpern scharfe Pfeile,
Die glühend in der Männerherzen drangen,
Dich sah ich, Deines Mundes züchtig Beben,
Dem tausend Liebestöne sanft entsprangen;
Dich sah ich, Deiner Locken reiches Wallen,
Die träumend Dein erglühend' Haupt umschlangen;
Dich sah ich, Deine ganze Anmutsfülle,
Dich sah ich nur und gleich war ich gefangen.
J. H. Sievers.


9.
Man spricht von Meerestiefe,
Die von des Schiffers Blei,
Vom Taucher in der Glocke
Nicht zu ergründen sei.
Doch tiefer als die Tiefe
Ist Deiner Augen Blau,
Viel tiefer als der Himmel,
Deckt ihn kein Wolkengrau.
Ich stürz' in solche Tiefe
Mich kühnen Blicks hinein.
O, würde doch der Himmel,
Der dort sich spiegelt, mein!
Adolf Bube.


10.
(An Valerie.)
Weitum bin ich gewandert nach allen Himmelsseiten,
Auf manche schöne Augen ließ ich die Blicke gleiten,
Auf manche rote Lippen hält' Küss' ich gern gedrückt,
Doch hat von Allen Keine mein Herz bisher berückt, —
Da sah ich Dich; die Blicke, sie folgten weit Dir nach,
Und was im Herzen schlummert', Du riefst es in mir wach;
Was träum'risch ich voll Sehnsucht mir im Gedanken baute,
Des Geistes ahnend' Aug' vereint in Dir erschaute!
An Schönheit Ideal, an Anmut grazienrein,
Wo war' der Mann, der Dich ins Herz nicht schlösse ein?
Wenn ich Dich wiedersehe, wie darf ich Dich begrüßen?
In Deiner Hand liegt Alles, Du kannst mein Glück beschließen.
Rud. A. Fröhlich.


11.
Auf ewig Dein! Wenn Berg' und Meere trennen,
Wenn Stürme dräu'n,
Wenn Weste säuseln oder Wüsten brennen:
Auf ewig Dein!
Beim Kerzenglanz im stolzen Marmorsaale,
Beim Silberschein
Des Abendmonds im stillen Hirtentale,
Auf ewig Dein!
Senkt einst mein Genius die Fackel nieder,
Mich zu befrei'n,
Dann hallt's noch im gebroch'nen Herzen wieder:
Auf ewig Dein!
Fr. v. Mathisson.

Das Rendez-vous

Das Rendez-vous

Der Brautwerber

Der Brautwerber

Auf dem Weg zur Taufe

Auf dem Weg zur Taufe

Honigmond

Honigmond

Verliebte auf dem Felde

Verliebte auf dem Felde

Der Kuss

Der Kuss

Anvertrauung

Anvertrauung

Liebesbriefe

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Der verliebte Hanswurst

Der verliebte Hanswurst

Idylle

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