Biene und Blume, von Ernst

Auf der Wiese summen Bienen,
Sammeln süßen Honig ein;
Auf der Wiese, gleich Rubinen,
Locken holde Blümelein.

Mit den purpurroten Lippen
Winkt im Gras der Thymian;
Süßigkeiten fortzunippen,
Klammert sich ein Bienchen dran.


Und sie trägt, was sie genommen,
Sich zu Haus als teuren Schatz.
Schnitter sind derweil gekommen,
Kahl und öde liegt der Platz.

Als das Bienchen wiederkehret.
Sucht vergebens sie den Mund,
Der ihr Süßigkeit bescheret;
Doch sie ahnt des Kummers Grund.

Und sie sticht, wie ihr's gegeben,
Tief den Bringer ihrer Not;
Rachend ihrer Blume Leben
Stirbt sie treuen Liebestod.

Ernst.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust, Lob und Trost der edlen Landwirtschaft. Teil 2