Der Kulturwächter, von Rückert
O, der du dich so gern in die Natur
Einträumest, sprich, was ohne die Kultur,
Die so gering du achtest, wärst du nur?
Wenn dich aus der gebauten Welt verschlug
Ein Sturm und weit in's Ungebaute trug,
Du könntest weder Acker bau'n noch Pflug.
Du könntest schmieden weder Axt noch Beil,
Den Bogen weder schnitzen noch den Pfeil;
Was wäre denn an der Natur dein Teil?
Sie fordert eines ganzen Menschen Kraft,
Und macht zu Schanden, was sich dünkelhaft
Nennt schöne Kunst und höh're Wissenschaft.
Die beiden sind, wo mächtige Natur
Gebändigt ist von siegender Kultur
Des Lebens schönste, höchste Blüthe nur.
Rückert.
Einträumest, sprich, was ohne die Kultur,
Die so gering du achtest, wärst du nur?
Wenn dich aus der gebauten Welt verschlug
Ein Sturm und weit in's Ungebaute trug,
Du könntest weder Acker bau'n noch Pflug.
Du könntest schmieden weder Axt noch Beil,
Den Bogen weder schnitzen noch den Pfeil;
Was wäre denn an der Natur dein Teil?
Sie fordert eines ganzen Menschen Kraft,
Und macht zu Schanden, was sich dünkelhaft
Nennt schöne Kunst und höh're Wissenschaft.
Die beiden sind, wo mächtige Natur
Gebändigt ist von siegender Kultur
Des Lebens schönste, höchste Blüthe nur.
Rückert.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust, Lob und Trost der edlen Landwirtschaft. Teil 1