Bauernlied, von Hoffmann v. Fallersleben

Der Wind weht über's Stoppelfeld,
Die schlimme Zeit hebt an;
Drum wer sich jetzt zu Hause hält,
Der tut nicht übel dran,
Der macht es so wie wir,
Er raucht sein Pfeifchen
Und trinkt sein Mäßlein Bier.

Doch wer des Geldes übrig hat
Und will recht vornehm sein,
Der geht des Sonntags in die Stadt
Und trinkt sein Schöpplein Wein.
Wir aber bleiben hier
Mit unserm Pfeifchen
Bei unserm Mäßlein Bier.

Ein jeder denkt jetzt hoch hinaus,
Verachtet Hack' und Pflug,
Da bleibt ihm oft in Hof und Haus
Nichts als ein Wasserkrug.
Doch anders denken wir
Bei unserm Pfeifchen,
Nun ja, wir trinken Bier.


Hoffmann von Fallersleben.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust, Lob und Trost der edlen Landwirtschaft. Teil 1