Pflügt tief - Aus dem Englischen von Ph. Emrich

Pflügt tief und findet Gold, ihr Jungen!
Pflügt tief und hebt das edle Gold!
Wenn ihr der Erde Schoß bezwungen,
Dann bietet sie euch Schätze hold.

Es kröne Wald den Kamm der Berge,
Es woge grünes Korn im Tal,
Dann braucht nicht mehr der kühne Ferge
Zu holen über's Meer das Mahl.


Was sollen wir in's Ferne schweifen
Nach mühsam ungewissem Sold?
Zum Pfluge, Brüder, lasst uns greifen,
Tief uns zu Füßen liegt das Gold!

Pflügt tief, und findet Gold, ihr Jungen!
Pflügt tief und hebt das edle Gold!
Die spröde Erde sei bezwungen,
Denn nur dem Starken wird sie hold.

Wenn sich das Feld mit vollen Garben
Am frohen Tag der Ernte schmückt,
Dann ist vergessen Not und Darben,
Und selbst der Ärmste schaut beglückt.

Ihr preist den Segen, den aus Schachten
Der Tiefen uns der Bergmann holt —
Kommt, volle Scheunen zu betrachten,
Da liegt der Erde bestes Gold!

Pflügt tief, zu finden Gold, ihr Jungen,
Pflügt tief und schürft das höchste Gut!
Pflügt tief, dann ist der Bann, bezwungen,
Der auf dem Schatz des Bodens ruht!

Mit voller Hand beut ihren Kindern
Die Erde reicher Ernten Zahl,
Und nimmer werden sie sich mindern,
Versteht ihr nur die rechte Wahl.

Die Wissenschaft steht euch zur Seite,
Jung, doch gekräftigt schon genug,
Und gibt den Wahrspruch zum Geleite:
Führt tief den Spaten und den Pflug!

Pflügt tief, zu finden Gold, ihr Jungen,
Pflügt tief und hebt das edle Gold!
Nur wer der Erde Schooß bezwungen,
Dem beut sie ihre Schätze hold!

Ph. Emrich.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust, Lob und Trost der edlen Landwirtschaft. Teil 1