Beste Waffe, von A. Stöckhardt

Von Eisen gibt es ein Instrument,
Es gehört zwar nicht zu den Waffen,
Doch ist das Zerstören sein Element,
Und unaufkörlich zerstört es und trennt
Das Schönste, was Gott erschaffen.

Wohl schlägt es Wunden, doch heilen sie schnell,
Bevor noch ein Sommer verschwunden;
Das tränende Auge, es wird wieder hell,
Und reichlichen Segens ein sprudelnder Quell
Entströmt den geschlossenen Wunden.


Ihr werdet Alle wohl sicherlich
Das nützliche Werkzeug schon kennen;
Ackerpflug nennt es gewöhnlich sich,
Das Schwert des Friedens, so möchte ich
Die friedliche Waffe nennen.

Der Ritter des leidigen Krieges trug
Das blinkende Schwert zur Wehre;
Der Ritter des Friedens, er führet den Pflug,
Und achtet ihn sich mit Recht und mit Fug
Nicht minder zum Ruhm und zur Ehre.

Mag welken der Lorbeer, behalten nur Glanz
Des friedlichen Ölbaums Zweige.
Heil Euch, im schwellenden Ährenkranz,
Ihr wacker'n Bebauer des Vaterlands
Im Reich der germanischen Eiche!

Wohlauf denn, die klingenden Gläser zur Hand,
Und leert sie in einem Zuge:
Hoch lebe der friedliche Kriegerstand,
Und das Schwert des Friedens im deutschen Land
Und hoch — die Ritter vom Pfluge!

A. Stöckhardt.




Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lust, Lob und Trost der edlen Landwirtschaft. Teil 1