Die Kantone Basel, Aargau, Schaffhausen, Turgau, St. Gallen, Appenzell

Die nördlichen Kantone der Schweiz, wie sie hier zusammengefasst sind, erstrecken sich von Basel, dem „Goldenen Tor der Schweiz“, rheinaufwärts zum Bodensee. Es ist ein Gebiet mit mittelalterlich anmutenden Städtchen, romantischen Burgen und Schlössern und eigentlich ganz anders, als die Schweiz im allgemeinen in der Vorstellung der Fremden lebt. Basel mit mehr als 200.000 Einwohnern ist eine der bedeutendsten und auch reichsten Städte der Schweiz. Der Handel spielt seit Jahrhunderten eine überragende Rolle, auch die Industrie hat hier ein Zentrum errichtet, von dem aus hochwertige Erzeugnisse in alle Welt gehen, Kultur- und Geistesleben haben seit Jahrhunderten eine Heimstätte gefunden. Papst Pius II. stiftete in Basel im Jahre 1460 die älteste Universität, die zu Zeiten des Erasmus von Rotterdam Mittelpunkt des Humanismus war und später Weltruhm erlangte. Noble Profanbauten, ebenso das Rathaus zeugen von der Wohlhabenheit der Bürger, die Galluspforte mit ihren reichen Skulpturen spricht von ihrem Kunstsinn. Aarau, die Hauptstadt des Kantons Aargau, vereint den Reiz einer alten malerischen Stadt mit der Lebendigkeit eines neuzeitlichen Industrieortes. Das gleiche gilt auch von Baden, dem Sitz der bekannten Brown-Boveri-Werke; dieses alte Thermalbad wurde schon von den Römern zur Kur aufgesucht. In nächster Nähe liegt das Kloster Wettingen, es stammt aus dem 13. Jahrhundert, seine gotische Kirche zeichnet sich durch ein reichgeschnitztes Chorgestühl und bedeutende Glasmalereien aus.

Rheinaufwärts über das als Solbad bekannte Rheinfelden, über Laufenburg und Koblenz am Einfluss der Aare in den Rhein, gelangt man nach Schaffhausen, der kleinen, betriebsamen, von Weinbergen umgebenen Kantonshauptstadt, die ganz zu Unrecht wegen des Rheinfalls berühmt wurde. Tatsächlich verdiente sie ihren guten Namen viel eher wegen ihrer lebhaften Industrie oder auch wegen des unweit gelegenen ehemaligen Nonnenklosters Diessenhofen, eines schönen Barockbaus, oder schließlich wegen der Feste Munot. In der St.-Anna-Kapelle befindet sich die berühmte, 1486 gegossene Glocke, deren Inschrift „Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango“ Schiller die Eingebung zu seinem „Lied von der Glocke“ verdankt. Seinen Ruhm als Stadt des Rheinfalls freilich müsste es gerechterweise an das 3 km entfernte Neuhausen abtreten, denn dort stürzt der mächtigste Wasserfall Mitteleuropas 150 m breit in die Tiefe. — Eines der malerischsten Städtchen der Schweiz ist Stein am Rhein. Mit seinen bemalten Häusern, Erkern und Giebeln, der römischen Brücke, der jenseits des Flusses gelegenen Burg, dem schönen Rathaus, dem mittelalterlichen Marktplatz oder dem Hexenturm mutet es wie die wohlerhaltene Kulisse eines vor Jahrhunderten gespielten Theaterstückes an.


Landeinwärts stoßen wir auf St. Gallen, einer lebendigen, von geschäftigem Treiben erfüllten Stadt, dessen Textilindustrie — vor allem ihre Stickereien — weit über die Grenzen des Landes bekannt ist. St. Gallen verdankt seinen Namen dem irischen Mönch Gallus, der hier im 7. Jahrhundert eine Abtei gründete. Die Stiftskirche gehört zu den bedeutendsten Bauwerken des Barocks in der Schweiz, in der Stiftsbibliothek befinden sich Handschriften und Wiegendrucke von unschätzbarem Wert. Das Rheintal aufwärts stößt man auf Sargans, dessen Lage es zu einem natürlichen Riegel macht; es wird beherrscht von einer stolzen Festung. Etwas westlicher beginnt schon der Walensee, der wohl romantischste der Schweizer Seen ; mit seinem tiefgrünen Wasser erinnert er an einen Märchensee. Nur wenige Dörfer säumen seine Ufer, die bald in steile Hänge übergehen und zu der mächtigen, zerklüfteten Felsmasse der Churfirsten ansteigen, was der Landschaft ein eigentümlich stilles und zugleich wildes Aussehen verleiht. Weiter im Innern liegt der Kanton Appenzell, einer der ursprünglichsten der Schweiz, von vorwiegend land- und alpwirtschaftlichem Charakter. Ausgedehnte Weiden, Forellenbäche im Überfluss, Tannenwälder und Berge bestimmen das Landschaftsbild, die Bewohner, die eng mit den alten Sitten und Gebräuchen verwachsen sind, tragen oft noch die Tracht ihrer Heimat. Der kleine Marktort Appenzell entzückt den Besucher durch seine schmucken Häuser, seine schönen Brunnen und sein Rathaus spätgotischen Stils. Das Appenzellerland ist auch als Wintersportzentrum bekannt. Der mächtige Gebirgsblock des Säntis, der mühelos durch eine Schwebebahn erreicht werden kann, bietet eine herrlich weite Rundsicht auf die Alpen.

025 Das Telldenkmal in Altdorf am Vierwaldstätter See
026 Basel - Der Rheinhafen, einer der größten Binnenhäfen Europas
027 Im weiten Bogen durchfließt der Rhein die Stadt
028 Basel - Das Spalentor (1370) gehörte früher zur Stadtbefestigung
029 Das Münster aus rotem Sandstein; die ältesten Teile aus dem 12. Jahrhundert
030 Schloss Brestenberg im Kanton Aargau
031 Schloss Biberstein / Kanton Aargau
032 Schloss Kastell im Kanton Thurgau
033 Die Klosterkirche der ehem. Benediktinerabtei Muri / Kanton Aargau
034 Baden an der Limmat war schon den Römern als Schwefelbad bekannt
035 Das altertümliche Laufenburg am Rhein
036 Kreuzgang der Klosterkirche Wettingen
037 Löwenbrunnen und Stadttor in Baden/Limmat
038 Chorgestühl im ehem. Kloster Wettingen
039 Am Marktplatz in Stein am Rhein
040 Das malerische Stein am Rhein
041 Der Rheinfall bei Schaffhausen, mächtigster Wassersturz Europas
042 Schaffhausen: Die Stadt, deren Kern sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat, . . .
043 . . . gesehen vom alten Kastell Munot, aus dem 16. Jahrhundert
044 Das Rathaus von Steckborn/Bodensee
045 . . . und das von Stein/Rhein aus dem 16. Jahrhundert
046 Bodenseelandschaft bei Steckborn
047 Am Ufer des Untersees
048 Blick von Hohenklingen auf die Rheinlandschaft
049 Arbon am Bodensee
050 Schloss Arbon/ Bodensee
051 St. Gallen: Die Stiftskirche (1756/1766), ein Meisterwerk des Barock
052 Im Säntisgebiet
053 Bei Appenzell-Innerrhoden
054 Das Zwinglizimmer im Geburtshaus des Reformators in Wildhaus
055 Die prächtige Stiftbibliothek der ehem. Benediktinerabtei in St. Gallen
056 Im vielgepriesenen Appenzeller Land
057 Gais im Halbkanton Außerrhoden
058 Wintersport bei Wildhaus am Säntis
059 Auf dem Säntis (2.504m)
060 Mächtig strebt am Walsee die Kette der Churfirsten empor
061 Bad Ragaz wird seit Jahrhunderten seiner Quellen wegen aufgesucht
062 Amden, auf sonnigen Matten, hoch über dem Walensee
063 Braunwald oberhalb von Glarus in der Glärnischgruppe



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Schweiz - Ein klassisches Reise- und Ferienland
Basel - Der Rheinhafen, einer der größten Binnenhäfen Europas

Basel - Der Rheinhafen, einer der größten Binnenhäfen Europas

Basel - Im weiten Bogen durchfließt der Rhein die Stadt

Basel - Im weiten Bogen durchfließt der Rhein die Stadt

Basel - Das Spalentor (1370) gehörte früher zur Stadtbefestigung

Basel - Das Spalentor (1370) gehörte früher zur Stadtbefestigung

Basel - Das Münster aus rotem Sandstein; die ältesten Teile aus dem 12. Jahrhundert

Basel - Das Münster aus rotem Sandstein; die ältesten Teile aus dem 12. Jahrhundert

Schloss Brestenberg im Kanton Aargau

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Schloss Biberstein / Kanton Aargau

Schloss Biberstein / Kanton Aargau

Schloss Kastell im Kanton Thurgau

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Die Klosterkirche der ehem. Benediktinerabtei Muri / Kanton Aargau

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Baden an der Limmat war schon den Römern als Schwefelbad bekannt

Baden an der Limmat war schon den Römern als Schwefelbad bekannt

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