Die Schweiz - Ein klassisches Reise- und Ferienland

Menschen - Städte - Landschaften
Autor: Heffe, Jacques (?), Erscheinungsjahr: 1940
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Schweiz, Reiseland, Ferienland, Landschaften, Menschen, Städte, Bergketten, Flüsse, Tannenwälder, Wildbäche, Seen, Kathedralen, Paläste, Museen, Reiseland, Tummelplatz Europas
Auszug aus dem Vorwort

Stellen wir uns einmal vor, man hätte Schulkinder irgendeines Landes vor die Aufgabe gestellt, ein Bild der Schweiz zu zeichnen; was wäre wohl immer wieder anzutreffen? Ein See, Tannenwälder, eine Sennhütte inmitten saftiger Matten, weidende Kühe und, über dem Ganzen, eine von ewigem Schnee bedeckte Bergkette. So naiv dieses Buch auch anmuten mag, so sehr entspricht dennoch sein tieferer Gehalt der Wahrheit. Die Schweiz besticht den Fremden vor allem durch die Vielfalt ihrer landschaftlichen Schönheiten; ihr Name ruft Vorstellungen von verschneiten Berggipfeln, Abgründen und tosenden Wildbächen, von Matten, Wäldern und klaren Seen wach und lässt nicht zuerst an Kathedralen, Paläste und Museen denken, wie dies etwa auf Frankreich oder Italien zutrifft. Die Natur hat dieses kleine Land nicht nur vielfältig und reizvoll gestaltet, sondern auch seine natürlichen Grenzen festgesetzt und dadurch in hohem Maße seine Geschichte bestimmt. Im Zuge der großen Revolution, die in Westeuropa Renaissance und Klassizismus ablöste, begann die Sehnsucht nach der Natur zu erwachen, und es kam daher nicht von ungefähr, daß man gerade auf die Schweiz blickte, dieses in bunter Vielfalt schillernde Kleinod im Herzen Europas. Es gibt wohl kaum ein Land, das sich rühmen kann, auf so begeisterte Art von Dichtern besungen worden zu sein. Rousseau, Goethe, Schiller, Albrecht von Haller, Lord Byron, Victor Hugo — um nur einige zu nennen — drückten in ihren Werken eine so starke Bewunderung für das kleine Land aus, daß bald ein immer wachsender Strom von Reisenden aus allen Teilen der Welt ihren Spuren zu folgen begann. So wurde die Schweiz zum klassischen Reise- und Ferienland, zum „Tummelplatz Europas“ und wird es auch so lange bleiben, als Menschen inmitten herrlicher Landschaften Ruhe, Erholung und neue Lebensfreude suchen.

Die Schweiz ist ein kleines Land; in wenigen Bahn- oder Autostunden kann sie in ihrer größten Breite durchfahren werden. Trotzdem erscheint sie dem Reisenden groß, einmal, weil die Fülle verschiedenartigster Eindrücke ihren wirklichen Rahmen sprengen, dann auch, weil es in diesem Land keine geraden Strecken gibt, nur auf Umwegen kann man sein Ziel erreichen, die in buntem Hin und Her und — vor allem — Auf und Ab die Strecke auf nicht unangenehme Art verlängern; überraschend ändert sich das Landschaftsbild, der Reisende sieht sich in schnellem Wechsel sozusagen vom Nordkap ans Mittelmeer versetzt, von der Gletscherwelt der Alpen an die lieblichen Gestade der Tessiner Seen, wo unter südlichem Himmel freiwachsende Palmen gedeihen. Nicht zu Unrecht schrieb Gonzague de Reynold: „Die Schweiz ist nicht ein kleines Land, sondern eine kleine Welt.“

Die Schweiz - Landkarte 1

Die Schweiz - Landkarte 1

Die Schweiz - Landkarte 2

Die Schweiz - Landkarte 2

Das Telldenkmal in Altdorf am Vierwaldstätter See

Das Telldenkmal in Altdorf am Vierwaldstätter See