Robert Fischhof (1856-1918)

Einer der befähigtesten Schüler des soeben Genannten ist Robert Fischhof, der auch einer Künstlerfamilie entstammt. Sein Onkel, Josef Fischhof, ein Freund Robert Schumanns und einer der frühesten Mitarbeiter an dessen Neuer Zeitschrift für Musik, war Professor am Wiener Konservatorium, und es wird von ihm gerühmt, dass er gegenüber dem etudensüchtigen, phantasie-, potpourri- und variationstrunkenen Zeitgeist die klassische Richtung des Klavierspiels vertrat. Dies bewies er auch als ausübender Künstler, Komponist und musikalischer Schriftsteller. Seine sehr wertvolle Bibliothek und handschriftlichen Beiträge zur Musikgeschichte hat größten Teils die Berliner Königl. Bibliothek erworben.

Robert Fischhof hat den alten guten Künstlernamen mit neuem Glänze umgeben. Geboren 1856 in Wien, studierte er am dortigen Konservatorium, wo, wie erwähnt, Anton Door ihn im Klavierspiel, Robert Fuchs, Franz Krenn und Anton Brückner in der Komposition unterrichteten. Hierauf setzte er seine pianistischen Studien bei Franz Liszt fort. Schon im 7. Lebensjahr trat er erstmalig vor die Öffentlichkeit und hat sich seit Jahrzehnten als wandernder Klaviervirtuos einen bekannten Namen erworben. Auch wurde ihm die Auszeichnung zu Teil, dass er an den Höfen Preußens, Österreichs, Dänemarks, Schwedens u. s. w. sich hören lassen konnte. 1884 wurde er, wie einst sein Onkel, zum Professor der Ausbildungsklasse am Wiener Konservatorium berufen, wo er bis jetzt aufs Erfolgreichste tätig ist.


Als Komponist hat er mit Klavier -Konzerten in Berlin, Paris und anderen Städten mit vielem Glück debütiert.