Ossip Gabrilowitsch (1878-1936)

Russland, so reich an schöpferischen wie an ausübenden Tonkünstlern, ist auch die Heimat des jungen, aber viel versprechenden Klaviervirtuosen, des am 7. Februar 1878 geborenen Ossip Gabrilowitsch.

Anton Rubinstein, der den Knaben im Alter von neun Jahren hörte, war von seinem Talent so entzückt, dass er sofort die Eltern veranlasste, den kleinen Ossip sich ganz der Musik widmen zu lassen. Dieser wurde sogleich im Petersburger Konservatorium aufgenommen, wo er einige Jahre hindurch studierte und sich immer der warmen Förderung des großen Meisters, der damals der Leiter der Anstalt war, zu erfreuen hatte. Mit 16 Jahren ging Gabrilowitsch zu seiner weiteren Ausbildung nach Wien, wo er bei Leschetitzky Klavier und bei Navratil Komposition studierte.


Im Oktober 1896 erfolgte sein erstes Debüt in Berlin, wo er vier Konzerte mit außerordentlichem Erfolge gab und seinen Ruf von da ab durch Konzertreisen in den Hauptstädten der gebildeten Welt als den eines technisch überaus gewandten, geistreichen und temperamentvollen Klavierspielers befestigte. Auch als Komponist ist der junge Meister aufgetreten, und haben sich seine Musikwerke den Beifall des Publikums und Anerkennung der Kritik erworben.