David Popper (1843-1913)

Neben H. Grünfeld ist David Popper zweifellos der genialste Cellovirtuos der Gegenwart. Sein Spiel zeichnet sich durch eine höchst saubere, äußerst gewandte Technik sowie durch feinsinnige, graziöse Vortragsweise aus. Überdies hat er die Literatur seines Instrumentes durch eine Anzahl gediegener und ansprechender Kompositionen wesentlich bereichert. Wir nennen hier nur seine zwei Konzerte (op. 8 und 24), zwei Suitenwerke (op. 16 und 50), sowie eine ansehnliche Reihe von kleineren Salonstücken, die sich großer Beliebtheit bei den Cellisten erfreuen.

Am 9. Dezember 1843 in Prag geboren, erhielt er seine Ausbildung wie zahlreiche seines Berufs, die sich später einen berühmten Namen machten, am dortigen Konservatorium und verschaffte sich durch seine Konzertreisen, die 1863 ihren Anfang nahmen, bald einen bedeutenden Ruf als vorzüglicher, technisch durchgebildeter Solocellist, nachdem er vorher noch in der Hofkapelle des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen in Löwenberg kurze Zeit als Violoncellist engagiert war. Sehr gefeiert wurde er besonders 1865 auf dem Musikfest zu Karlsruhe und 1867 in Wien, wo er mehrere Jahre hindurch als erster Violoncellist des Wiener Hoftheaters tätig war.


1872 vermälte er sich mit der bekannten Pianistin Sophie Menter, von der er aber nach 14 jähriger Ehe geschieden wurde. Seine mit ihr unternommenen Konzerttourneen führten ihn nach Deutschland, England, Frankreich und Russland. Der Vater der Genannten war übrigens auch Cellospieler und erfreute sich als solcher eines guten Rufes. Seit Jahren ist Popper Professor an der Landesakademie zu Budapest, von wo er zuweilen künstlerische Ausflüge nach dem Auslande unternimmt und überall durch seine wahrhaft vollendeten cellistischen Leistungen Bewunderung und Sympathie erweckt.