Arnold Rosé (1863-1846)

Der Nachfolger Jacob Grüns als erster Konzertmeister und Violinsolist an der Kaiserlichen Hofoper und Violinprofessor in Wien, der Rumäne Arnold Rosé, hat sich trotz seiner Jugend bereits einen weit über die Grenzen seines Vaterlandes hinausgehenden Ruf erworben. Schon vor Jahrzehnten schrieb Eduard Hanslick von ihm, dass er die größten technischen Schwierigkeiten mit vollkommener Sicherheit und Ausdauer, und dabei mit einem ruhigen, bescheidenen Anstande, der seine virtuosen Leistungen noch verschöne, bewältige. Selbst in den waghalsigsten Partien bewahre er noch die vollkommenste Reinheit der Intonation. In allen Streicharten, Doppelgriffen und Sprüngen gleich gewandt, sei er ebenso brillant in den höchsten Applikaturcn, wie gesangvoll auf der G-Saite und im Vortrag gut musikalisch, natürlich und unaffektiert.

Arnold Josef Rosé wurde am 24. Oktober 1863 in Jassy (Rumänien) geboren. Von seinem siebenten Jahre an erhielt er Geigenunterricht und mit dem zehnten trat er im Wiener Konservatorium in die erste Ausbildungsklasse der Schule des Professors Karl Heissler ein. Während dreier Studienjahre erhielt er dreimal den ersten Preis und am Schlusse die silberne Medaille der „Gesellschaft der Musikfreunde“ in der österreichischen Kaiserstadt. Seit 1881 wirkt er als erster Soloviolinist und Konzertmeister der k. k. Hofoper zu Wien, eine Auszeichnung, die um so höher zu veranschlagen ist, als er damals noch nicht das 18. Lebensjahr zurückgelegt hatte.


In den Jahren 1888/89 machte er erfolgreiche Konzertreisen durch Rumänien, Deutschland und nach Paris. Bei den Festspielen in Bayreuth war er als erster Konzertmeister 1888— 1891 tätig. Neben seiner amtlichen Wirksamkeit veranstaltete Rose alljährlich regelmäßig wiederkehrende, hauptsächlich der Pflege des Quartettspiels gewidmete Kammermusikabende in Wien. Das „Quartett Rose“ hat sich durch seine Konzertreisen durch Österreich-Ungarn, Italien und andere Länder weithin bekannt gemacht.