Martin Röder (1851-1895)

Als Leiter grosser Chorwerke in Italien hatte sich der in der Blüte seines Lebens verstorbene und am 7. April 1851 in Berlin geborene Martin Röder oder, wie er sich mit Vorliebe zu nennen pflegte, „Martino“ Röder verdient gemacht. Als Chordirektor am Teatro del Verme zu Mailand begründete er dort die „Società del Quartetto Corale“ und führte mit derselben die grossen deutschen Chorwerke auf. Er komponirte Opern, von denen wir folgende hervorheben: „Pietro Candiano“, „Judith“, „Vera“ und „Ruy Gomez“, sowie die Mysterien: „Santa Maria appie della croce“ und „Maria Magdalena“, die symphonische Dichtung: „Azorenfahrt“, eine Konzertouverture, ein Quintett, ein Streichquartett, Sonaten, Clavierstücke und Lieder. Ein vielgereister und scharfsinniger, witziger Beobachter und Schilderer, schrieb er unter anderem ein lustiges Buch: „Italienische Dichter- und Künstlerprofile“, worin er seine Erlebnisse und Erfahrungen auf seinen Künstlerwallfahrten mit Geschick und Geschmack verwerthete.