Arnold Mendelssohn (1855-1933)

Ein interessantes Beispiel der Theorie von der Vererbung von Fähigkeiten bietet Arnold Mendelssohn, ein Nachkomme Felix Mendelssohn-Bartholdys, der sich in neuester Zeit als Komponist in sehr vortheilhafter Weise bemerkbar machte. Im zweiten Abonnementskonzert des Philharmonischen Chors von Berlin in der Saison 1898 wurden von ihm ein kleines Chorwerk: „Der Hagestolz“ und vier Bruchstücke aus: „Else, die seltsame Magd“ zu Gehör gebracht. Auch debutirte er mit einer Oper: „Der Bärenhäuter“ an der königlichen Oper zu Berlin, welche das gleichnamige Musikdrama von Siegfried Wagner weit in den Schatten stellt. Seine ungewöhnliche Erfindungsgabe, sein liebenswürdiger, zuweilen drastischer Humor und seine dramatische Verve verdienen vollste Anerkennung. Auch schreibt er, wie sein grosser Ahne, sehr dankbar für die Singstimmen.