Eine Sylterin heiratet einen Zwerg.
Ein junges Mädchen zu Braderup musste das Los so vieler Landsmänninnen teilen, mit schweren Arbeiten namentlich auf dem Feld fast überladen zu sein. Sie fühlte sich deshalb sehr unglücklich und beneidete die immer fröhlichen und selten arbeitenden Zwerge, die sie gar oft in ihren unterirdischen Wohnungen singen und tanzen hörte.
Eines Morgens ging sie in Begleitung ihrer Nachbarin aufs Feld, um dort eine Arbeit zu verrichten. Auf ihrem Weg kamen die Jungfrauen an einem Hügel vorbei, in welchem die Zwerge hausten.
„Wenn man's doch so gut haben könnte, wie die Leutlein da drunten!” sprach traurig die erste der Jungfrauen.
„Möchtest Du bei ihnen wohnen?” entgegnete fragend die andere.
„Ach ja, warum nicht!” Das hatte aber einer der Zwergjünglinge gehört. Als nun am folgenden Morgen die Mädchen wieder nach dem Feld gegangen waren, kehrte die erste derselben nicht wieder heim.
Der lauschende Zwerg hatte sich über Hals und Kopf in sie verliebt, um ihre Hand geworben, als sie abermals seiner Wohnung sich nahte und sie, da sie eingewilligt, sofort in seine unterirdische Behausung geführt und geheiratet. Die Sage fügt sogar hinzu, dass sie unter den Zwergen glücklich gelebt und ihrem Gatten mehrere Kinder geboren habe. Ihr werden auch die Worte des Liedes von Finn (Müllenhoff Nr. 411) in den Mund gelegt*).
*) Über die Hochzeit der Zwerge vergleiche Jensen ,Die nordfriesischen Inseln etc., S. 308 f., C. P. Hansen, Sagen und Erzählungen. Garding 1875, S. XI, XII, Friesische Sagen und Erzählungen, Altona 1858, S. 155/56.
Eines Morgens ging sie in Begleitung ihrer Nachbarin aufs Feld, um dort eine Arbeit zu verrichten. Auf ihrem Weg kamen die Jungfrauen an einem Hügel vorbei, in welchem die Zwerge hausten.
„Wenn man's doch so gut haben könnte, wie die Leutlein da drunten!” sprach traurig die erste der Jungfrauen.
„Möchtest Du bei ihnen wohnen?” entgegnete fragend die andere.
„Ach ja, warum nicht!” Das hatte aber einer der Zwergjünglinge gehört. Als nun am folgenden Morgen die Mädchen wieder nach dem Feld gegangen waren, kehrte die erste derselben nicht wieder heim.
Der lauschende Zwerg hatte sich über Hals und Kopf in sie verliebt, um ihre Hand geworben, als sie abermals seiner Wohnung sich nahte und sie, da sie eingewilligt, sofort in seine unterirdische Behausung geführt und geheiratet. Die Sage fügt sogar hinzu, dass sie unter den Zwergen glücklich gelebt und ihrem Gatten mehrere Kinder geboren habe. Ihr werden auch die Worte des Liedes von Finn (Müllenhoff Nr. 411) in den Mund gelegt*).
*) Über die Hochzeit der Zwerge vergleiche Jensen ,Die nordfriesischen Inseln etc., S. 308 f., C. P. Hansen, Sagen und Erzählungen. Garding 1875, S. XI, XII, Friesische Sagen und Erzählungen, Altona 1858, S. 155/56.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zwergen-Sagen aus Nordfriesland
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