Zum Angriff bereit. (Siehe das Bild auf Seite 212 und 218.)

Der Beherrscher der Dschungeln, der Königstiger, ist es, den unser großes Bild auf S. 212 und 213 uns vor Augen stellt, wie er, aufgestört durch Jäger, sich zum Angriff bereit macht - ein imposantes Bild der Kraft und Geschmeidigkeit. Er ist höher, schlanker und leichter gebaut als der Löwe, steht aber keineswegs hinter diesen, an Stärke zurück; alle Männchen erreichen mitunter eine Länge von drei Metern, und ein Blick auf das furchterregende Gebiss, die funkelnden Augen und die mächtigen Pranken des auf unserer Zeichnung so lebensvoll veranschaulichten Tieres lehrt uns, dass man den Königstiger nicht mit Unrecht „die furchtbarste aller Katzen“ genannt hat.

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Der Tiger zieht sich auch nicht wie der, Löwe aus bewohnten Gegenden zurück, sondern geht der drohenden Gefahr kühn entgegen und mordet mit ungebändigter Blutgier selbst in den lebhaftesten Gegenden Menschen und Vieh, und bei argem Hunger springt er sogar mitten unter die Lagerfeuer, um sich Menschen von dort wegzuholen, was ihn, bei seiner gewaltigen Stärke — die ihn, selbst ein Pferd oder einen Büffel fortzuschleppen gestattet — ein Leichtes ist. Noch heute müssen namentlich in Englisch-Ostindien alljährlich Tausende von Menschen zu Tigerjagden aufgeboten werden, um ganze Distrikte, die sonst unfehlbar der Verödung anheimfallen würden, wenigstens zeitweise von dieser Landplage zu befreien. Man jagt dort den Tiger vielfach mittelst Elefanten, indem diese intelligenten und von kundigen Führern, die auf ihrem Rücken Platz genommen haben, geleiteten Kolosse aus einen rings umstellten Bezirk das gefährliche Wild einem Standort zutreiben, wo die Schützen ebenfalls auf Elefanten sich postiert haben. Da kommt es denn nicht selten vor, dass der rings umstellte Königstiger nicht vor den sich nähernden Elefanten die Flucht ergreift, sondern vielmehr zum Angriff übergeht - in welcher Stellung ihn unsere Illustration zeigt — und mit mächtigem Sprunge sich auf den Rücken eines der Tiere schwingt, um deren Bemannung, von der oft mehrere tödlich verwundet werden, zu Leibe zu gehen, ehe es den herbeigeeilten Schützen gelingt, ihn zu töten.