3. Gedankenübertragung

So wunderbar und für den Nichtkenner rätselhaft und unheimlich alle derartigen durch ideomotorische Bewegungen bedingten Produktionen auch oftmals scheinen mögen, so haftet ihnen doch nach dem Gesagten ebensowenig irgend etwas Mystisches an wie den vorgenannten andern Methoden des Gedankenlesens. Anders scheinen die Dinge bei einer letzten Methode des Gedankenlesens zu liegen, deren Ursachen zwar z. T. schließlich auch in unbewussten Wahrnehmungen und ideomotorischen Bewegungen gefunden worden sind, deren staunenswerte Wirkungen jedoch zunächst auf Telepathie (Fernfühlen) und richtige Gedankenübertragung ohne Berührung und ohne Signalgebung schließen lassen. Es handelt sich um die eigentliche Gedankenübertragung (thougt transference, suggestion mentale).

Verschiedene Beobachtungen, die man besonders in spiritistischen Sitzungen gemacht hat, ließen von jeher darauf schließen, dass eine direkte Übertragung von Gedanken aus einem Hirn ins andre ohne Berührung oder ohne optische und akustische Signalgebung möglich sein müsse. Denn oft genug haben Medien Mitteilungen über Dinge gemacht, die ihnen selbst unmöglich bekannt sein konnten, während irgend einer der Anwesenden um sie wußte. Zahlreiche derartige Fälle beruhten sicher auf bewusstem Betrug, andre auf vergessenen Erinnerungen des Mediums, wie wir später noch augenscheinlich bewiesen sehen werden; aber für einen gewissen Bruchteil konnten diese beiden Erklärungen keinesfalls in Frage kommen — es musste noch eine dritte Erklärung geben, und diese schien um eine tatsächliche, geheimnisvolle Gedankenübertragung auf direktem Wege unmöglich herumkommen zu können.


Am 25. Februar 1882 wurde in England eine „Society for Psychical Research“ gegründet, die ihre Hauptaufgabe in der Erforschung dieser direkten Gedankenübertragung suchte. Die Nachforschungen führten zur Auffindung einer Predigerfamilie Creery, deren vier älteste Töchter sämtlich die Gabe besaßen, ohne Berührung anzugeben, woran eine andere Person dachte. Die Versuche, die man mit diesen jungen Damen anstellte, fielen zwar nicht alle günstig aus, doch waren sie immerhin überraschend genug und erregten weithin bedeutendes Aufsehen. Unter den mannigfachen Untersuchungen des Themas, die in den verschiedensten Ländern angestellt wurden und zu dem Resultate führten, dass eine Gedankenübertragung bei nicht allzu großer Entfernung möglich sein müsse, besonders wenn das empfangende Medium hypnotisiert worden ist, ragten als die wichtigsten lange Zeit die Versuche des englischen Ehepaars Sidgwick hervor, das der schwierigen Frage sehr gründlich und systematisch zu leibe ging. Sie stellten insgesamt 1300 Einzelversuche an, und zwar in der Weise, dass zweiziffrige Zahlen, welche sich die eine Person vorstellte, von der andren geraten werden sollten. Das Ergebnis war, dass in nicht weniger als 18% der Fälle eine richtige Gedankenübertragung vorzuliegen schien, so dass von bloßen Zufallsresultaten nicht wohl die Rede sein konnte. Es schien damit bewiesen zu sein, dass zwischen gewissen Personen — sowohl für das Absenden wie für das Empfangen der Gedanken eignet sich keineswegs etwa jeder Mensch — eine Art geistiger Fernwirkung (Telepathie) vorkommen könne, für die unsre bekannten und gewohnten Erklärungen nicht ausreichten.

Verschiedene Tatsachen aber, welche die Sidgwicks festgestellt hatten, insbesondere der Umstand, dass der hohe Prozentsatz von 18% Treffern nur Gültigkeit hatte, wenn beide Versuchspersonen sich im gleichen Zimmer aufhielten, während ein Aufenthalt in zwei verschiedenen Nachbarzimmern nur 9% richtige Resultate und ein Aufenthalt in zwei verschiedenen Häusern gar keine Treffer ergab, sowie der weitere Umstand, dass ein Hypnotisieren des Empfängers das Resultat stets bedeutend günstiger gestaltete, ließen in Alfred Lehmann den Verdacht aufkommen, dass unwillkürliches Flüstern und Hören dabei im Spiel sein könnte, was von vornherein um so wahrscheinlicher war, als langes intensives Denken an eine Zahl, einen Namen usw. stets unmerklich schwache, entsprechende Bewegungen der Sprechwerkzeuge auslöst. Infolgedessen stellte er 1895 gemeinsam mit dem Arzte Hansen einige höchst bedeutungsvolle Experimente an, die seine kühne Vermutung vollauf bestätigten und endlich Licht in die schwierige Frage brachten. Lehmann und Hansen operierten mit zwei großen Hohlspiegeln, die einander so gegenübergestellt wurden, dass ihre Achen in ihren gegenseitigen Verlängerungen lagen. In dem Brennpunkt jedes Spiegels saß eine von den beiden Versuchspersonen, die die Gedankenübertragung erforschen wollten. Bei dieser Anordnung musste jeder Laut, der vom Brennpunkt des einen Spiegels ausging, in dem des andern gesammelt werden, und zwar leichter und deutlicher, als wenn das Ohr des Empfängers sich direkt am Munde des Absenders befand. Um einen Vergleich mit den Sidgwickschen Zahlen zu ermöglichen, erstreckten sich auch diese Versuche ausnahmslos auf Übertragung zweiziffriger Zahlen. Unter 1000 Fällen waren volle 33% Treffer! — Lehmann stellte aber gleichzeitig Folgendes fest: „Es zeigte sich nun bald, dass der Absender nur mit der größten Anstrengung schwache Sprechbewegungen unterdrücken konnte, wenn er eine Zeitlang an eine Zahl gedacht hatte. Er konnte den Mund fest geschlossen halten und anscheinend nicht den geringsten Laut von sich geben, aber wenn er nicht die Bewegungen der Zunge und der Stimmbänder mit aller Gewalt hemmte, so hörte der Empfänger in dem Brennpunkte seines Hohlspiegels ein schwaches Flüstern, das leicht als diese oder jene Zahl zu deuten war.“

Dass diese überraschende Erklärung, die also wieder ideomotorische Bewegungen für die beobachteten Erscheinungen heranzog, unzweifelhaft richtig ist, bewiesen die fehlgeschlagenen Versuche fast noch schlagender als die Treffer, denn die vorgekommenen Fehler erstreckten sich mit ganz besonderer Vorliebe auf akustisch verwandte Zahlenbezeichnungen. So wurde n oft mit m verwechselt, das dänische en (1) mit ni (9) und fem (5); ebenso to (2) mit tre (3) und otte (8), fire (4) mit fem (5), sex (6) mit syv (7). Damit ist in überzeugender Weise der experimentelle Beweis erbracht worden, dass bei der sogenannten Gedankenübertragung unwillkürliches Flüstern einerseits, unbewusstes Hören andrerseits im Spiele sein kann. Damit ist auch eine Erklärung dafür gefunden, weshalb im Zustand der Hypnose — sowohl in der gewöhnlichen Hypnose wie im autohypnotischen Trancezustand spiritistischer Medien — die Gedankenübertragung ganz besonders gut und häufig gelingt, denn es ist eine festgestellte und bekannte Tatsache, dass die Hörschärfe Hypnotisierter gegenüber dem normalen Wachzustand erheblich gesteigert sein kann.

Die Lehmannsche Erklärung der Gedankenübertragung mag, trotz ihrer experimentellen Stütze, vielleicht manchem bedenklich erscheinen — nicht wegen der Theorie des unwillkürlichen Flüsterns, denn dass man bei fortgesetztem, scharfen Denken an einen Namen, eine Zahl oder irgend ein Wort bzw. einen Satz alsbald mit geschlossenem Munde tatsächlich Sprechbewegungen macht, schon um die Aufmerksamkeit zu konzentrieren, kann jeder sofort an sich selbst beobachten; aber unglaublich wird es manchem dünken, dass das zweite Medium dieses Flüstern hören und sich in seinen Gedankengängen durch den Sinn der geflüsterten Worte beeinflussen lassen soll, ohne dass ihm eine so komplizierte Wahrnehmung zum Bewußtsein kommt. Doch brauchen wir, um diesen Vorgang zu verstehen, nur daran zu denken, dass einerseits auch im Schlaf und in der Hypnose gar vieles wahrgenommen wird, ohne dass der Schläfer sich bewußt wird, dass der Eindruck von der Außenwelt herstammt, und dass andrerseits in der Hypnose wie in der Posthypnose ganze Gedankengänge durch bloße Suggestion zu entstehen vermögen, wobei das Medium fest davon überzeugt ist, dass die Gedanken spontan in ihm entstanden sind.

Ein charakteristisches Beispiel für die letzte Behauptung sei, nach Bernheim, hier mitgeteilt. Dieser sagte zu einem seiner hypnotisierten Patienten: „Da ist ein Buch über Chemie! Wenn Sie aufgewacht sind, wird Ihnen der Gedanke kommen, das Kapitel über Gold zu lesen. Sie werden im Inhaltsverzeichnis danach suchen und es dann lesen. Dann werden Sie zu mir sagen: ,Wenn ich Gold hätte, würde ich Ihnen gern etwas geben, um Sie für Ihre Mühen zu belohnen. Leider habe ich keins. Man erwirbt kein Gold, weder in der Marine, noch im Eisenbahndienst.‘ Diese Gedanken sollen Ihnen während des Lesens kommen.“ Erst nach einer vollen halben Stunde wurde das Medium geweckt. Bernheim verließ das Zimmer, und als er zurückkam, sah er den Betreffenden das Kapitel über Gold lesen. Auf Befragen, weshalb er dies tue, antwortete er: „Es ist nur so eine Idee von mir“. Nach einer Pause sagte er: „Wenn ich Gold hätte, würde ich Sie gern belohnen, aber ich habe keins.“ Abermals las er dann weiter, um nach einer Pause zu sagen: „Die Eisenbahngesellschaft macht ihre Angestellten nicht reich“. Nachträglich war er aufs höchste erstaunt, als ihm mitgeteilt wurde, dass er jene Gedanken nicht aus sich selbst gehabt habe, sondern dass sie ihm suggeriert seien.

Aber wieder bietet uns auch der Wachzustand Analogiefälle für die geschilderte Tatsache, dass eine unbewusste Wahrnehmung als scheinbar eigner, spontan entstandener Gedanke ans Licht des Oberbewusstseins dringt. Oft genug überhören wir, wenn wir unaufmerksam oder zerstreut sind, den Teil einer Rede, ein Gespräch, eine Bemerkung, eine Frage vollständig; nachträglich, wenn wir durch eigne oder fremde Veranlassung unsre Gedanken konzentrieren, erinnern wir uns sehr wohl einiger Worte und Gedanken, die uns vorher vollständig entgangen waren. Aber die Analogie geht noch weiter: es kommt nicht allzu selten vor, dass wir ein in unsrer Gegenwart gemachtes Wortspiel, einen Witz, eine Melodie nicht beachtet und völlig überhört haben — kurze Zeit danach machen wir selbst die gleichen Witze oder summen die Melodie und sind höchst erstaunt, wenn man uns dann erzählt, dass wir sie erst kurze Zeit zuvor gehört haben.

So sehen wir, dass die Annahme des unbewussten Hörens für die Erklärung der Gedankenübertragung durch unwillkürliches Flüstern an und für sich durchaus nichts Unwahrscheinliches und Gesuchtes an sich hat.

Ob die Lehmannsche Theorie vom unwillkürlichen und unbewussten Flüstern wirklich freilich ausreicht, um alle Fälle von echter Gedankenübertragung zu erklären, muss dahingestellt bleiben. Lehmann selbst hat bei seinen Versuchen über Gedankenübertragung systematisch nur mit Zahlen operiert. An und für sich würde es ja wohl denkbar sein, dass auch kompliziertere Gedankenübertragungen auf die gleiche Weise irgendwie zu Stande kommen, wie Gedanken an Zeichnungen, Übermittlung gedachter Befehle zu irgendwelchen Handlungen u. s. w. Überall aber dürfte diese Erklärung wohl doch nicht anwendbar sein.

Es scheint, als ob in seltneren Fällen dennoch Gedankenübertragungen vorkommen, bei welchen jede sinnlich wahrnehmbare, auch jede nur unbewusst sinnlich wahrgenommene Übertragung ausgeschlossen ist. Mir persönlich hat ein gegenwärtig an einer deutschen Hochschule wirkender Physiker, Professor D., eigne Beobachtungen mitgeteilt, für deren Zuverlässigkeit ich mich ohne weiteres verbürgen will, da der betreffende Gewährsmann mir als ein unbedingt zuverlässiger, ausgezeichneter Beobachter bekannt ist, der von jeder Voreingenommenheit frei und mit allen Fehlerquellen bei derartigen Experimenten gut vertraut ist, so dass er mit Erfolg auf ihre Vermeidung bedacht sein konnte. Was ihn bei seinem Versuche leitete, war nur wissenschaftliches Interesse und strenge Wahrheitsliebe. Er hat auch die zum Teil höchst erstaunlichen Ergebnisse für sich aufgezeichnet, wie das Resultat eines exakten physikalischen Versuchs, und hat sie niemals publiziert. Sie erscheinen mir jedoch so ungemein wertvoll, dass ich einiges Wenige davon mitteilen möchte. Die Versuche wurden stets mit einer und derselben Dame angestellt. Prof. D. entwarf irgend eine Zeichnung, die er dann scharf fixierte, oder befahl in Gedanken der Dame, irgend eine Handlung auszurichten. Die Dame zeichnete dann diejenigen Abbilder nach, die ihr bei geschlossenem Auge in weißen Umrissen auf dunklem Grunde erschienen, oder sie führte diejenige Handlung aus, die nach längerer Dauer des Versuchs als die ihr befohlene in ihrem Vorstellungskreis auftauchte. Unwillkürliches Flüstern wird man für das Gelingen der Versuche schwerlich heranziehen können, wenn man hört, dass die Gedankenübertragung auch glückte, wenn die beiden Personen sich in verschiedenen Zimmern befanden, welche durch eine Wand ohne Verbindungstür voneinander getrennt waren. Jeder Irrtum ist dabei ausgeschlossen, da Prof. D. sich die zu stellende Aufgabe erst dann ausdachte, wenn er sowohl wie die Dame ihre Plätze in den beiden Zimmern eingenommen hatten. Auch an zufällige Übereinstimmungen der Zeichnungen und an bloße Überschätzung der Ähnlichkeit zwischen der in Gedanken befohlenen und der wirklich ausgeführten Handlung, wie sie sonst zweifellos oft vorkommt, kann man nicht mehr denken, wenn man hört, dass etwa ? der gesamten, ziemlich zahlreichen Experimente gut und unverkennbar gelangen, und wenn man weiß, van was für komplizierte Aufgaben es sich manchmal dabei handelte.

Es verdient besonders hervorgehoben zu werden, dass Prof. D. in keiner Weise etwa Spiritist oder Mystiker ist, so dass kein Wunsch, bestimmte Resultate zu erlangen, das Ergebnis trübte. Die Versuche wurden, wie irgend ein physikalisches Experiment, völlig leidenschaftslos und objektiv ausgeführt. Zum Teil fand die Gedankenübertragung statt, wenn beide Personen im selben Zimmer, zum Teil, wenn sie in verschiedenen Zimmern, durch die türlose Wand getrennt, waren. Man wird zugeben, dass die Lehmannsche Erklärung in diesem Falle versagt. Unter anderm gelang auch folgender komplizierte Versuch durch die Wand hindurch:

Prof. D. befahl dem Medium in Gedanken, aufzustehen, eine Lampe anzuzünden und sie dann an einen bestimmten Platz hinzutragen. Dieser Befehl war ganz sinnlos, da zur Zeit des Versuches heller Tag und das Zimmer, in welchem sich das Medium befand, keineswegs verdunkelt war. Trotzdem wurde der Befehl prompt ausgeführt, und das Medium war sich auch während der Handlung nicht im Zweifel, dass ihr nur dies befohlen sein könne.

An der Zuverlässigkeit dieser Versuche ist, wie gesagt, ein Zweifel nicht möglich. Sie sind unter Anwendung aller Vorsichtsmaßregeln, die gegen Täuschung und Fehler schützen können, von einem völlig vorurteilsfreien, experimentell überaus geschickten und erfahrenen, modernen Naturwissenschaftler angestellt worden, dessen Objektivität am besten dadurch gewährleistet wird, dass er, über seine Meinung von mir befragt, lediglich äußerte, er wisse nicht, wie er sich die Ergebnisse seiner Versuche zu erklären habe. Ich persönlich muss mich diesem Gutachten anschließen.

Es gibt also nach dem Gesagten Fälle von Gedankenübertragung, bei denen tatsächlich jede — bewusste oder unbewusste — sinnliche Übermittelung ausgeschlossen zu sein scheint und welche der Aufklärung noch harren. Gibt man dies zu, so wird man auch glauben dürfen, was weniger glaubwürdige Gewährsmänner gelegentlich berichten, ohne dass einwandfreie Beobachtungen darüber bisher vorliegen: dass Hypnotisierte und Somnambule gelegentlich aus geschlossenen, unbekannten Büchern, die sie auf die Stirn oder den Magen legten, zu lesen vermochten. Man wird dabei, wenn man die Annahme übersinnlichen Hellsehens vermeiden will, nur vorauszusetzen haben, dass eine andere Person, welche die zu lesenden Worte kannte und daran dachte, in der Nähe des Mediums war, wie es ja bei derartigen Versuchen wohl auch stets der Fall ist; denn in diesem Falle würde es sich nicht um Hellsehen, sondern lediglich um eine Art von Gedankenübertragung handeln, welche der oben geschilderten im wesentlichen gleich ist. Prof. D. hat übrigens vergeblich versucht, sein Medium eine Zeichnung erraten zu lassen, die von ihm in ein geschlossenes Kuvert gesteckt war und dann der Versuchsperson auf die Stirn gelegt wurde. Sowie er jedoch die Zeichnung aus dem Kuvert herausnahm und sie fixierte, gelang die Gedankenübertragung schnell und vortrefflich. Auch diese Tatsache spricht nicht für die Theorie des unwillkürlichen Flüsterns, denn dieses hätte gleich stark sein müssen, ob nun die Zeichnung im Kuvert verschlossen war oder ob sie fixiert wurde.

Die Wissenschaft wird demnach vermutlich neben den andern oben beschriebenen Methoden eine echte Gedankenübertragung ohne jede sinnliche Vermittlung anerkennen müssen. Wie ein solcher Vorgang ,,natürlich“ erklärt werden kann, bleibt zunächst unerfindlich. Es sei jedoch schon hier darauf hingewiesen, dass die Gedankenübertragung in der zuletzt geschilderten Form nahezu identisch ist mit Telepathie und den Ahnungen in die Ferne, von denen weiter unten die Rede sein wird. Man kann die Gedankenübertragung ohne sinnliche Vermittlung geradezu als eine erwartete Ahnung auffassen und definieren. Doch wird hiervon noch im Kapitel „Ahnungen“ weiter gesprochen werden.

Vorläufig ist das Thema der unbewussten Bewegungen noch nicht erschöpft. Sie spielen noch in einem weit bekannteren und berühmteren Problem, als das Gedankenlesen es ist, im Okkultismus eine bedeutsame Rolle: nämlich beim Tischrücken und Tischklopfen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zu Wunder und Wissenschaft