Rasse - Die Juden als

Für den Eintritt eines Menschenstammes in die Weltgeschichte scheint seine organische Verbindung mit fremdrassigen Elementen Bedingung zu sein; denn es gibt und gab kein Volk, das in historischer Zeit noch reinrassig war. Auch die Juden bildeten bereits bei ihrer Einwanderung in Kanaan ein Mischvolk und haben — wie aus der Bibel hervorgeht — noch lange Zeit während ihrer staatlichen Selbständigkeit das Konnubium mit anderen Nationen gepflegt. Daher ist die sehr verbreitete Meinung, daß die Juden reine Semiten seien, falsch. An der Herausbildung des anthropologischen Charakters beim jüdischen Volke sind mehrere, nach Felix von Luschan mindestens drei Rassen beteiligt: Die semitische, die arische und die hethitische (Sprache und Kultur des alten Kleinasiens). Die körperlichen Eigenschaften der Semiten sind: Braune Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar, gerade Stirn, leicht gebogene Nase, nicht hervortretende Jochbeine, dolichozephaler (langköpfig)Schädel, Wuchs unter dem Mittelmaß. Die Arier besitzen eine weiße Haut, blaue Augen, blondes Haar, gerade Nase, dolichozephalen Schädel und hohen Wuchs. Die Merkmale des hethitischen Typus sind: Hervortretende Jochbeine, breite Nase, volle Lippen, prognates (Vorstehen des Oberkiefers) Gebiss, brachyzephaler (kurzköpfiger und runder) Schädel, dunkle Augen und Haare, gelblichbräunliche Haut, niedrige Statur (sog. armenoider Typ.). Welchen von diesen drei Elementen der überwiegende Einfluß auf die Wesensgestaltung der Juden zuerkannt werden muß, ist schwer zu entscheiden. Es liegt jedoch kein überzeugender Beweis für eine Bevorzugung des semitischen Typs vor.

Die Gelegenheit zur Rassenmischung fand der jüdische Stamm, der den Ursemiten angehörte, auf seiner — vor 4000 Jahren erfolgten — Wanderung von Mittelasien nach Syrien. Hierüber schreibt Judt: „Wir weisen auf die lange Strecke der durchwanderten Länder hin, auf die unumgängliche Reibung mit den verschiedenartigsten Völkern in Pamir, Turan, Armenien, Mesopotamien und Süd-Chaldäa, und glauben infolgedessen, daß die wandernden Massen der Ursemiten fremde Rassenelemente der sie umgebenden Völkerschaften in sich aufgenommen haben.“ Auch mit der Urbevölkerung Palästinas haben sich die Juden vermischt, bevor sie durch strenge Gesetze daran gehindert wurden. Und jene ältesten Bewohner Palästinas, die Kanaaniter selbst, waren zwar semitischer Abstammung, hatten aber ebenfalls schon durch Kreuzung fremdes Blut in sich aufgenommen. So ist schließlich gleichsam als Extrakt aus verschiedenen Rassenelementen eine Mischrasse entstanden, die durch eine Jahrhunderte lange Inzucht gewisse körperliche und seelische Eigenschaften reingezüchtet hat. Diese oft spezifisch gewordenen Eigenschaften verleihen der jüdischen Nation einen gewissen Zug von Einheitlichkeit, ja sie machen es, daß die Juden unter den (Misch-)Rassen der Kulturwelt gewissermaßen die „reine Rasse“ darzustellen scheinen.


Natürlich sind auch während der langen Epoche des Exils Kreuzungen zwischen Juden und Nichtjuden vorgekommen.

Dadurch aber wird die jüdische Rasse nur in geringem Maße beeinflusst; denn die Nachkommenschaft dieser Mischellen geht erfahrungsgemäß dem Judentum meistens verloren, wo das aber nicht geschieht, findet schon nach wenigen Generationen — wenn die Mischung keinen zu großen Umfang hatte — eine natürliche Entmischung statt. „Die quantitativ geringen Beimischungen einer fremden Rasse,“ schreibt Judt in Übereinstimmung mit anderen Autoren, „können der Kultur neue Wege bahnen, gehen aber in anthropologischer Beziehung spurlos vorüber. Es ist dies ein allgemeines Gesetz der Rassenbiologie.“ Diejenigen fremden Bestandteile, die dem jüdischen Rassenorganismus assimilierbar sind, können die Variationenbildung des jüdischen Typus bereichern, die extremen Elemente aber werden auf dem Wege der individuellen Entartung ausgeschieden. Diese Entartung äußert sich entweder als Unfruchtbarkeit oder als krankhafte Anlage, die den „Fremdkörper“ in zwei bis drei Generationen erbarmungslos eliminiert.

Literatur. Aisberg, Rassenmischung im Judentum. Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge von Virchow und Dattenbach, 1876. Serie V. — B. Blechmann, Ein Beitrag zur Anthropologie der Juden. Dorpat 1382. Dissertation. — Heinrich Driesmaus, Rasse und Milieu. Berlin 1902. — A. D, Elkind, Zur Anthropologie der russisch-polnischen Juden. Zentralblatt für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Breslau 1898. — Dr. J. M, Judt, Die Juden als Rasse. Jüdischer Verlag, Berlin. — Dr. Max Jungmann, Einführung in das Problem der jüdischen Rasse. Kadimah, jüd. Volkskalender 1906/1907. — M. Kretzmer, Über anthropologische, physiologische und pathologische Eigentümlichkeiten der Juden. Petersburger mediz. Wochenschrift 1901. — F. Ritter von Luschan, Die anthropologische Stellung der Juden. Korrespondenzblatt für Anthropologie. 1802. — u. Lagneau, Sur la face juive et sa pathologie. (Bull, de société d'anthropologie de Paris), 1981 — A. Neubauer, Notes on the race type of the Jews. (Journ. of the Anthrop. Just. XV) London 1886. — Aron Sandler, Anthropologie und Zionismus. Brünn 1904. —Dr. A. Waldenburg, Das isocephale blonde Rassenelement unter Halligfriesen und jüdischen Taubstummen. Berlin 1902.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch