London, 21. Dezember 1847

Im Unterhaus beantragte Lord J. Russell die erste Verlesung der Judenemanzipationsbill, bei welchem Anlass Oberst Sibthorpe höhnisch frug, ob die Regierung nicht auch sofort dafür sorgen wolle, dass die zukünftigen jüdischen Mitglieder des Hauses nicht gezwungen seien, am Sonnabend zu sitzen oder den Komitees für Prüfung von Wahlvollmachten, die Sonnabends arbeiteten, beizuwohnen. Der Minister antwortete hierauf, die jüdischen Mitglieder würden wahrscheinlich gern bereit sein, die Geldstrafen zu zahlen, die auf dem Nichterscheinen in Wahlkomitees ständen. Hierauf ward die Bill zum ersten Male verlesen und die zweiteLesung auf den 7. Februar angesetzt.

Bei der Frage wegen Emanzipation der Juden haben, nach dem jetzt veröffentlichten Verzeichnis der Abstimmung der einzelnen Mitglieder, gestimmt: Sir R. Inglis, der Führer der hochkirchlichen Tories, dagegen; Lord G. Bentink, der Führer der Protektionisten unter den Tories, dafür, jedoch unter dem Ausdruck eines Bedauerns, dass er bei dieser Frage nicht mit seinen Freunden übereinstimmen könne; Sir R. Peel mit seinen Anhängern, dafür; Lord John Russel, der Führer der Whigs, dafür; die Radikalen, dafür; die katholischen Irländer, unter den O'Connell's, dafür; die Chartisten unter Feargus O'Connor, dafür. Der Graf von Winchelsea, der sich gern durch seinen ultra-kirchlichen Eifer auszeichnet, hat an seine „Landsleute“ ein Schreiben ergehen lassen, in welchem er sie auffordert, „in dieser Stunde der Nationalapostasie und Gottlosigkeit“ der Majorität des Unterhauses, welche durch ihr Votum zu Gunsten der Juden diese mit den Christen gleichgestellt habe, zu erklären, dass sie bereit seien, „sich lieber unter den Trümmern ihres Vaterlandes zu begraben, als den christlichen Charakter der Legislatur vernichten zu lassen.“