Wismar unter dem Pfandvertrage, 1803 bis 1903

Festschrift zur Hundertjahrfeier der Wiedervereinigung Wismars mit Mecklenburg
Autor: Witte, Hans (Archivar am Großherzoglichen Geheimen und Hauptarchiv zu Schwerin, Erscheinungsjahr: 1903

Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Wismar, Mecklenburg-Schwerin, Hansestadt, Seestadt, Schweden, Friedrich Franz I., Fürstenhof,
Der Zweck der nachfolgenden Blätter kann es nicht sein, über jeden Vorfall, der sich in Wismar seit 1803 zugetragen hat, Licht zu verbreiten. Das zu erstreben verbot schon der Enge zur Verfügung gestellte Raum und die angesichts der zu bewältigenden Aktenmassen nur kurze Arbeitszeit von einem Jahre; und auch sie wurde noch größtenteils in Anspruch genommen durch den täglichen Dienst und teilweise unfruchtbar gemacht durch schwere, erschütternde Familienereignisse.

**********************************************
Inhaltsverzeichnis
  1. I. Kapitel. Wiedervereinigung
    1. Der Malmöer Vertrag
    2. Erste Regulierungsversuche
    3. Franzosenzeit
    4. Abbürdung der Kriegsschulden
    5. Rathausbau
    6. Brand Versicherung und Feuerordnung
    7. Leihhaus und Ersparnisanstalt
    8. Armenwesen
    9. Akzisereform
  2. II. Regulierung und Reform
    1. Norrmann und Bouchholtz als landesherrliche Kommissarien
    2. Nettelbladts Regulierung
    3. Akziseverhandlungen
    4. Kämmereireform und Revisionsdepartement
    5. Geistliche Hebungen
    6. Armenwesen
    7. Milde Stiftungen
    8. Ratsbesoldungskasse
    9. Obergericht
    10. Konsistorium und Ehegericht
    11. Landstandschaft
  3. III. Kapitel. Bürgerliche Unruhen und Verfassungsänderung 1830
  4. IV. Kapitel. Haupts letzte Reformen
    1. Friedhofsanlage
    2. Stadtbuchwesen
    3. Rechtspflege
  5. V. Kapitel. Alte und neue Grundlagen für Handel und Verkehr
    1. Zoll- und Steuerverhältnisse
    2. Chausseebauten: Wismar-Schwerin 1834
    3. Wismar-Lübeck 1847
    4. Schönberger Projekt
    5. Wismar-Kröpelin 1846
    6. Wismar-Sternberg 1847
    7. Wismar-Gadebusch 1865
    8. Eisenbahnpläne
    9. Zweigbahn Wismar-Hagenow 1848
    10. Dampferlinie Wismar-Kopenhagen
    11. Hafenvertiefung 1848/1849
    12. Erwerbung der Forifikationsplätze 1847
    13. 1848
    14. Ablehnung der konstitutionellen Verfassung
    15. Verstimmte Jubelfeier 1853
  6. VI. Kapitel. Innere Entwicklungen und Arbeiten
    1. Stadtverfassungen von 1849 und 1853
    2. Schulwesen
    3. Gemeinweide
    4. Gusseiserne Wasserleitung
    5. Sielbau und Pflasterung
  7. VII. Kapitel. Regelung des Zollwesens
    1. Steuer der Landesherrlichen Beamten
    2. Regulierung der städtischen Hafenabgaben 1855
    3. Bedrängnisse des Handels
    4. Zollvereinbarung 1863
    5. Handelsklassensteuer 1863
    6. Konsumtionsakzise
    7. Norddeutscher Bund 1866
    8. Zollverein 1868
    9. Steuervereinbarung 1870
    10. Gescheiterte Landstandschafts- Verhandlungen 1864
  8. VIII. Kapitel. Im neuen Reich
    1. Servis
    2. Kommunalsteuern der Eximierten
    3. Recht und Gerichtswesen
    4. Fischerei
    5. Bürgerrecht und Bürgerausschuss
    6. Städtische Abgaben 1889, 1895 und 1897
    7. Ratskollegium und Beamtenverhältnisse
    8. Verwaltungsregistratur 1884
    9. Stadtkasse 1895
    10. Sturmflut 1872
    11. Wasserleitung
    12. Amtsfreiheit 1875
    13. Fürstengartenreservat
    14. Eisenbahnen: Wismar - Rostock 1883
    15. Wismar-Karow 1887
    16. Projekt Wismar-Klütz
    17. Hafen
    18. Zuckerfabrik
    19. Schlachthaus
    20. Gasanstalt
  9. IX. Schluss
    1. Äußeres der Stadt: Öffentliche Bauten
    2. Anlagen
    3. Stadterweiterung
    4. Geistiges und kirchliches Leben
    5. Aufnahme in den Landständischen Verband
    6. Aufschwung des Handels und der Schifffahrt
    7. Industrie
    8. Unerfüllte Hoffnungen: Elbe-Ostseekanal
    9. Werftpläne
    10. Kriegshafen
    11. Lösung des Pfandvertrages
  10. Anhang. Leiter des wismarschen Stadtwesens
Wenn daher die Darstellung nur in großen Zügen gegeben und auf Einzelheiten nur eingegangen werden konnte, insoweit sie für die Gesamtentwicklung von Bedeutung geworden sind, so hoffe ich gerade dadurch dem gesteckten Ziele näher gekommen zu sein, denen, die an Wismars Geschicken Anteil nehmen, eine einigermaßen übersichtliche zusammenfassende Darstellung zu bieten, die, soweit es nur auf eine allgemeine Orientierung ankommt, vielleicht auch für behördliche Zwecke wird nutzbar gemacht werden können. Alles wissenschaftliche Beiwerk, namentlich die Quellen- und Literaturnachweisungen mussten bei der Anlage und dem Zweck der Arbeit auf ein möglichst geringes Maß beschränkt werden.

Die Entwicklung Wismars in dem jüngst verflossenen Jahrhundert lässt trotz aller Schwankungen ein entschiedenes, nicht selten überraschendes Aufsteigen erkennen. Wie dies Gemeinwesen sich aus traurigem Verfall zu geordneten Verhältnissen emporgearbeitet hat. wie trotz lange anhaltender Nachwirkungen der einstigen Entfremdung und daraus erwachsender mannigfacher Zurücksetzung und Schädigung die zähe niederdeutsche Tatkraft in der Obrigkeit, dem Handelsstande und der ganzen Bevölkerung dieser Stadt nicht erlahmt ist und den so lange darniederliegenden Handel und Verkehr trotz aller Hindernisse wieder zu einer beachtenswerten Höhe erhoben hat, bildet den eigentlichen Inhalt der nachfolgenden Blätter. Das Material dazu habe ich vor allen Dingen im Ratsarchiv der Stadt Wismar, daneben aber auch in der dortigen Ratsbibliothek, ferner in den Registraturen der Großherzoglichen Ministerien und des Oberkirchenrats, in der Großherzoglichen Regierungsbibliothek und im Geheimen- und Hauptarchiv gewonnen.

An allen genannten Stellen sind mir mit dem größten Entgegenkommen die einschlägigen Druckschriften und Akten zur Verfügung gestellt, haben die Vorstände und Beamten mich darüber hinaus mit Rat und Tat gefördert. Eine besonders wirksame Unterstützung ist mir durch die tätige Anteilnahme der Herren Bürgermeister Joerges und Krull sowie des Herrn Stadtsekretärs Schutte zu Wismar zu teil geworden. Zur Ergänzung meiner Aktenforschung sind mir vom Herrn Superintendenten Genzken sehr dankenswerte Mitteilungen über die Entwicklung des kirchlichen Lebens in Wismar geworden; die Leiter der dortigen Schulen, die Vorstände der wichtigeren Vereine, die Inhaber der hauptsächlichsten Handels- und Industriefirmen haben mich mit wertvollen Nachrichten über ihre Anstalten, Vereine oder Unternehmen reichlich versorgt. Sie alle bitte ich an dieser Stelle meinen wärmsten Dank für die mir geleistete bereitwillige Unterstützung entgegennehmen zu wollen. Nicht zum wenigsten aber bin ich dem rühmlichst bekannten Verlag verpflichtet für das mir bei jeder Gelegenheit in reichstem Maße gezeigte hilfsbereite Entgegenkommen. Es drängt mich, den ihm schon öfter geäußerten Dank hier nochmals zu wiederholen, besonders auch im Hinblick auf die von ihm ausgewählten Abbildungen, die nach Originalaufnahmen der Herren Hofphotographen Fritz Heuschkel und Schmidt & Sohn zu Wismar hergestellt sind.

Schwerin, im Mai 1903 Hans Witte.

Wismar, Ansicht aus der 2ten Hälfte des XVII. Jahrhunderts

Wismar, Ansicht aus der 2ten Hälfte des XVII. Jahrhunderts

Wismar, Fürstenhof, Hofseite

Wismar, Fürstenhof, Hofseite

Wismar, Fürstenhof, Formstein als Basis aller Pilasten

Wismar, Fürstenhof, Formstein als Basis aller Pilasten

Wismar, Fürstenhof, Hauptportal

Wismar, Fürstenhof, Hauptportal

Wismar, Fürstenhof und St. Jürgen

Wismar, Fürstenhof und St. Jürgen

Wismar, Fürstenhof, Kleines Portal mit gebrannten Formsteinen

Wismar, Fürstenhof, Kleines Portal mit gebrannten Formsteinen

14-Wismar

14-Wismar

Wismar, Turm der Marienkirche

Wismar, Turm der Marienkirche

Hanse, Das Marktplatz in Wismar

Hanse, Das Marktplatz in Wismar

Norddeutschland 000 Wismar

Norddeutschland 000 Wismar

Norddeutschland 001 Wismar, Nikolaikirche, an der Frischen Grube

Norddeutschland 001 Wismar, Nikolaikirche, an der Frischen Grube

Norddeutschland 035 Wismar, Hafen, Marien- und Georgskirchen

Norddeutschland 035 Wismar, Hafen, Marien- und Georgskirchen

Wismar, Rathaus

Wismar, Rathaus