3. Bericht

Am 31. März 1930 kam unsere Ober-Hayriver-Patrouille zu dem Rat-See in Alberta.

Ich traf Michael Lambert in seiner Pelztierfängerhütte und bekam von ihm die folgenden Nachrichten:


»Ich traf Dr. Faber in Fort Vermillion, als er dort allein ankam in einem kleinen Boot. Er hielt sich einige Tage um das Fort herum auf, und dann verabredete er mit dem gleichen Fuhrmann, den ich gemietet hatte, um mich an den oberen Hay River Posten zu bringen, ihn auch mitzunehmen, da er beabsichtigte, den Hay River abwärts zum Großen Sklavensee zu gehen. Auf dem Weg über das Land vom einen Fluß zum andern, welcher ungefähr neunzig Meilen beträgt, fiel Fabers Rucksack von dem Wagen und wurde nirgends mehr gefunden. Er bezahlte zwölf Dollars für seine Fahrt über das Land vom einen Fluß zum anderen. Er war bankerott, sagte er zu mir, ausgenommen drei Dollars, die ihm übrig geblieben sind. Er hat sein Kanu in Fort Vermillion umgetauscht gegen eins an dem oberen Posten, Eigentum der Hudsonbay-Compagny, aber er ließ es dort und kam den Fluß abwärts in meinem Kanu mit mir. Wir kamen hier am 20. Oktober 1929 an, und Faber blieb bei mir bis 9. November 1929, bis das Eis fest war. An diesem Tag nahm ich ihn mit meinen Hunden mit zu Ed Johnson's Hütte; wir gingen am Schwanensee vorbei, das ist ungefähr fünfundzwanzig Meilen flußabwärts. Das Eis war klar, da wir keinen Schnee hatten. Faber hatte gar nichts bei sich. Wir gaben ihm eine Axt, Indianerschuhe, einen Kamm und Rasierzeug, und er erhielt ein Paar Indianerschuhe von den Indianern dafür, daß er einen Sarg gemacht hatte für ein kleines Kind, das gestorben war. Er blieb die ganze Nacht bei Ed und ging am nächsten Morgen weg mit einem kleinen Schlitten; es war nur ein Brett mit Stöcken als Kufen. Er hatte seine Decke und für vier Tage Lebensmittel darauf, welche Ed und ich ihm gegeben hatten. Wir versuchten, ihn dazu zu gewinnen, den Winter bei uns zu bleiben; er pflegte Holz zu schneiden und zu kochen, aber er sagte: »Nein! Ich gehe hinein durch die Hintertür.« Dies war die einzige Erklärung, welche er gab über seine Reise flußabwärts. Er war sehr wunderlich und pflegte viel mit sich selbst zu sprechen, manchmal in Englisch und manchmal in einer anderen Sprache und schien erzürnt mit sich selbst. Er hatte keine Schneeschuhe, aber das Gehen war leicht, als er fortging.« –

Am 17. April 1930 verließ ich die Abteilung, um die Suche nach Dr. Fabers Sachen fortzusetzen. Wir reisten den Hay Fluß aufwärts zu den Luisenfällen, dann hinüber zu den Alexandrafällen, aber wir mußten umdrehen wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit. An dem Punkt, wo Fabers Leiche gefunden worden war, wurden sorgfältige Durchsuchungen gemacht, aber nichts wurde entdeckt. Ich ging in die vier alten Hütten entlang dem Fluß, fand aber nichts. In Anbetracht der Überschwemmungen während des ganzen Winters war es unmöglich, irgendwelche Spuren von Faber festzustellen. Mehrere kleine Feuerstellen wurden längs des Flusses gefunden. Aber da ein Mann am 17. März dieses Jahres hier zu Fuß nach dem oberen Posten weggegangen ist, ist es unmöglich zu sagen, welcher Mann sie benutzt hat. Eine kleine Axt wurde bei den Alexandrafällen gefunden, und ich glaube, sie gehört Dr. Faber. Es war eine alte Axt mit einem handgemachten Griff, und der andere eben erwähnte Mann ging weg mit einer neuen. Sehr sorgfältige Nachsuche wurde gehalten, wo diese Axt gefunden worden war, aber es wurde nichts weiter entdeckt. Faber, wir und der Mann, welcher im März fortgegangen war, sind die einzigen Personen, welche den Hay River zwischen den alten Ölquellen und den Wasserfällen in diesem Winter bereist haben.

Dr. Faber ist beerdigt in dem Anglikanischen Kirchhof hier; Rev. W. B. Singlelon leitete die Handlung. –

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Weltwanderers letzte Fahrten und Abenteuer