Einige Kleinigkeiten zur harmonischen Gestaltung des Ehelebens.

Einige Kleinigkeiten zur harmonischen Gestaltung des Ehelebens, jedoch wichtige Dinge, seien noch angebracht. So zart, so rücksichtsvoll die Gattin in den Einzelheiten des täglichen Kleinkrams sein soll, so sehr hüte man sich vor der nur einen Schritt davon entfernten Kleinigkeit, Pedanterie und Lächerlichkeit. Sie soll nicht, wie der Volksmund sagt, immer das letzte Wort haben wollen, sie soll nicht den vielleicht übermüdeten oder sonst wie übelgelaunten Gatten mit tausend Fragen belästigen, sie soll nicht alle seine Wege wissen wollen. Sie stolpert zu leicht in die lächerliche Wirkung der Eifersüchtelei hinüber. Hier soll die Frau ihr sinnliches Taktgefühl beweisen, das ihr untrügerisch anzeigt, wie Stimmung und Neigung des Gatten beschaffen sind. Mit dem Verstand allein kann sie niemals die vielseitige Inanspruchnahme des Mannes erschöpfen, dagegen kann sie durch Altklugheit und Zudringlichkeit manches wohlgemeinte Interesse an Sachen seitens des Mannes zerstören. Hier heißt es eben Vertrauen zu haben, den des Mannes inneres und äußeres Leben wird nicht wie das der Frau durch die Liebe allein ausgefüllt, denn gerade beim regsamen Mann stellen sich hundert und tausend ideelle und materielle Ziele ein, die später vielleicht wieder der Familie zum Wohle gereicht werden. Man lasse also dem Mann sein nach außen zielendes, vorwärtsstrebendes Selbst, ohne ihn mit Fragen und Ansprüchen zu sehr zu verwirren und zu zersplittern. Auch die notwendige Versöhnlichkeit muss die Frau hier beweisen, denn gerade bei so veranlagten Männern schleicht sich ab und zu gern eine ungewollte Rücksichtslosigkeit ein, über die man nicht zu lange den Kopf hängen oder gar schmollen soll.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Was Frauen wissen müssen