Garz

An Rhin und Dosse


            Und setzet ihr nicht das Leben ein,
            Nie wird euch das Leben gewonnen sein.
                                                            Schiller
            Und lachend goß er mit eigner Hand
            Voll Wein den Stiefel bis an den Rand.
                                                            Pfarrius


Garz, Vichel, Rohrlack, wie schon an andrer Stelle hervorgehoben, sind zur Zeit Quastsche Güter im Westen des Ruppiner Sees. Schon seit 1419 (urkundlich nachweisbar, wahrscheinlich aber schon um vieles früher) saßen die Quaste oder Quäste auf Garz. Am Schluß des sechzehnten Jahrhunderts erblicken wir sie, neben Garz, auch auf Küdow, Karwe, Berlitt und abermals hundert Jahre später auf Protzen.

Der Dreißigjährige Krieg, der so vieles in unserm Lande niederwarf, hob die Quäste (vergleiche die Kapitel »Radensleben« und »Protzen«) auf eine Höhe des Ansehens, wie sie damals nur alle diejenigen Familien errangen, die, statt das Kriegsroß still-ergeben über sich hinwegschreiten zu lassen, lieber ebendies Kriegsroß bestiegen und mit dem Degen in der Hand ihr Glück versuchten. So legten die Sparrs, die Pfuels, die Barfus, die Görtzkes das Fundament zu ihrem, inzwischen freilich mehr oder weniger wieder verschwundenen Reichtume. Mit ihnen auch die Quäste. Derjenige dieses Namens, der seine Familie zuerst glänzend in die Geschichte des Landes einführte, war der schon erwähnte Albrecht Christoph von Quast. Einer Betrachtung seines Lebens wenden wir uns jetzt zu.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Wanderungen durch die Mark Brandenburg, 1. Teil