Margarethe Ramsay

Der Knabe war gekleidet in seines graues Tuch mit Silbertressen und in einen ähnlich verzierten Mantel von Büffellederfarbe. Seine schwarzsamtne Jagdmütze war über die Stirn gezogen und verhüllte in Verbindung mit seinen langen Locken fast ganz sein Gesicht.

„Ei, ei, junger Mann,“ sprach Heriot kopfschüttelnd, „macht, dass ich das glaube, wenn ihrs vermögt. Also kurz,“ fuhr er fort, von dem Stuhle aufstehend und auf den Kamin zugehend, -„kurz, denn eure Sachen stehen jetzt auf dem äußersten Punkte, eben so leicht könnt ihr mich glauben machen, diese Maske hier, an welche ich die Hand väterlicher Gewalt lege, sei ein französischer Page, der kein Englisch verstehe.“


Mit diesen Worten fasste er den Mantel des angeblichen Pagen, und führte mit sanfter Gewalt die verkleidete Schöne in die Mitte des Zimmers. Sie suchte ihr Gesicht zu verhüllen, erst mit dem Mantel, dann mit der Hand. Beiderlei Schirm entfernte Meister Heriot ohne viele Komplimente und stellte zur Schau die Tochter des alten Zeitmessers, seine Patin Margarethe Ramsay.

Nigels Schicksale
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Walter Scotts Mädchen und Frauen