WIESENTHEID. UFranken BA Gerolzhofen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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WIESENTHEID. UFranken BA Gerolzhofen.

Pfarr-K. 1727-32 von Balth. Neumann; Bauführer der oft von Neumann verwendete und später im Kurfürstentum [pg 427] Trier selbständig auftretende J. G. Seiz. In ihr gibt der große Künstler seine Idee einer Landkirche, freilich mit ungewöhnlich reichlichen Mitteln, die ihm der vornehme Bauherr (Schönborn) zur Verfügung stellte, ausgeführt. Die Raumdisposition ganz einfach: hoher klarer Saalbau mit flacher Spiegeldecke, eingezogener Chor. Außen Verputzbau mit Sandsteingliederung. Mansarddach. Im Detail neben spezifischen Rokokoformen (Fenster) Elemente des dorischen Stils (Pilaster und Fries). Der Turm wächst hinter dem Fassadengiebel aus dem Dach; ein interessanter, indes kaum geglückt zu nennender Versuch. Die Innendekoration nachneumannisch; gemalte Scheinarchitektur an Wand und Decke, gut verbunden mit den prächtigen Stuckmarmoraltären. Auf dem Hochaltar bmkw. gut die Statue des h. Mauritius.

Kreuzigungsgruppe vor der K. 1766; groß, virtuos, enorm theatralisch.

Schloß der Grafen v. Schönborn; weitläufiger Komplex um einen quadr. Binnenhof, Ausführung 16.-18. Jh. im ganzen schlicht. Geschmackvoll eingerichtete Rok.Zimmer.

Gräfl. Gruftkapelle, ca. 1730. Im Innern Scheinarchitektur von dem Maler der Kirche (eine einstürzende Kuppel darstellend).

Rathaus in behäbigem fränkischem Fr.Rok.