Vorwort zur zweiten Auflage
Nachdem bereits im Jahr 1848 die beiden letzten Bände meiner „Vorlesungen über Wesen und Geschichte der Reformation“ als „Kirchengeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts“ eine neue Auflage erhalten haben, ist nun durch die Verlagshandlung die Einladung an mich ergangen, auch die ersten zwei Bändchen, welche die eigentliche Reformationsgeschichte Deutschlands und der Schweiz enthalten, einer Durchsicht zu unterwerfen. Ich unterzog mich diesem Auftrag um so lieber, je mehr ich das Ungenügende einer Arbeit fühlte, die vor 18 Jahren mehr auf die damaligen Zeitverhältnisse und Zeitstimmungen, als auf die Dauer berechnet war. Eine gänzliche Umwandlung des Buches in eine vollständige, der höheren Wissenschaft entsprechende Reformationsgeschichte Deutschlands und der Schweiz konnte jedoch nicht in meinem Plan liegen. Bei der einmal gegebenen Anlage, wie sie mehr auf die gebildete als auf die streng gelehrte Lesewelt berechnet ist, musste ich mich darauf beschränken, einzelne Partien nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft umzuarbeiten, Anderes dagegen nur teilweise zu verbessern und zu berichtigen. Die mitunter etwas breiten Spuren der frühem Entstehung habe ich, wo sie zu auffällig hervortraten, gesucht mit den Ansprüchen der Gegenwart auszugleichen, ohne sie ganz zu verwischen. Manche jetzt überflüssig gewordene Erörterung habe ich gestrichen, um dagegen Raum für die reichlichere Mitteilung des Stoffes zu gewinnen. Und so hoffe ich, dass die, welche mehr eine Übersicht, als eine umfassende Geschichte der Reformation wünschen, in dieser zweiten Auflage manches finden werden, was sie in der ersten vermissten.
Die wenigen literarischen Zitate, die auf die Vollständigkeit eines gelehrten Apparates nicht den fernsten Anspruch machen, sollen nur den Zweck haben, Leser, die sich weiter, als mein Wort reicht, unterrichten wollen, auf die ihnen zugänglichen Hilfsmittel hinzuweisen. Stillschweigend liegt darin auch der Dank gegen die Verfasser ausgesprochen, durch deren gründliche Forschung und Arbeit ich in den Stand gesetzt worden bin, das Alte zu verbessern und zu berichtigen.
Basel, im September 185!.
Der Verfasser.
Die wenigen literarischen Zitate, die auf die Vollständigkeit eines gelehrten Apparates nicht den fernsten Anspruch machen, sollen nur den Zweck haben, Leser, die sich weiter, als mein Wort reicht, unterrichten wollen, auf die ihnen zugänglichen Hilfsmittel hinzuweisen. Stillschweigend liegt darin auch der Dank gegen die Verfasser ausgesprochen, durch deren gründliche Forschung und Arbeit ich in den Stand gesetzt worden bin, das Alte zu verbessern und zu berichtigen.
Basel, im September 185!.
Der Verfasser.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Vorlesungen über Wesen und Geschichte der Reformation. Band 1 und 2