Schlachtvieh

Der Transport von Schlacht-Vieh wird eine große Tätigkeit der fraglichen Eisenbahn in Anspruch nehmen. Die beiden Meyenburg und grade die zum Bahn-Gebiet gehörigen Teile, sind eine Haupt-Versorgungsquelle für das Fleisch-Bedürfnis Berlins. Nach Hoffmann, Lehre von den Steuern S. 332. verlangt Berlin für jeden Menschen jährlich 113 1/3 Pfund (versteuertes) Fleisch; also jetzt etwa 425.000 Zentner jährlich. Nach einer sehr authentischen Angabe ward vor Jahren der Anteil der beiden Mecklenburg am Vieh-Verkauf in Berlin zu 1 Million 3 bis 500.000 Thaler jährlich, ermittelt; dies bezeichnet, à 3 Sgr. pro Pfund gerechnet, ein Gewichts-Quantum von etwa 136.000 Zentnern. Nach einer andern glaubwürdigen Aufgabe passieren durch Fürstenberg jährlich über 8.000 fette Schweine? rechnet man diese zu 20.000 Ztr., danächst Rindvieh und Kälber 50.000; Hammel 50,000 so ergeben sich schon 120.000 Zentner und das Übrige kann über Wittstock u. s. w. heran kommen. Neu-Vorpommern konnte, der Schwierigkeit des Transports wegen, bisher nur wenig Anteil nehmen an Viehabsatz nach Berlin; fette Schweine sind aus solcher Entfernung fast gar nicht heranzubringen; das überschüssige Schaaf-Vieh musste billig verkauft werden, da das Hinauftreiben die Tiere teuer und schlecht macht. Die notwendige Unterhaltung und doch unvermeidliche Abzehrung des Viehes, besonders des fetten, macht den Transport lebender Tiere doppelt kostbar. Hier tritt die Eisenbahn mit großer Einwirkung hervor und das entfernte Neu-Vorpommern und Rügen, ebenso ein erweiterter Land-Strich von Mecklenburg-Schwerin, beginnen Teil zu nehmen an der Lieferung von Mast-Vieh nach Berlin: ohne das Hilfsmittel der Eisenbahn muss sich aber der jetzige Kreis des Absatzes, für das Bahn-Gebiet, und grade für dieses allein, um so viel verkleinern als derselbe sich auf allen übrigen Seiten Berlins, eben durch die Eisenbahnen erweitert! Wie wichtig für das diesseitige fragliche Bahngebiet! Mecklenburg und Neu-Vorpommern, immer mehr ausgeschlossen von dem immer größer werdenden Viehmarkt Berlins! Mit der Eisenbahn aber behalten Mecklenburg und Neu-Vorpommern den Vorrang in der Versorgung Berlins, wie sie denselben immer gehabt haben und es steigt der Absatz im Verhältnis; der Zunahme des Bedarfs für die sich rasch vermehrende Bevölkerung Berlins. — Die Annahme der Berechnung, dass mit der Eisenbahn jährlich etwa 125 Tausend Zentner Vieh nach Berlin kommen werden, ist eine mäßige, denn dass alles aus dem Bahn-Gebiet nach Berlin bestimmte Vieh, mehr oder weniger die Bahn benutzen wird, ist sicher genug, überdies kommt das Vieh des Zwischen-Verkehrs, das Bedürfnis; der Bahn-Städte u. s. w., noch hinzu und der Fracht-Satz wird p. Stück merklich höher sein können wie p. Zentner.
Viehmarkt

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Schaf- und Ziegenhirtin

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Schäfer mit seiner Herde auf dem Heimweg

Schäfer mit seiner Herde auf dem Heimweg

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