Von Tripolis nach Alexandrien - 1. Band

Beschreibung der im Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preussen in den Jahren 1868 und 1869 ausgeführten Reise.
Autor: Rohlfs, Gerhard (1831-1896) deut Afrikareisender und Schriftsteller, Erscheinungsjahr: 1871
Themenbereiche
Inhaltsverzeichnis
  1. Kapitel 1 - Philippeville, Bone und Tunis.
    1. Es war im Herbste des Jahres 1868, als ich von der preussischen Regierung den Auftrag bekam, die Geschenke, ...
    2. Glücklicherweise dauerte die Fahrt nicht lange Zeit, und das Wetter war andauernd günstig; schon am Sonntag Morgens, ...
    3. Nachmittags besahen wir die Umgegend von Philippeville, welche überall einen lachenden Garten bildet, ...
    4. Die Fahrt nach Tunis ging glücklicherweise rasch von Statten, schon andern Morgens ankerten wir vor der Goletta. ...
    5. Baron von Maltzan, schon seit Jahren an der Nordküste von Afrika und in Arabien heimisch, ein poetisches Gemüth, was seinen Reisebeschreibungen allerdings einen eigenen Reiz verleiht, ...
  2. Kapitel 2 - Kurzer geschichtlicher Ueberblick von Tripolis.
    1. Im freundlichen Imperial-Hôtel in Lavaletta abgestiegen, mussten wir nun freilich in Malta längere Zeit bleiben, ...
    2. Im heutigen Tripolitanien hausten im Alterthume nach Herodot die Nasomonen, welche um die grosse Syrte nomadisirten und uns als verwegene und gefährliche Seeräuber geschildert werden. ...
    3. Während der französischen Expedition nach Aegypten, stand Tripolis im Geheimen zu den Franzosen, General Vaubois auf Malta, ...
    4. Ein gewisser Abd el Djelil, Kaid der uled Sliman, empörte sich offen 1831, marschirte auf Fesan los, und bemächtigte sich dieses Landes. ...
    5. Der erste türkische Gouverneur Nedjib Pascha blieb nur 3 Monate auf seinem Posten, ihm folgte Mehemmed Raïf Pascha, im August 1835. ...
  3. Kapitel 3 - Tripolitanien.
    1. Unter der türkischen Regierung wird seit 1835 die Regentschaft Tripolis von einem Generalgouverneur, ...
    2. Die Gerechtigkeitspflege in Tripolitanien wird von einem Kadhi besorgt, welcher vom Schich ul Islam in Constantinopel ...
    3. Das Thierreich ist ebenso mannigfach. Die Pferde, meistens Grauschimmel und von mittlerer Grösse, sind eine durch Berber- und Araber-Pferde hervorgebrachte Kreuzung. ...
    4. Von Natur sind die Tripolitaner, sowohl Berber als Araber, kriegerisch und stehen in dieser Beziehung keineswegs hinter den Algerinern, ..
  4. Kapitel 4 - Tripolis.
    1. Mein Aufenthalt in Tripolis sollte diesmal ein viel längerer werden, als ich Anfangs vermuthete; bei meiner Ankunft ...
    2. An öffentlichen Gebäuden hat Tripolis das Schloss des Paschas, ein unregelmässiges Gebäude ohne jede Schönheit in der Architectur, ...
    3. Der derzeitige Gouverneur von Tripolitanien Ali Riza Pascha ein Algeriner, ist im Ganzen ein Mann von Bildung, aber obschon er ...
  5. Kapitel 5 - Leptis magna.
    1. Tripolis liegt ganz ausser dem Verkehre, die regelmässigen Dampfer, welche das ferne Alexandria und das noch weitere Constantinopel täglich mit Triest und Marseille verbinden, berühren Tripolis nie. ...
  6. Kapitel 6 - Bengasi.
    1. Ich hatte mich sehr beeilt von Lebda wegzukommen, weil ich vermuthete, dass bei dem schönen Wetter der Dampfer rasch von Malta zurückkommen würde, ...
  7. Kapitel 7 - Berenice, die Hesperiden-Gärten und der Lethefluß.
    1. Wenig nur ist heute von diesem alten Sitze der Hellenen übrig, an dem Meere sich hinziehende Quaderbauten, ...
  8. Kapitel 8 - Teucheira, Ptolemais und Reise nach Cyrene.
    1. Alles war geordnet und marschfertig am 4. März, nur Mohammed Aduli, der als Führer und Sicherheitsmann uns begleiten sollte, ...
  9. Kapitel 9 - Cyrene.
    1. Durchs Ostthor zogen wir in die Stadt ein, verfolgten die Battus-Strasse bis an den Punkt, wo sich die Aussicht aufs Meer öffnet, ...
  10. Fußnoten.
Vorwort.

Seit dem Herbste 1868, in welchem die Reise nach Tripolitanien auf Befehl des Königs von Preussen unternommen wurde, welche Ereignisse sind da an uns vorüber gegangen!

Der König von Preussen ist Kaiser von Deutschland geworden; und wenn schon in den letzten Jahren die Deutschen im Auslande nicht mehr wie Schutzlose oder als nicht ebenbürtig und gleich berechtigt den übrigen Nationen gegenüberstanden, um wie viel mehr wird jetzt „Kaiser und Reich“, selbst in den „weitesten Fernen“ die Deutschen beschirmen.

Und inmitten dieser gewaltigen Begebenheiten ist auch schon die Nachricht vom günstigen Resultate der Expedition nach Tripolitanien und nach dem Inneren von Afrika angelangt: Dr. Nachtigal erreichte mit den Geschenken glücklich die Hauptstadt von Bornu, Kuka, und wurde, wie zu erwarten stand, auf's Zuvorkommendste vom Sultan Omar empfangen.

Das vorliegende Buch, Ergebniss der Reise nach Tripolis, und der von hier aus unternommenen Reise nach Cyrenaica und der Oase des Jupiter Ammon, sollte ursprünglich Mitte 1870 dem Publicum vorgelegt werden. Die Kriegsereignisse brachten eine Verzögerung der Herausgabe hervor. Möge diesem Werke dieselbe günstige Aufnahme und nachsichtige Beurtheilung von Seiten des Publicums zu Theil werden wie den früheren Arbeiten des Verfassers.

Gestattet sei mir hier, der Verlagshandlung für die schöne Ausstattung des Buches meinen Dank auszusprechen, namentlich dafür, dass dieselbe nicht gescheut hat, ohne den Preis desselben wesentlich zu erhöhen, die musterhaften Karten von Kiepert, sowie die von G. Hunckel ausgeführten Chromolithographien beizufügen. Leider konnten die zahlreichen Photographien, die der Reisende in Cyrenaica aufnehmen liess, nicht eingeschaltet werden, da der Preis des Buches sich dadurch verfünffacht haben würde.

Weimar, im Januar 1871.

Gerhard Rohlfs