43. Fronfastenweiber.

In einer Fronfastennacht stellte sich ein Mann zu Kirchhofen unter die Linde hinter der Kirche, um die Fronfastenweiber vorbeireiten zu sehen. Bald darauf zogen sie auf Besen vorüber; eine von ihnen aber ritt zu ihm hin, indem sie sagte: „Ich will einen Nagel in den Pfosten dort schlagen.“ Im Nu stack ihm ein schuhlanger Eisennagel im Kopfe, welchen er nur dadurch herausbrachte, daß er sich des andern Jahrs in der gleichen Fronfastennacht abermals unter den Baum stellte, wo das Weib wieder zu ihm kam und den Nagel herauszog. Zum Andenken wurde der Kopf des Mannes in Stein ausgehauen und am Sigristshaus eingemauert, wo er noch jetzt zu sehen ist.