Jukahiren. Tschuwanzen

Zwei im Erlöschen begriffene Volkszweige am kleinen Aniuj. Teils Krieg mit den Tschuktschen, teils Blattern und Syphilis haben sie bis auf wenige Familien verschwinden gemacht, die, durch den Verlust ihrer Renntierherden gezwungen, das Nomadenleben aufgaben und sesshaft wurden. Sie sind getauft und sprechen Russisch und zeigen Nichts mehr von ihrer früheren Nationalität.

Ihre Wohnungen sind reinliche geräumige Balkenhäuser, die jedoch nur ein Zimmer mit dem Kamin und Schornstein der Jurten haben. Im Zimmer befindet sich ein großer Tisch und Bänke an den Wänden. Die Kleidung ist nicht verschieden von der der mit ihnen lebenden Russen, also ein Gemisch dem Klima entsprechend. Ihr Lebensunterhalt beruht auf Rentier- und Gänsejagd; die Fischerei ist unbedeutend.


Eine geringe Anzahl Jukahiren und Tschuwanzen sind Nomaden geblieben, die wie alle Rentiernomaden den Tschuktschen gleichen. Überhaupt aber haben diejenigen Jukahiren und Tschuwanzen, welche am großen Aniuj hausen, was Sprache, Sitten und Gebräuche anlangt, mehr ihre eigene Nationalität bewahrt, da sie weniger mit den Russen in Berührung kommen. Obgleich das Christentum eingeführt ist, so waltet doch der alte Schamanismus unter ihnen, jedoch benutzen sie ihn nur als Wahrsagerei.