11. Wetter

1. Wenn der Kuckuck lacht, so wird es regnen (Dahrenwurth bei Lunden). — 2. Wenn die Fische im Wasser stark plätschern, so wird es regnen (Dithm.). — 3. Liegt eine Harke auf dem Rücken, so wird es regnen (Dahrenwurth). — 4. Wenn die Enten im Wasser viel Lärm machen und rufen: „Natt, natt“, so wird es regnen (Drage in Stapelholm). — 5. Ist das Feld mit Spinngeweben bedeckt, so wehen oder regnen sie binnen drei Tagen ab (Drage). — 6. Wenn der Wind auch nachts weht und nicht zu Bett geht, so wird es regnen (Drage). — 7. Wenn es beim Sonnenschein regnet, so hat der Teufel seine Großmutter auf der Bleiche, oder es kommt ein Schneider in den Himmel (allgemein). — 8. Abendrot makt't Well'r got; Morgenrot bringt Wat'r in'n Sod (Brunnen) (Dithm.). — 9. Abendrot, Morgen god, Morgenrot bringt Water in'n Sod (Schütze, Holsteinisches Idiotikon 4, 159). — 10. Wenn der Fußboden, die Steine, das Salz nass sind, so gibt es Regen (allgemein). — 11. Wenn die Hunde stinken, wirds regnen (allgemein). — 12. Frisst der Hund Gras, so wird es regnen. — 13. Wenn die Kinder beim Spiel laut schreien, so wirds bald regnen (Dithm.). — 14. Ostwind mit Smut un Reg'n, steit he dre Dag, steit ok näg'n (neun). — 15. Wenn es Freitags anfängt zu regnen, so regnet es die ganze Woche (Drage). — 16. Wenn es unter der Predigt regnet, so regnet es die ganze Woche (Lunden). — 17. Wenn die Schweine mit Stroh schleppen, so wird es regnen (Dithm.). — 18. Entstehen beim Regen Blasen auf dem Wasser, so gibt es noch viel Regen (Friedrichstadt a. d. Eider). — 19. Wenn es zwischen 10 und 11 Uhr vormittags regnet, so regnet es den ganzen Tag (Dithm.). — 20. Wenn das Schweinefutter gärt, so wird es regnen (Kellinghusen a. d. Stör). — 21. Auf „Rugriep“ (Rauhreif) folgt Regen in wenig Tagen (Drage). — 22. Wenn mehrere Frauen beisammenstehen (in der Nähe einer Hausecke?), so wird es sicher regnen (Sehestedt im südl. Schleswig). — 23. Liegt der Mond auf dem Rücken, so fährt er zu Boot; liegt er schräge und zeigt mit der Spitze nach vorne über, so gießt er Wasser aus; steht er steil, so ist er auf dem Trocknen (Drage). — 24. Ein Donnerstagsmonat, d. i. ein Monat, der mit einem Donnerstage beginnt, ist vorbedeutend für das Wetter des betreffenden Monats (Kellinghusen). — 25, Wenn ein Butterbrot mit der Butterseite nach unten fällt, so wird es regnen (Dithm.). — 26. Krait de Hahn to Stohl, so regnt dat morrn en grot'n Pool. (Kräht der Hahn auf der Stiege, so wird es am andern Tage tüchtig regnen) (Delve in Dithm.). — 27. Wenn der Hahn abends kräht, so gibt es Regen (Kellinghusen). — 28. Wenn der Hahn abends oder nachts auf dem Reck (Stiege) kräht, so ändert sich das Wetter (Dithm.). — 29. Wenn die Schwalben tief fliegen, so gibt es Regen; wenn sie hoch fliegen, so wird es schönes Wetter (Dithm.). — 30. Wenn die Schnecken umherkriechen und Erde auf dem Schwanz haben, so wird es regnen (allgemein). — 31. Wenn Sonntags während der Predigt die Sonne auf die Kanzel scheint, so wird es die ganze Woche gutes Wetter (östl. Holstein). — 32. Wenn es Freitags gutes Wetter ist, so ist es auch Sonntags gutes Wetter, und umgekehrt (Dithm.). — 33. Ist mittags alles rein aufgegessen, so wird es den andern Tag gutes Wetter (allgemein). — 34. Ostwind deutet auf eine trockne Zeit. Ostwind mag man gern haben bei der Bohnenernte im Herbste, weshalb man einen anhaltenden Ostwind auch „Ostubohnârn“ (Ostenbohnenernte) nennt (Dithm.). — 35. Wie das Wetter am dritten Tage nach dem Neumond ist, so bleibt es bis zum nächsten Neumond (Dithm.). — 36. Wenn es friert, so friert es immer Donnerstags am stärksten (Drage in Stapelholm). — 37. Ist der Brustknochen einer gebratenen oder gekochten Gans weiß oder dunkel, so gibt es entweder einen heftigen oder einen gelinden Winter (Schütze 2, 51). — 38. Wenn der Flieder (Holländer) stark blüht, gibt’s einen strengen Winter (Dithm.). — 39. Wenn eine Schlange einen quackenden Ton hören lässt, so gibt es eine trockne Zeit (Dithm.). — 40. Wohin eine Windhose (plattd. Küsel) geht, daher kommt nach drei Tagen der Wind (Drage). — 41. Streifen in der Luft verkünden Wind; man nennt sie daher Windstreifen (allgemein). — 42. Wenn die Hühner stark schreien, gibt es Wind (Dithm.). — 43. Wenn die Katze niest, so wird es schneien (Stapelholm). — 44. Wenn die Katze prustet, so wird es morgen gutes Wetter (Schütze 2, 236. 3, 237). — 45. Wenn das erste Gewitter im Frühjahr über kahle Bäume geht, so gibt es im Sommer viele Gewitter (Sehestedt im südl. Schleswig). — 46. „Lait“ (= wetterleuchtet) es zur Zeit, wo der Buchweizen blüht, so wird dieser taub (Stapelholm). — 47. Wo ein Donnerstein (versteinerter Seeigel) im Hause ist, schlägt der Blitz nicht ein. Vielfach hat man solche auf Blumentöpfen liegen (Stapelholm). — 48. Beim Gewitter legt man einen Donnerstein auf den Tisch (Dithm.). — 49. Bei einem Gewitter muss man fromme Lieder singen, und bei einem heftigen Donnerschlag muss man sprechen: „Help Gott Jesus Christus!“ (Schütze 2, 58). — 50. Ein Himmelsbrief im Hause schützt das Haus gegen Blitzschlag (Lunden). — 51. Man nimmt sechs Zwiebeln, schneidet diese in der Mitte durch, höhlt sie aus und füllt in die Höhlungen Salz. Diese Zwiebelstücke stellt man nun in den Zwölften nach der Reihe der Monate an einen trocknen Ort. Die Zwiebelstücke, in denen das Salz trocken bleibt, geben die trocknen Monate des Jahres an, während diejenigen, in denen das Salz zur Soole geworden ist, die feuchten Monate des Jahres erkennen lassen (Kleve in Norderdithmarschen). — 52. In den Zwölften wird der Kalender gemacht (Dithm.) — 53. Sind die Kühe nachts im Felde unruhig, so gibt es am nächsten Tage ein Gewitter (Dithm.). — 54. Wenn die Schafe einander stoßen, so wird es anderes Wetter (Dithm.). — 55. Ein schmutziger Storch deutet auf Regen; ein weißer oder sauberer auf trocknes Wetter (allgemein).
Winter auf dem Land

Winter auf dem Land

Winter - Rodeln

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Winter auf dem Land (2)

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Schweine, Waldmast

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Schäfer mit seiner Herde auf dem Heimweg

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Mecklenburg, Getreideernte, Mähbinder

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Kindergarten

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Landhandel

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Jungbauern beim Melken einer Kuh

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Jungbauern bei der Maisernte

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