VEITHÖCHSHEIM. UFranken BA Würzburg.
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
Themenbereiche
VEITHÖCHSHEIM. UFranken BA Würzburg.
Pfarr-K. von 1690 mit sprom. Turm. Ausstattung aus der gleichen und der nächstfolgenden Zeit.
Friedhofs-Kap. einfach rom. 12. Jh., Veränderung 1589. — Gute Bar. Plastik.
Schloß. Erste noch bescheidene Anlage für Fürstbischof v. Dernbach, (1680-82). Der Kavalierbau neben der Kirche 1748. Erweiterung des Schlosses durch Pavillonanbauten 1753, nach Plänen von Neumann. Im Treppenhaus bmkw. Skulpturen von P. Wagner um 1770. Die hübsche, doch nicht bedeutende Ausstattung der Zimmer rok. und klassizistisch. — Den Ruhm Veithöchsheims machen die ausgedehnten Gartenanlagen des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim 1763-75 (Leiter, doch kaum Erfinder, der Bauamtmann Geigel). Der kleinere ältere Teil liegt in der Achse des Schlosses, der jüngere seitlich, Verbindung durch Terrassen. — Die räumliche Ausdehnung nicht sehr groß (der untere Garten 300m lang, 200 m breit), viel Wasser als Springbrunnen, Becken und See, ganz verschwenderisch reich die plastische Dekoration, in der Veithöchsheim unerreicht ist. Sie verteilt sich auf 3 Künstler (mit Gehilfen): Auwera, noch in bar. Tradition (Figg. des Schloßparterres, Neptun an der nördl. Gartenmauer), Dietz, ein leichtsinniger, überbeweglicher Rokokogeist (der sog. Helikon im großen See, die große Orpheusgruppe mit den Tieren, die koketten Allegorien in halb idealer, halb modischer Tracht), P. Wagner, ein gediegener Vertreter des eigentlichen Zopfes, d. h. des Überganges vom Rok. zum Klassizismus (große Ruinenkaskade mit Neptun, Ceres, Saturn). Wagner arbeitete über 1775 hinaus. — Obschon der Eindruck der Vegetation heute ein erheblich anderer, als der gewollte, und auch die Einteilung nicht ganz intakt ist, bleibt uns der Garten von Veithöchsheim einer der anschaulichsten Vertreter der Gartenkunst des 18. Jh., die wir noch haben.
Pfarr-K. von 1690 mit sprom. Turm. Ausstattung aus der gleichen und der nächstfolgenden Zeit.
Friedhofs-Kap. einfach rom. 12. Jh., Veränderung 1589. — Gute Bar. Plastik.
Schloß. Erste noch bescheidene Anlage für Fürstbischof v. Dernbach, (1680-82). Der Kavalierbau neben der Kirche 1748. Erweiterung des Schlosses durch Pavillonanbauten 1753, nach Plänen von Neumann. Im Treppenhaus bmkw. Skulpturen von P. Wagner um 1770. Die hübsche, doch nicht bedeutende Ausstattung der Zimmer rok. und klassizistisch. — Den Ruhm Veithöchsheims machen die ausgedehnten Gartenanlagen des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim 1763-75 (Leiter, doch kaum Erfinder, der Bauamtmann Geigel). Der kleinere ältere Teil liegt in der Achse des Schlosses, der jüngere seitlich, Verbindung durch Terrassen. — Die räumliche Ausdehnung nicht sehr groß (der untere Garten 300m lang, 200 m breit), viel Wasser als Springbrunnen, Becken und See, ganz verschwenderisch reich die plastische Dekoration, in der Veithöchsheim unerreicht ist. Sie verteilt sich auf 3 Künstler (mit Gehilfen): Auwera, noch in bar. Tradition (Figg. des Schloßparterres, Neptun an der nördl. Gartenmauer), Dietz, ein leichtsinniger, überbeweglicher Rokokogeist (der sog. Helikon im großen See, die große Orpheusgruppe mit den Tieren, die koketten Allegorien in halb idealer, halb modischer Tracht), P. Wagner, ein gediegener Vertreter des eigentlichen Zopfes, d. h. des Überganges vom Rok. zum Klassizismus (große Ruinenkaskade mit Neptun, Ceres, Saturn). Wagner arbeitete über 1775 hinaus. — Obschon der Eindruck der Vegetation heute ein erheblich anderer, als der gewollte, und auch die Einteilung nicht ganz intakt ist, bleibt uns der Garten von Veithöchsheim einer der anschaulichsten Vertreter der Gartenkunst des 18. Jh., die wir noch haben.