Fortsetzung

Im Jahr 1807 gab die Prüfung einer großen Zahl statistischer Notizen über Polen folgende Resultate über den physischen Zustand dieses Landes; die Waldungen nahmen etwas weniger als die Hälfte seiner Oberfläche ein, die Gewässer und unbebauten Ländereien den 4ten Teil, das Übrige bestand aus gebautem Land und Wiesen. Die genaueren Zahlenverhältnisse hierüber waren folgende: wenn man die Oberfläche des Landes in 60 Teile geteilt annimmt, so waren 26 mit Gehölzen bedeckt, 17 unbebaut, 4 bestanden in Wiesgründen, 13 in gebautem Land und Wohnungen.

Im Jahr 1805 hatte Preußen mit Einfluss des Kurfürstentums Brandenburg, Pommerns, Frankens und Niedersachsens eine Ausdehnung von 15.516 Quadratmeilen. Die Staats- und Privatwaldfläche betrug 19.495.589 Morgen, gleich 97.477 Kilometer oder 4.934 Quadratmeilen, 25 auf den Grad gerechnet, woraus sich ergibt, dass die Waldungen den dritten Teil der Oberfläche dieses Königreichs, weniger 238 Quadratmeilen, bedeckten.


Die Bevölkerung stieg auf 9.640.000 Einwohner und auf die Quadratmeile Holzland kamen also 1860 Individuen. Es gab dort 31.030 Kilometer oder 1.569 Quadratmeilen völlig unfruchtbare Ländereien und man nahm an, dass nur etwa zwei Zehntel des Gebiets sich in regelmäßigem Anbau befanden 1).

Das Salzburger Land kann eine Idee von einem Teil von Deutschland geben *).

Im Jahr 1808 schätzte man seine Oberfläche zu 176 Quadratmeilen; die Beschaffenheit derselben war wie folgt:

1 ) Krug Statistik von Preußen, aus den Archiven der Regierung gezogen.
*) A. d. U. Die Franzosen, welche sich Deutschland nach diesem Beispiel vorstellen, mögen einen guten Begriff von unserem Vaterlande bekommen!?


Unbebautes Land, – – – – 99 deutsche Meilen.
Gletscher – – – – – – – – – 5 deutsche Meilen.
Gewässer und Sümpfe – –4 deutsche Meilen.
Waldungen – – – – – – – – 40 deutsche Meilen.
Gebaute Ländereien und Waiden – 28 deutsche Meilen.

Folglich verhielten sich die nutzbaren Ländereien zu dem Rest der Oberfläche ungefähr wie 2 zu 3 und die Waldungen bedeckten beinahe den vierten Teil des Landes.

Die Bevölkerung beträgt 1.100 Einwohner auf die Geviertmeile.

Die österreichische Monarchie hatte im Jahr 1806 eine Ausdehnung von 110.808.300 Morgen gleich 554.041 Kilometern oder 29.567 Quadratmeilen, 25 Meilen auf den Grad gerechnet.

Die unbewohnbaren Landesteile, die Flüsse, die Straßen, die Städte und die Wohnungen überhaupt nahmen 23.933.814 Morgen oder 119.669 Kilometer ein, welches 7.378 Quadratmeilen oder genau den vierten Teil der ganzen Oberfläche ausmacht. Die angebauten Felder, die Wiesen, die Waiden, die Baumgärten, die Küchengärten, die Weinberge und die Teiche hatten eine Ausdehnung von 54.277.026 Morgen oder 271.385 Kilometer, was 13.739 Meilen oder beinahe die Hälfte des Staatsgebiets ausmacht. Die Wälder bedeckten 32.597.460 Morgen oder 162.987 Kilometer gleich 8.450 Meilen, welche bedeutend weniger als den dritten Teil der Oberfläche, nämlich genau zwei Siebenteile derselben ausmachen.

Man schätzte die Bevölkerung auf 23.456.000 Individuen, obgleich die Zählungen vom Jahr 1801 und 1805 nur 22 1/2 Millionen ergaben, was beinahe 2.800 Individuen auf die Quadratmeile Holzland macht.

Die in den Hauptteilen des Reichs für die folgenden Größen sich ergebenden Zahlen Verhältnisse waren wie folgt.

Im Jahr 1786 ergab die Abschätzung der Waldungen Böhmens, dass sich in denselben 7.700.000 Baumstämme fanden. Sie konnten jährlich 2.164.174 Klafter Holz abwerfen und die Waldungen von Mähren 883.683 Klafter. Die Fläche dieses Königreichs hatte eine Ausdehnung von 7.783.660 Ackern, von welchen 2.319.811 oder 2 Siebenteile mit Waldungen bedeckt waren.

Ungarn, dessen Oberfläche mehr, als 6.000 Quadratmeilen beträgt, umfasst eine Waldfläche von 44.713 Kilometer oder 2263 Quadratmeilen, was den dritten Teil des Gebiets dieses Königreichs oder noch etwas mehr ausmacht 1).
Die Provinzen, welche auf dem linken Ufer des Rheins liegen, sind noch sehr reich an Holz, ungeachtet der Zerstörung ihrer Wälder durch die kriegerischen Ereignisse, welchen dieselben seit einem Jahrhundert ununterbrochen zum Schauplatz dienten.
Im Jahr 1812 haben sie die hiernach bezeichnete Ausdehnung der Waldungen dargeboten:

Die Herzogtümer Luxemburg und Bouillon, deren Gebiet 341 Meilen betrug, besaßen 187.437 Hektar Wald.

Das Kurfürstentum Trier und der Hundsrück, deren Oberfläche sich auf 534 Quadratmeilen belief, hatten 232.859 Hektar Wald.

Das Kurfürstentum Köln, dessen Umfang beinahe 259 Meilen betrug, hatte 220.452 Hektar Wald.

1) Hassel, Lichtenstein, Bissinger, Statistik von Österreich.

Das Kurfürstentum Mainz, die Pfalz, das Erzbistum Speier und das Herzogtum Zweibrücken, welche zusammen eine Fläche von 277 Quadratmeilen darboten, besaßen 218.743 Hektar Wald.

Somit besaßen die deutschen Provinzen, welche längs dem Rheine liegen, und deren Gebiet eine Fläche von ungefähr 1.411 Quadratmeilen ausmacht, vor beiläufig 10 Jahren 860.000 Hektar Waldungen, gleich 8.650 Kilometer oder 434 Quadratmeilen, so, dass also nur ein Vierzehenteil fehlte, dass nicht der dritte Teil ihrer Oberfläche mit Wald bedeckt war und dieses Verhältnis wäre noch beträchtlicher, wenn man von ihrer Ausdehnurig die Fläche abgezogen hätte, welche von den Gewässern und unbewohnbaren Ländereien eingenommen wird.

Um noch so ausgedehnte Waldungen aufweisen zu können, musssten diese Länder bis zu den letzten Jahrhunderten die, Gehölze, mit welchen sie zur Zeit, der römischen Invasion bedeckt waren, beinahe unangegriffen erhalten haben, denn die Ausnutzung der Waldungen am Rhein ist seit 200 Jahren einer der wichtigsten Handelszweige der an diesen Fluss grenzenden Provinzen.

Der Schwarzwald und der Odenwald haben lange Zeit England, Spanien und Portugal Bauholz geliefert, aber diese Ausfuhr hat in unseren Tagen die Gegenden des Oberrheins vollends erschöpft, die nun auch die Bedürfnisse fühlen, welche sie in entfernten Ländern reichlich befriedigten. Der Transport dieser Hölzer geschah auf folgende Weise: die Bäume wurden auf dem Nekkar und andern Flüssen, die sich in den Rhein ergießen, geflößt; bei ihrer Ankunft in Mainz, wurden die kleinen Flöße vereinigt, und man bildete daraus große Flöße, welche den Fluss bis nach Koblenz hinabgingen; dort fand die Verbindung in einen einzigen Floß Statt, welchen man Flotte nannte und dessen Länge gewöhnlich 700 bis 900 Fuß und die Breite 70 Fuß betrug. Es befanden sich gegen 900 Personen darauf und man sah darauf 12 bis 15 Bretterhütten. Die Bäume, welche den Gegenstand dieser ungeheuren Ausfuhr bildeten, waren bloß Eichen und Tannen und diese Holzflöße gingen 6 bis 8 Fuß tief im Wasser. Bei der Ankunft in Dordrecht wurde die Flotte zerlegt, und ihre Hölzer wurden nach den englischen Häfen oder nach denen des südlichen Europas eingeschifft.
Wenn wir unsere Untersuchungen auf die belgischen Provinzen richten, so finden wir, dass man vor 15 Jahren annahm, ihr in acht Departemente geteiltes Gebiet habe eine Ausdehnung von ungefähr 1.545 Quadratmeilen.

Dieses schöne Land enthielt 835.349 Morgen Wald, von welchen mehr als 200.000 Morgen Staatswaldungen waren.

Diese Fläche gleichbedeutend mit ungefähr 417.675 Hektar machte also 211 Quadratmeilen, 25 Meilen auf den Grad gerechnet, oder beinahe den siebenten Teil des Landes aus.

Die Domänenwaldungen betrugen bei einer Ausdehnung von 100.000 Hektar oder 50 Quadratmeilen beinahe den vierten Teil der Gehölze und nahmen den ein und dreißigsten Teil des Flächengehaltes der belgischen Provinzen ein.

Allein die Holzungen waren sehr ungleich verteilt; in dem Departement der beiden Nethen lagen nur 22.800 Morgen oder 110 Kilometer gleich 5 1/2 Quadratmeilen, d. i. nur der 26ste Teil seines Gebiets.

Das Departement der Scheide besaß 345.373 Morgen Wald, wovon 14.136 Morgen zu den Domänen gehörten; diese Fläche, welche gleich 171 Kilometer oder 8 1/2 Quadratmeilen ist, bildete etwa den 18ten Teil der ganzen — 159 Quadratmeilen großen — Fläche.

Das Departement der unteren Maas enthielt 39.120 Morgen Waldungen, wovon nur 4.736 Morgen Domänen Waldungen waren; ihre Fläche, gleich 195 Kilometer oder 9 3/4 Quadratmeilen, war beinahe der 19te Teil des Departements, dessen ganze Ausdehnung 190 Quadratmeilen betrug.

Das Departement der Leyhe hatte 54.000 Morgen Wald, wovon nur 6.310 Morgen einen Teil der Staatsdomänen ausmachten. Diese Waldfläche, welche gleich 371 Kilometer oder etwas weniger als 14 Quadratmeilen ist, verhielt sich zu dem — 207 Quadratmeilen großen — Gebiet des Departements wie 1: 15.

In den übrigen — viel stärker bewaldeten: — Teilen von Belgien kamen sich diese Verhältniszahlen näher.

In dem Departement der Sambre und Maas nahmen die Waldungen 274.377 Morgen oder 1.371 Kilometer oder 69 1/2 Quadratmeilen ein; darunter waren 81.474 Morgen Staatswaldungen. Die Vergleichung der ganzen Landesfläche mit der Waldfläche zeigte, dass die Waldungen beinahe den dritten Teil dieser Provinz, deren Ausdehnung 229 Meilen betrug, bedeckten.

Das Departement der Dyle, welches 213 Quadratmeilen hatte, besaß 160.000 Morgen Wald und darunter 55.601 Morgen Staatswaldungen. Diese Fläche gleich 800 Kilometer oder 40 1/2 Meilen bildete mehr als den fünften Teil der Oberfläche des Departements.

Das Departement der Dyle, welches 184 Quadratmeilen enthielt, hatte 95.700 Morgen Wald mit 52.000 Morgen Staatswald. Diese Fläche beträgt 478 Kilometer oder mehr als 24 Quadratmeilen, also beinahe den 8ten Teil der ganzen Provinz.
Endlich besaß das Departement von Jemmape bei einer Größe von 220 Meilen 134.600 Morgen Wald, worunter 62.061 Morgen Staatswaldungen waren. Diese Fläche gleich 673 Kilometer oder 34 Quadratmeilen machte etwas weniger als den 7ten Teil dieser Provinz aus.

Somit würden bei der Annahme, dass die Ausrottung der Waldungen Belgiens seit 15 Jahren nicht beträchtlich genug gewesen sei, um diese Verhältnisse bedeutend zu verändern, die Waldungen bilden
den dritten Teil der Provinz Namur — früher Sambre und Maas,
den fünften Teil der Provinz Lüttich — früher Ourthe,
den siebenten Teil der Provinz Mons — früher Jemmape,
den achten Teil der Provinz Brüssel — früher Dyle,
den fünfzehnten Teil der Provinz Brügge — früher Leyhe,
den achtzehnten Teil der Provinz Gent — früher Scheide,
den neunzehnten Teil der Provinz Limburg — früher untere Maas,
den fünf und zwanzigsten der Provinz Antwerpen — früher beide Nethen.

Da nun der Einfluss der Waldungen auf die Beschaffenheit der Atmosphäre im Verhältnis mit ihrem Umfang steht, so müssen die Verschiedenheiten der letzteren nach Stärke und Dauer jenen verschiedenen Verhältnissen der Ausdehnung der Waldungen entsprechen, wild man kann daraus mit Bestimmtheit schließen, dass die Gewalt der Potenzen, welche, das Klima bilden, nicht in jeder der genannten Provinzen dieselbe ist, ungeachtet des Angrenzens und der Nähe ihrer Gebiete.

Die Veränderungen, welche die Ausrottung der Wälder in dem physischen Zustand eines Landes bewirkt, folgen mit reißender Schnelligkeit den Fortschritten, welche diese Ausrottung macht; diese Fortschritte aber ergeben sich aus der Menge der Bedürfnisse der Bevölkerung, und nehmen mit dieser zu; die Vergleichung der Einwohnerzahl eines Landes mit der Größe seiner Waldfläche zeigt also zu gleicher Zeit die Dringlichkeit der gesellschaftlichen Bedürfnisse, das verhältnismäßige Ziel der Entwaldung, den Grad der Entfernung ihrer Folgen und die drohende Näher der — aus dem Zusammenwirken derselben entstehenden Gefahr.

Diese wichtigen Betrachtungen gehen unmittelbar aus den Zahlen hervor, welche die Vergleichung der Waldungen Belgiens mit seiner Bevölkerung gibt.
Wenn man die verschiedenen Verhältniszahlen zusammenfasst so ergibt sich, dass die Waldungen dieses reichen Landes vor 15 Jahren eine Ausdehnung von 200 Quadratmeilen hatten, so, dass also bei einer Bevölkerung von 2.803.006 Seelen auf jede mit Holz bestandene Quadratmeile nicht ganz 14.000 Einwohner kamen.

Die Verteilung dieser Größen unter die verschiedenen Provinzen war ungefähr wie folgt:

Auf die Quadratmeile Holzland kamen
In der Provinz Namur 2.400 Einwohner.
In der Provinz Lüttich 8.000 Einwohner
In der Provinz Mons 12.000 Einwohner
In der Provinz Brüssel 15.000 Einwohner
In der Provinz Limburg 23.000 Einwohner
In der Provinz Brügge 33.000 Einwohner
In der Provinz Antwerpen 41.000 Einwohner
In der Provinz Gent 74.000 Einwohner

Diese Zahlen bleiben jedoch hinter der Wirklichkeit zurück, nicht nur weil man die Brüche weggelassen hat, sondern auch weil die Bevölkerung Belgiens seit 15 Jahren gestiegen ist und seine Waldungen bedeutend an Umfang abgenommen haben.

Es ist gewiss von Interesse, die durch die vorangeschickten Untersuchungen erhaltenen genauen Zahlenverhältnisse mit denjenigen zu vergleichen, welche einige andere europäische Länder darbieten.

Frankreich, dessen Größe im Jahr 1750 auf 27.000 Quadratmeilen angeschlagen wurde, besaß damals nach den Berechnungen des Marquis von Mirabeau ungefähr 30 Millionen Morgen Waldfläche gleich 150.000 Kilometer oder 7.500 Quadratmeilen, 25 Meilen auf den Grad gerechnet; es würden folglich, wenn diese Schätzung richtig war, vor 75 Jahren, die Waldungen in diesem Königreich eine Ausdehnung gehabt haben, welche kleiner als der dritte Teil, aber viel größer als der vierte Teil seiner Fläche war.

Im Jahr 1788 bestimmte Arthur Jouhg die ganze Waldfläche des französischen Staatsgebietes auf 16 Millionen Morgen. Diese Fläche ist gleich 80.000 Quadrat-Kilometern oder 4.000 Quadratmeilen, welche damals mehrmals den siebenten Teil, aber weniger als den sechsten Teil der Fläche des Königreichs ausmachten.

Im Jahr 1702 setzte der für die Staatsgüter ernannte Ausschuss der konstituierenden Versammlung die damalige Ausdehnung der Waldungen in Frankreich in dieser Epoche auf folgende Größen fest:
Waldungen der Krone 3.338.261 Morgen.
Waldungen der geistlichen Orden 2.002.134 Morgen.
Privatwaldungen 7.560.255 Morgen.
Ganze Waldfläche 13.100.691 Morgen.

Also hatten die dem Staat gehörigen Waldungen eine Größe von 16.690 Quadrat-Kilometern oder 854 Quadratmeilen; die der Korporationen umfassten eine Fläche von 11.011 Kilometern oder 557 Meilen; und endlich betrugen die Waldungen der großen Grundeigentümer, welche noch einen Teil der mit den alten Lehen verbundenen Wälder besaßen, 37.800 Quadrat-Kilometer oder 1.926 Quadratmeilen; alle zusammen nahmen also eine Fläche von 65.500 Quadrat-Kilometern oder ungefähr 3.337 Quadratmeilen, 25 Meilen auf den Grad gerechnet, ein. Diese Fläche war nicht ganz der achte Teil des Gebietes von Frankreich.

In Folge der Ereignisse der Revolution wurden die Kirchengüter verkauft und ein großer Teil der dazu gehörigen 557 Quadratmeilen Waldungen wurde verteilt und ausgestockt; die gegen die ausgewanderten großen Grundeigentümer, verhängten Güterkonfiskationen hatten hinsichtlich eines beträchtlichen Teils der 1.926 Quadratmeilen großen Waldungen, welche fast ganz zu den adeligen Gütern gehörten, gleiche Folgen; endlich fanden auch in den Staatsforsten große Plünderungen Statt.

In einem aus den Akten des Direktoriums im Jahr 1800 an den Rat der Fünfhundert erstatteten Bericht wurde damals die Größe der mit den Staatsdomänen vereinigten Forste ungefähr auf 36.081 Quadrat-Kilometer oder 1.553 Quadratmeilen angegeben, also hatte sich dieser Teil des Staatsguts beinahe um die Hälfte vergrößert ungeachtet des Verkaufs eines Teils der Waldungen, welche man durch die Aufhebung der Klöster und die Einziehung der Güter der Ausgewanderten gewonnen hatte.

Endlich fand man im Jahr 1804, als die Forstverwaltung organisiert worden war, dass die Staatswaldungen eine Fläche von 2.393.500 Hektar oder nahezu 1.200 Quadratmeilen einnahmen; aber unter dieser Zahl waren 1.404.280 Hektar begriffen, welche den mit Frankreich jüngst vereinigten Ländern angehörten, was die Größe der diesem Königreich besonders zugehörigen Staatsforste, auf 989.220 Hektar oder 457 Quadratmeilen verminderte.

Somit waren in Folge der Veräußerungen und Wiedererstattungen die Staatswaldungen in wenigen Jahren auf zwei Siebenteile oder beinahe um 1.100 Quadratmeilen oder 26.188 Kilometer vermindert worden.

Zu derselben Zeit schätzte man die Ausdehnung der Wälder Frankreichs mit Inbegriff der damit vereinigten Länder, aber mit Ausschluss von Piemont, auf 5.893.000 Hektar oder 11.786.000 Morgen und zwar betrug die Fläche
der Staatswaldungen 2.393.000 Hektar.
der zu den Kirchengütern gehörigen
Waldungen 2.000.000 Hektar.
die der Privatwaldungen 1.500.000 Hektar.
zusammen 5.893.000 Hektar.

dies macht 58.930 Kilometer oder ungefähr 2.946 Quadratmeilen und das Gebiet des Reichs war damals 32.000 Quadratmeilen, also nahmen die Waldungen genau den zehnten Teil desselben ein.

Als Frankreich in seine alte Grenzen zurücktrat, verlor es 1.465.000 Hektar Waldfläche, wovon 551.200 Hektar zu den Staatsdomänen gehörten.

Die Waldungen seines Gebiets wurden also durch diese Verkleinerung um 14.650 Kilometer oder 733 Quadratmeilen vermindert. Woraus sich ergibt, dass die Waldungen dieses Königreichs gegenwärtig einen Umfang von 44.280 Kilometer oder 2.213 Quadratmeilen haben müssten, die von Korsika nicht miteingerechnet; und die königlichen Domänen-Waldungen müssten noch eine Fläche von 28.420 Quadrat-Kilometer oder 1.422 Quadratmeilen einnehmen, weil sie nur um 5.512 Quadrat-Kilometer verkleinert wurden.

Wenn man nun annimmt, Frankreich habe gegenwärtig, wie im Jahr 1788 eine Ausdehnung von 27.000 Quadratmeilen, so würden nach jener Rechnung die Waldungen noch beinahe den 12ten Teil des Staatsgebietes bedecken; die Krone besäße davon noch weit mehr, als die Hälfte und die den Privaten gehörigen Waldungen würden eine Fläche einnehmen, welche nicht über 791 Quadratmeilen oder 1.586.000 Hektar beträgt.

Inzwischen ist zu bemerken, dass diese Verhältniszahlen, ob sie gleich durch strenge Folgerungen aus den unter Beglaubigung der Regierung in öffentlichen Dokumenten angenommenen Zahlen sich ergeben, doch bedeutend vor mehreren neueren Schätzungen abweichen.

Im Jahr 1816 hat Hr. Chaptal die Größe der Waldungen auf 70.720 Quadrat-Kilometer angeschlagen, was ein Drittel mehr als das Resultat unserer Berechnungen ist; übrigens ist der beste Beweis dafür, wie weit man noch über diesen Gegenstand von der Gewissheit entfernt ist, das, dass nach einem Zeitraum von 8 Jahren, während dessen große Waldanlagen gemacht wurden, die nach den Ergebnissen der forstlichen Verwaltung bekannt gemachten Übersichten jene Größe um 5.000 Quadrat-Kilometer kleiner angeben, indem sie sie im Jahre 1825 nur zu 65.214. Quadrat-Kilometer schätzen.

Es ist unwahrscheinlich, dass innerhalb dieses Zeitraums 500.000 Hektar Waldes ausgerottet worden sein sollten, und die von der ersten Autorität angenommene Größe, von welcher unsere Annahmen so beträchtlich abweichen, ist ohne Zweifel bloß desshalb so bedeutend höher, weil sie zahlreiche entwaldete Grundstücke in sich begreift. Unzweifelhaft verhält es sich eben so mit der Größe, welche man jetzt für die gegenwärtige Ausdehnung der Waldungen Frankreichs angibt. Wenn man der Genauigkeit dieser Angabe vertrauen dürfte, so würden wir heute dieselbe Masse von Waldungen besitzen, die wir im Jahre 1792 besaßen, und selbst noch 628.000 Hektar mehr, als im Jahre 1804, wo unser Gebiet um ein Sechstel seines gegenwärtigen Umfanges größer war. In der Tat wurden zu der erstgenannten Zeit unsere Waldungen durch den für die Domänen ernannten Ausschuss nur zu 65.500 Quadrat-Kilometern geschätzt und in der zweitgenannten Epoche wurde ihre Größe von der Forstverwaltung nur auf 58.930 Kilometer angeschlagen und darunter waren noch die Wälder der mit Frankreich verbundenen Länder begriffen. Dagegen würden nun nach der für 1825 über die Waldungen erschienenen Denkschrift dieselben gegenwärtig 65.214 Kilometer betragen und somit wie vor 33 Jahren den 8ten Teil der Gesamtfläche des Königreichs ausmachen.

In dieser Berechnung, welche augenscheinlich zu hoch ist, wird die Verteilung der Waldflächen unter die verschiedenen Klassen von Besitzern folgendermaßen angegeben:

Staatswaldungen 1.122.832 Hektar.
Krondomänenwaldungen *) 65.969 Hektar.
Waldungen der königl. Prinzen 192.396 Hektar.
Waldungen der Gemeinden und
öffentlichen Anstalten 1.896.745 Hektar.
Privatwaldungen 3.243.528 Hektar.
Zusammen 6.521.470 Hektar.

Diese Fläche, welche gleich 3.251 Quadratmeilen ist, scheint durch die darunter begriffenen wüsten Ländereien, Heiden, Steppen und abgeholzten Flächen um ein Drittel über ihre wirkliche Größe gesteigert zu sein. In der Wirklichkeit gibt es bloß 3 1/2 Millionen Hektar, also nur auf dem 13ten Teil des Staatsgebiets Hochwaldungen, und wir glauben fest, dass unter den 3 Millionen Hektar Schlagholz beinahe zwei Drittel sind, welche man ehemals dieses Namens nicht gewürdigt haben würde.

Nach dieser — die größte Ausdehnung der Waldungen Frankreichs in der gegenwärtigen Zeit auf ungefähr 4 1/2 Millionen Hektar beschränkenden — Annahme und bei der Voraussetzung, dass die Zahlenverhältnisse der öffentlichen Aktenstücke, die man benützte, einige Genauigkeit haben, würde sich ergeben, dass im Jahr 1750 die Waldungen weit mehr, als den vierten Teil von Frankreich einnahmen; dass sie im Jahr 1788 den siebenten Teil seines Gebiets bemerkten; dass sie im Jahr 1792 nicht einmal dem 8ten Teil desselben gleich kamen; dass sie im Jahr 1804 samt den Waldungen Belgiens, des Rheingaus, der Seealpen *) und Savoyens nur den 10ten Teil seiner ganzen Oberfläche ausmachten, und dass endlich, seit das Königreich in seine alten Grenzen zurücktrat, ihre Ausdehnung nicht anders, als unter ein Zwölftel desselben angenommen werden kann.

Der Vergleich dieser Zahlen zeigt in 73 Jahren eine Verminderung der Waldfläche um mehr als 100.000 Quadrat-Kilometer oder 5.000 Quadratmeilen und man kann annehmen, dass ihre Ausrottung in dieser kurzen Periode die Ausdehnung derselben um nicht weniger als die Hälfte oder selbst zwei Dritteile vermindert haben. Dieses letztere Verhältnis ergibt sich aus den Berechnungen von Mirabeau; das erstere, welches aus den Untersuchungen des berühmten Landwirts Arthur Young hervorgeht, erscheint als der Erfolg einer nicht mehr als 30jährigen Periode.

Diese ungeheure Verminderung der Waldungen beruht nicht bloß auf künstlichen politischen Berechnungen, zu welchen jene Schriftsteller den Maßstab geliefert haben, sondern sie ist durch amtliche Aktenstücke begründet.

Aus diesen lässt sich deutlich nachweisen, dass von 1792 bis auf 1815, also in einem Zeitraum von 23 Jahren die Waldungen Frankreichs um 1.124 Quadratmeilen an Umfang abgenommen haben, weil sie von 3.337 Meilen auf 2.213 Meilen herabgekommen sind.

Hieraus folgt, dass, wenn die Waldausrottungen in gleichem Maße fortdauern, kein halbes Jahrhundert dazugehört, um alle Waldungen von der Oberfläche des Königreichs verschwinden zu sehen.

*) A. d. U. Sie werden von Nizza, Moneco und Puget-Theniers gebildet.

Man kann sich nicht dem beruhigenden Gedanken überlassen, dass ein so verderbliches Ereignis nicht eintreten werde, wenn man, erwägt, dass die Ungunst der Zeiten viele Grund-Eigentümer gezwungen hat, ihre Waldungen zu überhauen oder die Ausdehnung derselben durch bedeutende Urbarmachungen zu vermindern, die unermesslichen Wiedererstattungen der Regierung haben die königlichen Domänen - Waldungen verringert, und aus der Notwendigkeit, Anlehen zu machen, ist die Notwendigkeit der Veräußerung beträchtlicher Teile derselben hervorgegangen. Im Jahr 1823 hatte die Amortisations-Kassen-Verwaltung eine Staatswaldfläche von 118.405 Hektar gleich 1184 Quadrat-Kilometer oder 60 Quadratmeilen für 80 Millionen Franken verkauft, welchen man die Bestimmung, Renten aus dem Umlauf zu ziehen, gegeben hatte.

Die Entwaldung, mit welcher Frankreich bedroht ist, äußert schon lange ihre verderblichen Wirkungen auf England, und es bedarf der ganzen Betriebsamkeit, der ganzen Tätigkeit der Bevölkerung dieses reichen Landes, um den Einfluss, welchen der Holzmangel auf den größten Teil des gesellschaftlichen Verkehrs hat, zu bekämpfen und zu vermindern. Um diesem Übel abzuhelfen, musste Großbritannien zahlreiche Steinkohlengruben besitzen und ihre unerschöpfliche Benutzung den allgemeinen Gebrauch ihrer Ausbeute gestatten; es mussten bequeme Strassen, verzweigte Kanäle und die Lage aller Provinzen an der See, die ihren Verkehr durch Küstenschifffahrt erlaubt, Möglichkeit geben, sich selbst in den entferntesten Teilen des Königreichs jenes Brennmaterial zu verschaffen; es musste der Handel alle Arten von Bauholz beizuschaffen vermögen, und die Künste mussten mit jedem Tag den Verbrauch desselben durch sinnreiche Erfindungen vermindern; um endlich den verderblichen Einfluss der Ausrottung der Waldungen auf den Boden und das Klima zu schwächen, mussten mit der insularischen Lage Großbritanniens, welche mächtig auf den Zustand seiner Atmosphäre einwirkt, die eifrigen Anstrengungen der großen Grund-Eigentümer sich vereinigen, die dafür Sorge trugen, dass ihre neuen und klug angelegten Pflanzungen den Einfluss der einst vorhandenen Wälder wenigstens zum Teil ersetzten.

Man weiß, dass es in England außer den natürlichen *) Waldungen im 11ten Jahrhundert solche gab, welche durch die normannischen Könige auf Kosten der gebauten Ländereien angezogen wurden und dass die Jagdlust, welche die herrschende Leidenschaft ihrer Barone war, damals eine große Fläche Ackerlands in Parks umwandelte; aber nach und nach wurden alle diese Gehölze verzehrt und von 69 Waldungen, welche das Königreich besaß, sind nur die von Windsor, Dean Sherwood und New-Forest übrig geblieben. Alle übrigen sind durch die Bedürfnisse der Marine und die Fortschritte des Gewerbefleißes verschlungen worden.

*) A. d. U. Da der französische Ausdruck forêts naturelles dem deutschen Ausdruck „natürliche Holzzucht" analog ist, so glaubte ich jenen geradezu durch „natürliche Waldungen" übersetzen zu dürfen.

Man schätzt den Flächenraum Englands auf ungefähr 37.334.000 Acker, und nimmt an, dass er durch den Betrag der nicht zu benutzenden Ländereien um ein Sechsteil vermindert wird.

Der Landbau nimmt 31.056.000 Acker ein. Die Waldungen haben eine Ausdehnung von 1.600.000 Acker oder 2.500 englische Quadratmeilen; die Parks sind 1.600 Acker oder 25 englische Quadratmeilen groß; so dass also die Waldungen Englands eine Fläche von 1.616.000 Acker gleich 2.525 englischen Quadratmeilen oder etwas mehr als 28 französische Quadratmeilen, also nur den drei und zwanzigsten Teil der ganzen Oberfläche des Landes einnehmen.

Schottland und seine Inseln haben eine Ausdehnung von 3.360 französischen Quadratmeilen, die nach Abzug von 71 für die großen Seen noch 3.289 Quadratmeilen beträgt.

Die ganz oder teilweise bebauten Ländereien nehmen eine Fläche von 876 französischen Quadratmeilen ein.

Die brachliegenden und unbebauten Ländereien haben mit Einschluss der Waldungen und Pflanzungen eine Ausdehnung von 2.413 französischen Quadrat-Meilen.

Die natürlichen Waldungen umfassen eine Fläche von 501.400 Ackern, welche ungefähr 782 englische oder 87 französische Quadratmeilen ausmachen.

Die Holzpflanzungen nehmen 412.226 Acker oder beinahe 630 englische gleich 70 französischen Quadratmeilen ein.

Folglich besitzt Schottland 157 französische Quadratmeilen Waldung was den 21sten Teil seines ganzen Gebietes und den 5ten bis 6ten Teil des landwirtschaftlich bebauten Landes ausmacht und wenn nicht vor etwas weniger als einem Jahrhundert die großen Grund-Eigentümer angefangen hätten, durch Pflanzungen den Verlust der alten Wälder zu ersetzen, so würde Schottland heut zu Tage auf eine Waldfläche beschränkt sein, die nicht weiter als den 37ten Teil der Ausdehnung seiner Oberfläche betrüge.

Die Bevölkerung belauft sich auf 1.804.000 Individuen und genießt die Vorteile der Waldungen in dem Verhältnis von 11 -12.000 Individuen auf eine Quadratmeile, ohne diese Pflanzungen wären aber mehr als 20.000 — also beinahe die doppelte Zahl der Individuen auf den jährlichen Ertrag derselben Fläche — nämlich einer Quadratmeile — angewiesen.

Übrigens gehen die Pflanzungen in Schottland nicht über ein Jahrhundert zurück; die älteste, welche einige Ausdehnung hat, wurde im Jahr 1705 gemacht und dieser wichtige Gebrauch *) kam erst in den Jahren 1730—1760 in Aufnahme.

*) A. d. U. Die Holzpflanzungen sind in Schottland bei den größeren Grund-Eigentümern Sitte geworden.

Wenn nun die Waldungen in England den drei und zwanzigsten, in Schottland den 21sten Teil des Landes ausmachen, so beschränkt sich ihre Ausdehnung für Großbritannien nach einer Mittelzahl auf den 22sten Teil seiner Fläche.

Dabei verdient bemerkt zu werden, dass es in England allein 200.000 Luxuspferde gibt, deren Ernährung 5 Acker Landes für jedes erfordert; dies macht 1 Million Acker, also eine Fläche, welche beinahe zwei Drittel aller Waldungen dieses Landes gleich ist.

Bei einer kurzen Wiederholung der Ergebnisse aus den vorstehenden Untersuchungen erscheinen folgende als fest begründet:

1) Die Waldungen Belgiens bildeten vor 15—18 Jahren den siebenten Teil des Landes und die von Frankreich waren dem zehnten Teil seiner Fläche gleich; woraus, sich ergibt, dass im Verhältnis zum Flächenbetrag beider die Entwaldung in dem ersten Land minder bedeutend, als in dem letzteren war.

2) Die Ausrottung der Waldungen Englands hat die noch vorhandenen auf den drei und zwanzigsten Teil der Landesfläche beschränkt und somit ist die Entwaldung dieses Landes dreimal so groß, als die von Belgien und noch einmal so groß, als die von Frankreich, selbst wann man annimmt, wie es auch gegenwärtig der Fall sein muss, dass die Waldungen Frankreichs nur den 12ten Teil seines Gebietes einnehmen.

3) Geht man die belgischen Provinzen einzeln durch, so findet man dass eine einzige, die Provinz Antwerpen, weniger, bewaldet, als England ist, dass zwei, Brügge und Gent es weniger, als Frankreich sind; dass dagegen in den Provinzen Brüssel, Mons, Lüttich und Namur die Entwaldung weit geringer ist und dass, vornämlich in der letzteren die Waldungen im Verhältnis zur Landesfläche viermal größer, als in Frankreich sind.

4) Wenn die Macht der Wirkungen, welche die Entwaldung hervorbringt, im umgekehrten Verhältnis mit der Ausdehnung der Waldungen steht, so müssen diese Wirkungen in ihrer Gesamtheit steigend im Verhältnis mit der Entwaldung fühlbar werden, so, dass dieselben in Vergleichung mit denen, welchen die Provinz Namur ausgesetzt ist, doppelt stark in der Provinz Mons, dreifach in der Provinz Brüssel und Lüttich, fünffach in der Provinz Brügge, sechsfach in der Provinz Gent und beinahe zehnfach in der Provinz Antwerpen sein müssen, wenn man dabei von dem Einfluss der Örtlichkeiten absieht.

5) Die Notwendigkeit, den Wirkungen der Entwaldung zu begegnen, steigt mit der Zunahme ihrer Gewalt und wird folglich an dem einen Ort fünf- bis sechsmal dringender, als an dem andern.

6) Da das Wachstum der gesellschaftlichen Bedürfnisse der Maßstab für die zunehmende Entwaldung ist, so muss diese immer weiter um sich greifen, je mehr die Zivilisation fortschreitet und die Bevölkerung wächst, weil hierdurch jene Bedürfnisse immer höher gesteigert werden.

7) Will man für diesen ersten Grund der Ausrottung der Wälder Verhältniszahlen aufsuchen, indem man die Einwohnerzahl eines Landes mit der Ausdehnung seiner Waldungen vergleicht, so wird man finden:

a) dass in Belgien, welches 2.570.000 Einwohner und 200 Quadratmeilen Waldfläche hat, 14.800 Individuen zur Befriedigung ihrer Holzbedürfnisse den Ertrag einer Quadratmeile erhalten.

b) dass in Frankreich, wo die Waldungen eine Fläche von 2.213 Quadratmeilen einnehmen und die Bevölkerung gegen 30 Millionen beträgt, der Ertrag einer jeden Quadratmeile für 13.509 Individuen ausreichen muss.

c) dass endlich in England 8.800.000 Einwohner nur 28 Quadratmeilen Wald besitzen und also von einer jeden 31.4000 Individuen ihre Bedürfnisse befriedigen oder die Mittel dazu anderswo aufsuchen müssen.
Zwischen den Waldungen Belgiens und Frankreichs findet mithin kein wesentlicher Unterschied Statt, hinsichtlich ihres Verhältnisses zu den Bedürfnissen der Bevölkerung, und es lässt sich daher annehmen, dass ihre allmähliche Ausrottung gleichmäßig erfolgen wird; England bietet dagegen das Beispiel eines Landes dar, in welchem der Umfang der Waldungen so beschränkt ist, dass wenn sie die Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen müssten, jede Quadratmeile den Bedarf von 23mal mehr Menschen als in Frankreich oder Belgien decken müsste.

8) Da die Bedürfnisse des bürgerlichen Lebens überall den jedesmaligen neuen Waldertrag übersteigen r so müssen die Waldungen an Ausdehnung immer mehr abnehmen, je länger der Zeitraum ist, während dessen man sie stets vermindern musste.

9) Die 4 Waldungen, welche England verblieben sind, sind nur noch die Spuren der 69 Wälder, welche es vor 4 Jahrhunderten besaß, sie bilden nicht den 17ten Teil der Waldungen, welche sich damals in diesem Königreich vorfanden; daraus ergibt sich, dass seit 400 Jahren, je am Ende von 6 Jahren jedesmal ein ganzer Wald durch die immer steigenden Bedürfnisse der Gesellschaft verzehrt war *).

*) Natürlich bloß im Durchschnitt.

10) In Frankreich umfassten die Waldungen in der Mitte des 18ten Jahrhunderts 7.500 Quadratmeilen; im Jahr 1788 4.000 Quadratmeilen; 3.337 im Jahr 1792; und höchstens 2.213 im Jahr 1814; folglich verloren sie an Umfang während der ersten Periode 3.500 Quadratmeilen in 38 Jahren; während des zweiten Zeitraums 663 Meilen in 4 Jahren; während des dritten 1.124 Meilen in 22 Jahren.

11) Bringt man den Verlust dieser 3 Perioden auf eine Zahl, so ergibt sich, dass die Waldungen Frankreichs in 64 Jahren um 5.287 Quadratmeilen an Ausdehnung abgenommen haben, was als jährlichen Abgang eine entwaldete Fläche von 82 Quadratmeilen oder 16.200 Hektar gibt †)

†) So verschwand mithin nur während der zwei Drittel eines Jahrhunderts von der Oberfläche Frankreichs ein quadratförmiger Wald, von welchem eine Seite nicht weniger als 9 Meilen von 2.280 Tolsen hatte.

12) Gibt man auch zu, dass die Zeitereignisse diese ungeheure Zerstörung der Wälder begünstigt haben, setzt man ferner voraus, dass sie um derselben willen um den dritten Teil eines Jahrhunderts gewissermaßen zum voraus Statt fand und betrachtet man daher jene Entwaldung als eine solche, welche in gewöhnlichen Zeiten als alleinige Wirkung der Bedürfnisse der Gesellschaft in dem Zeitraum eines Jahrhunderts vollführt worden wäre, so kann man ungeachtet dieser starken Voraussetzung doch nicht hoffen, dass die Waldungen Frankreichs länger als ein halbes Jahrhundert dauern werden und nichts berechtigt zu der Annahme, dass es mit denen von Belgien, welche dem Drang beinahe ganz gleicher Umstände ausgesetzt sind, sich anders verhalten werde.

Es lässt sich leicht begreifen, dass eine so große Veränderung in den physischen Verhältnissen den mächtigsten Einfluss auf die Hauswirtschaft, auf die Gewerbe und Künste, die Gewohnheiten und Sitten äußern muss, allein man hat noch nicht versucht die wahre Größe desselben mit einiger Genauigkeit zu bestimmen.

Noch weniger hat man die Veränderungen, welche die Verwüstung und Ausrottung der Waldungen in dem physischen Zustand der Länder hervorgebracht hat, einer sorgfältigen Beobachtung unterworfen und wenn man auch den Einfluss derselben erkannt hat, so hat man doch noch nicht versucht, ihre Wirkung auf die Beschaffenheit der Atmosphäre und dadurch auf die ganze Natur mit Bestimmtheit zu bezeichnen.
Um, soweit es uns möglich ist, diese doppelte Aufgabe zu lösen, werden wir untersuchen, welchen Einfluss die Waldangen auf den physischen Zustand der Länder und den gesellschaftlichen Zustand ihrer Einwohner äußern, und wir werden suchen, die Wirkungen dieses Einflusses

1) auf die örtliche Temperatur,
2) auf die Häufigkeit und Menge des Regens,
3) auf die Feuchtigkeit der Atmosphäre,
4) auf die Quellen und fließenden Wasser,
5) auf die Winde und die Gesundheit der Luft,
6) auf die Fruchtbarkeit des Bodens und den gesellschaftlichen Zustand der Völker zu bestimmen.